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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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war dies ein harter Schlag für Zamorra gewesen, das wollte Stygia gar nicht erst abstreiten. Dennoch, was Sergol nun vorhatte, war eine ganz andere Nummer.
    »Mein Plan ist absolut wasserdicht«, behauptete er selbstsicher. »Zunächst suchen wir uns einen naiven Sterblichen, der sich an Zamorras magischer Abwehr zu schaffen macht«, erklärte er noch einmal geduldig. »Dann hetzen wir die Besessenen in Richtung Schloss, um anschließend einen Großangriff zu starten. Mit meinem Gebräu können wir das Dorf spielend unter unsere Kontrolle bringen. Ich habe es ausgiebig an menschlichen Versuchsobjekten getestet!«
    Stygias Gesicht nahm einen listigen Ausdruck an. Genüsslich nahm sie wieder Platz und rekelte ihren wohlgeformten Körper in eine möglichst aufreizende Position.
    »Was willst du dann von mir?«, fragte sie. Obwohl sie sich äußerlich gelassen gab, brodelte es hinter ihrer gehörnten Stirn. »Soll ich vielleicht mitkommen und dich anfeuern? Du könntest den Ruhm doch ganz alleine einheimsen.«
    Sergol grinste diabolisch.
    »Vielleicht solltest du wirklich mitkommen, anstatt dir hier auf dem Knochenthron den hübschen Hintern abzuwetzen«, erklärte er dann höhnisch. »Dann würdest du einmal sehen, wie man die Dinge wirklich in die Hand nimmt!«
    Stygia zischte wütend. Was bildete sich dieser kleine Dämon ein, dass er glaubte, so mit ihr sprechen zu können? Es juckte sie sehr, ihn für seine vorlauten Worte gebührend zu züchtigen, doch noch hielt sie sich zurück. In gewissem Sinne imponierte ihr sein Mut auch.
    Wütend schüttelte sie das gehörnte Haupt.
    »Das ist Wahnsinn« erklärte sie noch einmal. »Château Montagne ist eine Festung. Was du vorhast, ist glatter Selbstmord!«
    Sergol lachte hart auf. »Das müsste dir doch eigentlich gefallen«, erwiderte er trocken. Man konnte der Fürstin der Finsternis deutlich ansehen, dass sie ihm am liebsten den Hals herumgedreht hätte. Ihre Neugier schien jedoch größer als ihr Zorn zu sein.
    »Selbst wenn die Stürmung des Châteaus durch die Besessenen nicht auf Anhieb gelingt«, führte er aus, »wird der folgende Angriff durch uns ihm auf jeden Fall den Rest geben! Zamorra sollte sich hinter seinen dicken Mauern besser nicht zu sicher fühlen.«
    »An ihm haben sich schon ganz andere die Zähne ausgebissen«, gab Stygia zu bedenken. »Außerdem hat er in seinem Schloss gewissermaßen Heimvorteil.«
    Schließlich war sie selbst schon oft genug gegen das Château angerannt, jedes Mal vergeblich.
    Sergol spuckte aus. Zischend traf der Speichel auf den felsigen Boden des Thronsaals und im nächsten Moment stieg ein gekräuseltes Rauchwölkchen auf.
    »Nicht wenn wir die Dinge auf meine Art erledigen«, behauptete er selbstsicher.
    Stygia begehrte auf. »Ich höre immer wir«, fauchte sie. »Ich habe nicht die Absicht, mit dir ins Verderben zu rennen! Wenn du dich umbringen willst, nur zu, aber lass mich gefälligst da raus!«
    Sergol musterte die wütende Fürstin einen Moment lang schweigend, denn nickte er langsam. Ein dunkles Feuer loderte in seinen Augen. »Ich kann also nicht mit deiner Unterstützung rechnen?«, fragte er. »Erinnere dich an meine Worte: Zamorra wird mit fliegenden Fahnen untergehen!«
    Sergol wollte weitersprechen, doch eine abrupte Handbewegung Stygias schnitt ihm das Wort ab. Sie hatte endgültig genug gehört.
    »Ich verbiete das«, entschied sie.
    Dem geflügelten Dämon drohten abermals die Augen aus den Höhlen zu treten. »Was?«, echote er.
    Stygia verließ ihre erhöhte Position und trat auf den Dämon zu. »Die Dinge sind im Umbruch. Dein Plan mag sich narrensicher anhören, doch zurzeit möchte ich kein weiteres Aufsehen erregen. Wir werden unsere Kräfte weiter sammeln, um dann zuzuschlagen, wenn ich es für richtig halte, nicht früher!«
    Abrupt schoss ihre Krallenhand nach vorne und umklammerte Sergols Hals.
    Der Dämon stieß ein überraschtes Keuchen aus. Von den gekrümmten Fingern der Fürstin wurden magische Schmerzimpulse direkt in sein Gehirn gefeuert. Bereits nach wenigen Sekunden fühlte es sich an, als würde der Denkapparat in seinem Schädel zu kochen beginnen.
    Stygias Augen loderten. »Hast du das verstanden, Sergol?«
    Der zuvor zur Schau getragene Hochmut des kleinen Dämons schien sich in Luft aufzulösen. Mit einem Mal fürchtete er nicht zu Unrecht um sein Leben. Hilflos zappelte er im Griff der Fürstin der Finsternis.
    Schließlich nickte er mühsam. Stygia ließ ein diabolisches Lächeln

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