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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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gut werden.«
    Jedenfalls hoffte sie das! Insgeheim war sie sich da nicht so sicher. Immerhin kannte sie die Ränkespiele der Dämonen lange genug.
    William blickte sie völlig entgeistert an.
    »Aber Mademoiselle!«, brachte er hervor. »Ich komme natürlich mit!«
    Unwillkürlich verspürte die Französin das Bedürfnis, den treuen alten Weggefährten in den Arm zu nehmen. Sie verzichtete jedoch darauf, da ihn dies nur noch mehr aus der Fassung gebracht hätte.
    »Nichts da«, erwiderte sie stattdessen. »Sie bleiben natürlich schön hier und geben mir Deckung! Vergessen Sie nicht, wenn es brenzlig wird, kann ich immer noch das Amulett herbeirufen!«
    Gegen die Besessenen reichte der Betäubungsstrahler völlig aus und sollte sie wirklich Merlins Stern benötigen, war der Ruf eine Sache von Sekundenbruchteilen.
    William sah indessen nicht völlig überzeugt aus, aber er wusste wohl zu gut, dass ihm Widerworte nichts nützen würden. Wenn Nicole sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann waren sämtliche Mächte des Himmels chancenlos!
    Einen Moment lang schwieg er.
    »Viel Glück«, brachte er dann krächzend hervor.
    Nun ließ Nicole doch noch ihre Zurückhaltung fallen und drückte den britischsteifen Butler herzlich.
    »Halten Sie die Stellung und sehen Sie zu, dass niemand außer mir hereinkommt«, schärfte sie ihm ein. Die Anweisung war natürlich überflüssig, immerhin kannte sie William lange genug. Er würde tun, was richtig war, dessen war sie sich gewiss! Sie nickte ihm noch einmal zu, dann warf sie sich hüftschwingend herum und eilte auf das Schlosstor zu. Durch ein schmales Sichtfenster konnte sie in einiger Entfernung die zahlreichen Besessenen erkennen. Sie hatten eine sichere Entfernung zwischen sich und das Château gebracht und hielten sich abseits des Burggrabens auf. Nicoles Mundwinkel zuckten. Wer immer hinter diesem Komplott steckte, er hätte sich doch denken können, dass man mit einer solchen Sache relativ leicht fertig werden würde!
    Durch eine unscheinbare Seitentür verließ Nicole den sicheren Schoß des Châteaus und sah sich vorsichtig nach allen Seiten um. Die Französin wusste, hier draußen war sie auf sich allein gestellt. Als sie die schützenden Mauern des Schlosshofes verließ, wehte ihr eiskalte Luft um die Nase.
    Das ist die verdammte ›Nacht der lebenden Toten‹, dachte Nicole grimmig, als sie die umhertorkelnden Dorfbewohner betrachtete. Auch wenn es sich bei den Besessenen nicht um Zombies handelte, so war die Belagerungssituation doch dieselbe wie in dem klassischen Gruselfilm, an den sie unwillkürlich denken musste. Als die Französin drohend den Blaster hob, reagierten die Besessenen. Offenbar erkannten sie, dass ihnen von der Waffe Gefahr drohte. Sie waren also nicht dumm!
    Nicole ließ ihnen jedoch keine Zeit, weiter zu reagieren,, sondern betätigte den Abzug und jagte eine weitere Garbe blauer Blitze in die Menschentraube. Wieder sackten einige Besessene in sich zusammen. Die Züge der Französin verhärteten sich.
    Das ist viel zu einfach, zuckte es ihr durch den Kopf.
    Die Besessenen bildeten einen großen Halbkreis, als wollten sie ihre Gegnerin einkesseln. Natürlich stellten sie keine ernsthafte Bedrohung dar. Wer immer die Dörfler auf das Château gehetzt hatte, musste dies aber eigentlich wissen. Wie schon ihren Lebens- und Kampfgefährte beschlich nun auch Nicole das ungute Gefühl, dass es sich bei dem Angriff der Besessenen lediglich um eine Art Ablenkungsmanöver handelte.
    Da steht noch eine viel größere Schweinerei ins Haus, vermutete Nicole mit grimmiger Miene. Ihr Gefühl trog sie in dieser Hinsicht selten. Wieder begann sie zu feuern und holte damit einige Besessene von den Füßen. Bereits jetzt begannen sich ihre Reihen zu lichten.
    Mit einem Mal wurde jedoch ein geisterhaftes Stöhnen laut. Die Köpfe der Dörfler ruckten gen Himmel.
    Aha, es geht wohl los, dachte Nicole. Sie folgte den Blicken der Besessenen und sah nach oben.
    Das kann nicht sein, durchzuckte es sie gleich darauf, als sie die geflügelte blonde Gestalt erblickte, bei der sie unwillkürlich an einen himmlischen Engel denken musste. Instinktiv hob sie den Blaster. Auch wenn das Wesen an einen Engel erinnerte, war sich die Französin doch sicher, es hier mit der verantwortlichen Person für ihre aktuelle Misere zu tun zu haben.
    Das Geschöpf schwebte ungefähr zehn Meter über dem Erdboden. Es musste sich völlig lautlos genähert haben. Als es bemerkte, dass die

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