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0979 - Die Schlacht von London

0979 - Die Schlacht von London

Titel: 0979 - Die Schlacht von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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Freundin wäre. Aber sie wirkte eher aufsässig. Sie scheint eine besondere Affinität zu den Regenbogenblumen besessen zu haben. Carrie drohte mir, dass ich sie nicht mehr benutzen könne, um wieder von hier weg zu gelangen.« Er seufzte. »Das Ganze hat sich ja nun ohnehin erledigt. Um London zu verlassen, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.«
    »Du könntest notfalls ein Weltentor entstehen lassen. Damit könnten wir zwar nicht direkt, aber über Umwege aus der Stadt heraus und wieder in vertraute Gefilde gelangen.«
    »Ich bezweifle, dass das so ohne Weiteres funktioniert«, brachte Zamorra seine Skepsis zum Ausdruck. »Aber wir behalten es mal im Hinterkopf. Für den absoluten Notfall.«
    »Du denkst, der Nebel wirkt wie eine Abschirmung, die den Weltentor-Transfer unmöglich macht?«
    »Nur eine Hypothese. Und jetzt will ich es auch nicht nachprüfen. Ich will endlich dieses Häuschen durchkämmen. Sonderlich groß ist es ja nicht.«
    »Der Regenbogenblumen-Transfer funktionierte doch«, ließ Nicole nicht locker. »Die Chance, ein Weltentor…«
    »Später.« Zamorra schüttelte den Kopf. »Du vergisst, unter welchen Umständen ich auf die hiesigen Blumen aufmerksam wurde. Eine Reise von Karenja zur Erde via Regenbogenblumen erfolgt normalerweise in Nullzeit. Ich war eine geschlagene Stunde unterwegs. Dafür verweilte ich offenbar hier, ohne dass es mir wie eine Stunde vorkam.« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen mit Problemen rechnen. Und deshalb ist das Thema Weltentor vorläufig tabu.«
    »Wollen wir uns auf teilen?«, fragte Nicole und tippte gegen ihren Gürtel, wo der E-Blaster befestigt war, der noch nicht zum Einsatz gekommen war. »Ich bin nicht wehrlos. Und mit einem Kind nehme ich es schon noch auf.«
    »Du sollst sie nicht erschießen.«
    »Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst.«
    »Dafür bin ich da.« Er zwinkerte ihr zu. »Nein, wir bleiben besser zusammen.«
    Gemeinsam nahmen sie erst den großen Wohnbereich und dann die anderen Zimmer unter die Lupe. Schließlich fanden sie sich wieder im Hauptraum ein.
    »Nichts. Hier ist sie nicht«, resümierte Nicole. »Hat sich wohl komplett aus dem Staub gemacht.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Zamorra.
    »Warum nicht?«
    »Weil das hier ihr Zuhause zu sein scheint. Hier waren die Blumen, mit denen sie so vertraut tat. Und du weißt, was wir in den Zimmern fanden: klare Hinweise auf ein junges Mädchen. Nur keine Bilder, auf denen sie zu sehen wäre. Schade.«
    Nicole hob kurz die Hand und sagte: »Warte!« Dann eilte sie zu einer Kommode und riss die Schubladen auf, wühlte darin herum.
    Rasch wurde sie fündig. Sie winkte Zamorra zu sich, während sie mehrere gerahmte Bilder aus einer der oberen Schubladen nahm und auf der Kommode verteilte.
    »Woher wusstest du das?«
    »Wissen wäre zu viel gesagt. Einfach ein Bauchgefühl. Wenn mir Bilder, auf denen ich bin, nicht mehr gefallen, neige ich auch dazu, sie mit dem Motiv nach unten in Schubladen verschwinden zu lassen.«
    »Was bei dir bestimmt nicht allzu häufig vorkommt. Dass du dir nicht gefällst, meine ich.«
    Sie lächelte. Dann tippte sie auf die Fotos hinter Glas, auf denen Carrie zu sehen war.
    Ein Mädchen in fröhlichen Posen, mal mit, mal ohne Vater und Mutter.
    »Erstaunlich«, sagte Nicole, »nicht wahr?«
    Zamorra war klar, was sie meinte. »Sie sieht noch genauso aus wie auf dem Bild hier.« Er hob es an. Es zeigte eine Elfjährige, die auf dem Rasen des Cottage-Gartens saß und einen Plüschteddy herzte. »Es scheint erst kurz vor der Katastrophe aufgenommen worden zu sein. Allerdings sticht ins Auge, dass ihre Hautfarbe noch anders war. Hell. So hell wie deine und meine. Jetzt ist sie schwarz.«
    »So schwarz, wie es die Blüten der hiesigen Regenbogenblumen waren«, fügte Nicole hinzu.
     
    2.
    Vergangenheit, Ende 2010
    Es war der bizarrste Einsatz seines Lebens.
    Und der gefährlichste.
    Daniel Forsythe steuerte mit seinem Typhoon-Jet auf den Baum zu, der sich in - noch! - 30 Kilometer Entfernung befand, aber bereits im CAPTOR, dem Radar des Eurofighters, klar erkennbar war.
    Ein Baumgigant, der sich einen Kilometer hoch in den Himmel über London schraubte und immer noch weiter wuchs, mit sagenhafter Geschwindigkeit!
    So was gibt’s doch eigentlich nur in Hollywood, war Forsythes erster Gedanke gewesen, als er zusammen mit acht anderen Piloten der Royal-Air-Force-Staffel seinen Startbefehl bekommen hatte.
    Längst hatte er angefangen, in seinem

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