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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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während seiner Dienstlaufbahn schon genügend Geschichten über unheimliche Ereignisse gehört, die mit diesem Ort und dem nahe gelegenen Schloss zu tun hatten. Dementsprechend war er nun auf alles gefasst.
    Auch Lacroix stieg nun schnaufend aus dem Wagen. Rozier warf ihm einen Seitenblick zu. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie der schwergewichtige Jungspund wohl die Aufnahmeprüfungen überstanden haben mochte und welches ungnädige Schicksal ihn mit einem solchen Kompagnon ausgestattet hatte.
    Antoine Lacroix war ein guter Esser und diese Tatsache sah man ihm auch durchaus an. Hinzu kam die sprichwörtliche Gemütlichkeit, die man beleibten Menschen gerne andichtete. Roziers Partner entsprach diesem Klischee voll und ganz. Der gemütlich aussehende Antoine war jetzt seit etwa drei Monaten sein Partner. Zunächst war Rozier skeptisch gewesen, ob er mit dem dicken, behäbigen Neuling etwas anfangen konnte, doch dessen Aussehen täuschte. Im Einsatz konnte man sich voll und ganz auf ihn verlassen, sodass Rozier zumeist mit einem gequälten Lächeln über seine Eigenheiten hinwegging. Lacroix hatte das Herz am rechten Fleck.
    Lacroix schmiss die Wagentür zu und prüfte noch einmal seine Ausrüstung. »Also, gehen wir rein?«, fragte er.
    Rozier nickte. »Bleibt uns wohl nichts anderes übrig«, erwiderte er knapp. Er spürte deutlich, irgendetwas stimmte hier nicht. Er hatte nur noch keinen blassen Schimmer, was ihn genau störte.
    Instinktiv prüfte er den korrekten Sitz seiner Dienstwaffe. Aus unerfindlichen Gründen hatte er das Gefühl, dass er diese heute noch benötigen würde.
    »Komm mit«, befahl er und machte eine ruckende Kopfbewegung in Richtung Dorf. Dann setzte er sich auch schon in Bewegung. Lacroix zögerte noch einen kurzen Moment, bevor er sich anschickte, ihm zu folgen.
    »Egal, was passiert, bleib immer dicht bei mir«, erklärte Rozier. Sein junger Partner wusste noch nicht um die Gruselgeschichten, die sich um diesen Ort rankten. Er wollte nicht, dass dieser sich blind ins Unglück stürzte. Zumal Rozier ja selbst noch nicht genau wusste, was sie hier erwartete!
    Lacroix nickte nur schnaufend. Er schenkte sich eine Erwiderung. Allerdings war er allgemein sehr wortkarg, sofern es nicht gerade ums Essen ging. Diesen Umstand wiederum schätzte Rozier sehr an dem etwa zehn Jahre jüngeren Kollegen. Nichts war ihm mehr zuwider als der Klatsch und Tratsch auf der heimischen Dienststelle.
    Rozier rückte ordnungsgemäß seine Mütze gerade, dann winkte er den schwergewichtigen Lacroix hinter sich her.
    »Lass uns rausfinden, was hier los ist«, murmelte er beiläufig.
    Wenn es sich wirklich nur um eine alkoholbedingte Auseinandersetzung handelte, sinnierte Rozier, würden ein paar Hiebe mit dem Schlagstock schon ausreichen, um den Dörflern Respekt einzubläuen. Mit solchen Situationen hatte er kein Problem. Schließlich konnte er auf einige Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Wieder grunzte Lacroix nur. Gemeinsam bewegten sich die beiden Männer ins Dorfzentrum, dorthin wo die Flammen hell aufloderten. Der Ort wirkte wie ausgestorben. Die Verwüstungen sprachen allerdings für sich.
    »Die haben ja ordentlich aufgeräumt«, merkte Lacroix an, während er seinen Blick über die zertrümmerten Feststände schweifen ließ.
    Rozier nickte. Mit einem Mal hatte er ein äußerst mulmiges Gefühl. Dieses groteske Bild völlig sinnloser Zerstörungswut besaß etwas Unheimliches. Nach einem alkoholbedingten Exzess sah das nicht aus. Rozier wusste plötzlich, dass sie es mit etwas viel Schlimmerem zu tun hatten.
    Auch Lacroix sah aus, als sei ihm unbehaglich zumute. Er warf seinem Partner einen stirnrunzelnden Seitenblick zu.
    »Wo sind die bloß alle?«, fragte er leise.
    »Das frage ich mich auch«, murmelte Rozier. Er blickte hinüber zum Château. »Dort vielleicht«, vermutete er ins Blaue, ohne zu ahnen, wie recht er damit hatte. »Komm, weiter«, forderte er seinen Partner auf und gab ihm einen entsprechenden Wink. Er wollte sich kurz weiter umsehen und dann schnellstmöglich Verstärkung anfordern. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht, das war unübersehbar.
    Doch just, als sich Rozier in Bewegung setzen wollte, ließ ihn ein gellender Schrei seines Partners innehalten. Panisch deutete Lacroix auf das Dach eines nahen Hauses.
    Dort kauerte ein unheimliches Geschöpf. Die ledrig aussehende Haut des Wesens glitzerte feucht. Auf dem Rücken waren fledermausartige Schwingen zu sehen. Als es

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