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098 - Die Geistergirls von W

098 - Die Geistergirls von W

Titel: 098 - Die Geistergirls von W Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ganzen Umgebung abgeschlaffte
Manager und gut zahlende Kunden anreisten, um die knappe Sonne in diesen
Breiten künstlich nachzuholen.
    Die männlichen Besucher erlebten einen Bahama Strand mit braunen Nackedeis, Sauna, Filmvorführungen und allerlei
Spielchen, die der Entspannung des stressgeplagten Kunden dienten. Der Service im Bahama Sun kostete
einiges. Aber es gab - wenn man sich die Zahl der parkenden Autos vor Augen
hielt - offensichtlich eine ganze Menge Leute, die sich einige Stunden dort
leisten konnten. Lydia Prauner alias Suzette war
eine von fünf Dirnen, die dort ihren Dienst versahen. Ein Kunde, dem sie
in einer separaten Kabine bei Drinks, Film und Entspannungen auch noch das Solarium anknipste, musste dabei einen
Sonnenstich erlitten haben. Suzettes Liebhaber hatte in jener Nacht ein Messer
dabei und schnitt seiner Gespielin die Kehle durch. Stunden später fand man die
Leiche in einer Blutlache.
    Von dem Solarium-Fan fehlte jede Spur. Er war zum ersten Mal in
jener Nacht in dem Etablissement gewesen. Feststellen ließ sich die Autonummer.
Eine andere Angestellte des Bahama Sun hatte
sie sich vorsorglich gemerkt. Der Besitzer war schnell ausfindig gemacht. Dabei
kam auch heraus, dass sein Auto zwei Tage vorher in
der Düsseldorfer Innenstadt von Unbekannten entwendet worden war. Bisher fehlte
von dem kaltblütigen Täter weiterhin jede Spur. Die bisherigen Ergebnisse in
dem Fall ließen den Schluss zu, dass es sich um einen gefährlichen Psychopathen handeln musste .
Man besaß sogar eine Phantomzeichnung von ihm. Er war klein, untersetzt, etwa
Mitte Vierzig. Weitere Angaben fehlten.
    Er war weder besonders auffällig gekleidet, noch gab es etwas, das
ihn aus der Masse heraushob. Er war geradezu alltäglich. Er war einer jener
typischen Menschen, die in der Menge untertauchen konnten, ohne dass man sie wiederentdeckte. Die Ermittlungen waren noch
voll im Gange. Dass zu diesem Zeitpunkt jedoch etwas
völlig Widersinniges und schier Unmögliches passierte, schlug dem Fass den Boden aus und stellte die Männer der Kripo vor ein
Problem, das sie noch nie hatten. Die Tote war wieder aufgetaucht, hinterließ
zwei Leichen und eine Waffe, deren Typ und Herkunft nicht minder rätselhaft
war. Merkert wusste , was da auf ihn zukam.
    »Na, ich beneide euch nicht«, sagte Behrend mit rauer Stimme. »Dann wird nichts anderes übrigbleiben, als morgen
Lydia Prauners Grab zu öffnen und nachzusehen, wer an
ihrer Stelle beerdigt wurde .«
     
    ●
     
    Kommissar Merkerts Assistent brachte das Ehepaar bis vor die
Haustür. Erwin und Sonja Rösch waren auf dem Nachhauseweg durch den oberen
Abschnitt der Marienstraße gekommen. Damit auch am Haus ihrer Freunde vorbei.
Dort war wieder Ruhe eingekehrt. Die Neugierigen hatten sich verzogen, die
Polizeiwagen waren verschwunden, und das Haus der Bertmans lag in tiefer Dunkelheit. Die Tür wurde nach dem Abtransport der beiden Toten
versiegelt. Bis auf die Lampe vor der Eingangstür des Rösch-Hauses waren alle
Lichtquellen ausgeschaltet. Sonja Rösch kniff die Augen zusammen. »Hatten wir
denn die Lampe brennen lassen ?« , fragte sie plötzlich
beunruhigt.
    »Ja. Wir lassen sie immer brennen, wenn wir weggehen .«
    »Komisch. Ich könnte schwören, dass es heute Abend dunkel war, als wir aus dem Haus kamen .«
    »Du irrst dich .«
    Sie konnte es nicht genau sagen, deshalb sprach sie nicht weiter
darüber. Das Gefühl der Unruhe jedoch blieb. »Es ist Zeit, dass du jetzt zu Bett kommst«, sagte Erwin Rösch besorgt. Seine Frau gefiel ihm
nicht. Zu viel war in der kurzen Zeit seit ihrem Fortgehen passiert, und er
hoffte, dass nicht noch etwas nachkam. Er schloss die Tür auf. Im Haus war alles still.
    »Am besten wird es sein, wenn du heute Nacht ein Schlafmittel nimmst, Sonja .«
    Sie nickte mechanisch, drückte sich an ihrem Mann vorbei und lief
zur Tür des Kinderzimmers. Sie musste zuerst einen
Blick hineinwerfen. Das Licht aus dem Korridor fiel als schmaler Streifen durch
den Türspalt und direkt aufs Bett des Jungen. »Alles in Ordnung ?« , fragte Erwin Rösch leise und legte seinen Arm um die
Schultern seiner Frau. »Ja«, wisperte sie. »Ich hatte ein so ungutes Gefühl -
wie vorhin, als wir weggingen ... Aber es ist nichts passiert. Hier ist zum
Glück alles in Ordnung .«
    Hans-Peter Rösch lag in seinem Bett und schlief friedlich.
     
    ●
     
    La Mama hielt inne und lauschte. Dann rief sie
mit lauter Stimme in die entstandene Stille: »Ja, hallo? Wer ist denn da

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