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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Silberscheibe vorsichtig auf der Brust des Wirts. Sofort erwärmte sich Merlins Stern, was ein deutliches Anzeichen für die schwarzmagische Beeinflussung des Wirts war. Irgendjemand hatte eine Riesenschweinerei vor und sich zu diesem Zweck an den Dorfbewohnern vergriffen!
    Zamorras Miene wurde hart. Immer waren es die Unschuldigen, die es traf! Da man nicht direkt das Château angreifen konnte, gingen die dunklen Mächte nur allzu oft gegen das nahe Dorf vor -wohl wissend, dass Zamorra und seine Gefährten nicht tatenlos Zusehen würden. Dennoch hatte er ein ungutes Gefühl. Eine Horde von Besessenen auf das Schloss zu hetzen, das war zu einfach. Wer immer hinter der ganzen Sache steckte, musste doch wissen, dass man mit einer solchen Bedrohung relativ leicht fertig werden würde.
    Es sei denn …
    Zamorra runzelte die Stirn.
    Es ist ein Ablenkungsmanöver, durchzuckte es ihn. Der eigentliche Angriff steht noch bevor!
    Er wusste jedoch, davon durfte er sich jetzt nicht beirren lassen. Jetzt war es zuallererst wichtig, dass er ein Heilmittel für seine Freunde fand!
    Der Parapsychologe überlegte einen Moment, dann nahm er Mostache eine Blutprobe ab. Der bewusstlose Wirt stank, als habe er sich hemmungslos volllaufen lassen, aber natürlich war Zamorra klar, dass sein Verhalten nicht auf den Alkoholkonsum zurückging. Das zeigte ja allein schon die Reaktion des Amuletts. Zwar war er kein ausgebildeter Mediziner, doch wenn Mostaches Blut auf schwarzmagische Weise verseucht war, dann würde er dies durchaus feststellen können.
    Umsichtig platzierte Zamorra einige Tropfen Blut auf dem Objektträger des Mikroskops und nahm es näher in Augenschein. Die Züge des Parapsychologen verhärteten sich.
    Schwarzes Blut!
    Was immer man mit Mostache und den Anderen angestellt hatte, es wirkte sich direkt auf den Lebenssaft der Betroffenen aus, das erkannte er beim ersten Blick durch die Linse des Mikroskops. Hoch aggressive schwarze Teilchen wimmelten in Mostaches Blut umher und legten eine hohe Geschäftigkeit an den Tag.
    Der Meister des Übersinnlichen verzog das Gesicht. Wenn er richtig lag, hatten sie keine Zeit zu verlieren. Was immer man mit den Dörflern angestellt hatte, es schien sich um einen fortschreitenden Prozess zu handeln, an dessen Ende sie wahrscheinlich unwiderruflich zu Knechten der Finsternis geworden sein würden. Zamorra lächelte freudlos und strich dem Wirt über die mit kaltem Schweiß bedeckte Stirn.
    »Das kriegen wir schon wieder hin, alter Junge!«, erklärte er und hoffte, dass er dieses vollmundige Versprechen auch tatsächlich einhalten konnte.
    Kurz blickte er aus dem Fenster. William war mittlerweile im Schlosshof angekommen und half Nicole bei der Sicherung des Geländes. Alles sah ruhig aus.
    Zamorra wandte sich dem nahen Regal zu, in dem er seine magischen Tinkturen aufbewahrte. Noch wusste er nicht recht, wo er anfangen sollte, aber er hatte keine Zeit zu verlieren, soviel war ihm klar.
    Zähneknirschend machte er sich an die Arbeit.
    ***
    Nicole blickte über die Schulter, als sie William herannahen hörte. Der treue Butler hatte Zamorras E-Blaster in der Hand und sah aus, als sei er zu allem bereit. An Mut mangelte es ihm jedenfalls nicht, auch wenn ihm insgeheim die Knie schlottern mochten.
    »Was geht hier nur vor, Mademoiselle Duval?«, fragte er, nachdem er an ihrer Seite angelangt war.
    Die Französin seufzte. »Das Übliche«, antwortete sie trocken. »Wie es aussieht, will man uns keinen Moment Ruhe gönnen, dabei hätten wir sie mehr als verdient!«
    Ganz zu schweigen von unseren Freunden im Dorf, dachte sie insgeheim. Im Laufe der Jahrzehnte waren die Dörfler immer wieder Opfer schwarzmagischer Attacken geworden. Der letzte Vorfall dieser Art lag ja erst wenige Monate zurück.
    Es sieht so aus, als würden wir über kurz oder lang alle in Gefahr bringen, an denen uns etwas liegt, sinnierte Nicole. Der Gedanke war nicht neu, aber heute Nacht trat er umso deutlicher hervor. Da waren zum Beispiel vor vielen Jahren die verheerenden Angriffe durch die Skelett-Krieger Leonardo de Montagnes auf das Dorf gewesen, später dann die wiederholten Attacken Stygias und so ging es immer weiter. Nein, viel Ruhe hatte man ihnen nie gegönnt.
    Nicole fasste sich ein Herz.
    Sie trat zu William und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich gehe jetzt da raus«, erklärte sie, »und werde versuchen, so viele wie möglich von ihnen auszuschalten! Wenn der Chef erst ein Heilmittel hat, wird alles

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