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098 - Die Geistergirls von W

098 - Die Geistergirls von W

Titel: 098 - Die Geistergirls von W Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ersten Grabschändung begonnen hat. Irgendwie läuft alles
in eine Richtung. Es ist bestimmt kein Zufall, dass nun so viele merkwürdige Dinge zusammenkommen .« Und es
kam noch etwas hinzu. Durch den Mitarbeiter einer Zeitung.
    Er hieß Frank Bruns, arbeitete für Stadtpanorama und war
Redakteur und gleichzeitig für die meisten Reportagen darin zuständig. Bruns
hatte ein Gespür für Sensationen und Ereignisse. Schon mehr als einmal hatte er
der Polizei einen wertvollen Tipp gegeben. Was er
heute mitteilte, kam einer Sensation gleich. »Ich habe heute
Morgen von Ihrem Unternehmen gehört, Kommissar. Lydia Prauners Grab wurde geöffnet, nicht wahr ?« Merkert hob die Augenbrauen. Die Aktion war nicht öffentlich bekanntgegeben
worden. Es bestand allerdings seit heute Morgen ein
Aufruf an die Bevölkerung der Stadt, der Polizei sachdienliche Hinweise im
Mordfall Bertman zu geben. Gesucht
wurde eine rothaarige, attraktiv aussehende Frau.
    »Sie wissen mehr, als mir bekannt ist .«
    »Man hat seine Informanten, Kommissar. Aber keine Angst, darüber
werden wir selbstverständlich keine Zeile bringen. Ich habe in diesem
Zusammenhang allerdings eine Nachricht, die Sie vom Sessel hauen wird .«
    »Na, dann schießen Sie mal los .«
    » Heute Morgen bei der Post waren 'ne
Menge hübscher Bilder dabei.«
    »Wie schön für Sie. Es geht wohl wieder mal um die Wahl der
Weinkönigin ?«
    »Richtig. Wir sind in der Vorausscheidung. Jede Frau, die uns ein
Foto von sich einsendet, nimmt an der Auswahl teil. In vierzehn Tagen ist alles
schon gelaufen. Heute Morgen nun war ein Foto von
einer Frau dabei, die Sie als vermutliche Mörderin suchen ... und sie hat eine
verteufelte Ähnlichkeit mit Lydia Prauner , die vor
drei Monaten von einem Unbekannten ermordet wurde ...«
    Merkert saß da wie elektrisiert. »Das kann eine zufällige
Ähnlichkeit sein«, meinte er dann.
    »Kann. Sieht aber nicht so aus. Ich möchte Ihnen das Foto gern
zeigen, wenn Sie interessiert daran sind .«
    »Interessiert bin ich sehr. Ich komm zu Ihnen in die Redaktion,
Bruns. Sie haben mich neugierig gemacht ...«
     
    ●
     
    Nicht minder neugierig geworden war Morna Ulbrandson. Sie kam
kurzentschlossen mit. Das Redaktionsbüro lag in der Hochstraße, nur einen
Katzensprung vom Polizeirevier entfernt. Frank Bruns war Anfang Dreißig, hatte
dunkles, lockiges Haar, einen Vollbart und trug eine Brille mit schmalem Rand.
    Als Merkert Morna Ulbrandson mitbrachte, fielen ihm fast die Augen
aus dem Kopf.
    »Noch 'ne Bewerberin für die Wahl?«, fragte er erfreut. Morna
lächelte und reichte ihm die Hand. »Leider nicht. Dafür bleibt mir keine Zeit .«
    Merkert stellte seine Begleiterin vor, gab an, dass sie Mitarbeiterin der Sonderkommission sei, die inzwischen gegründet worden
war. Er verpflichtete Bruns zur Verschwiegenheit und sah sich das Foto dann an.
Es war eine Farbaufnahme. Die Konturen waren scharf, die darauf abgebildete
Person stellte zweifelsfrei Lydia Prauner dar! Frank
Bruns legte ein Foto vor, das er in seiner Zeitung drei Monate zuvor brachte.
    Unter der Überschrift Callgirl von Unbekanntem ermordet hatte
er einen umfangreichen Bericht mit großem Foto der Gunstgewerblerin gebracht. Es handelte sich eindeutig um dieselbe Person! »Die Toten gehen um
und morden«, murmelte Frank Bruns. »Und sie schicken Bilder, um an einen Fest
für die Lebenden teilzunehmen. Was geht hier vor in dieser Stadt, Kommissar ?«
    »Ich weiß es nicht. Wenn ich's wüsste ,
wäre auch mir wohler«, sagte Merkert ehrlich. »Aber vielleicht wissen Sie schon
wieder mehr als ich .«
    »Vielleicht habe ich eine Ahnung .«
    »Sprechen Sie sie aus«, bat die Schwedin ihn.
    »Ich vermute, dass es mit den
Himmelserscheinungen zu tun hat, die beobachtet wurden. Ich habe darüber auch
geschrieben .«
    »Ich erinnere mich. UFO-Fieber in Wattenscheid. Werden wir von
grünen Männchen beobachtet ?« , konnte Kommissar Merkert
sich den Einwurf nicht verkneifen. Morna Ulbrandson blieb sachlich.
    »Vielleicht hat Herr Bruns gar nicht so unrecht. Die
Gedankenverbindung drängt sich förmlich auf .« Mehr
sagte sie dazu nicht, musste aber an das denken, was
ihr Freund und Kollege Larry Brent an X-RAY-1 von den Vorfällen in Ondomas übermittelt hatte. Erst gingen UFO- Sichtungen voraus, dann ereigneten sich Dinge, die jeder
Logik und Vernunft widersprachen. Der Brief, mit dem das Foto der Toten
abgeschickt wurde, war am gestrigen Abend um 18 Uhr abgestempelt. Also noch vor
dem Mord an

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