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0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

Titel: 0980 - Der Fluch des dunklen Apfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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meiner Albträume, die ich in die Urhölle schuf, unendlich viel stärker als die Kinder der Schwefelklüfte. Die Schwefelklüfte haben mit der Ebene der ewigen Schreie allerdings nichts zu tun, denn sie sind aus einem weiteren Versuch entstanden. Doch ich wollte meinen ersten gelungenen Versuch nicht einfach sterben lassen und verwob so die beiden Dimensionen miteinander. Die Dämonengeister aber möchte ich besonders nahe bei mir haben, denn sie vertreiben meine Langeweile am besten.«
    »Das waren Urdämonen, nicht wahr?«, fuhr Nicole leise fort und starrte mit leicht zusammengekniffenen Augen angespannt in die wabernden Nebel.
    »Ja.« Zamorra nickte. »Wir sind tatsächlich auf der Ebene der ewigen Schreie gelandet, da, wo Mantles Seele auch war. Und da er hier der Herrin vom See begegnet ist, dürften wir diese überaus nette Einladung ihr zu verdanken haben. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die sich von den Urdämonen die Butter vom Brot nehmen lässt.«
    »Tja, wer weiß. Sie ist mächtig, aber das sind Luzis erste dämonische Erzeugnisse auch. Und in ihrer Gesamtheit, hm… warum sollten sie nicht stärker sein als die Herrin vom See?«
    »Bon, durchaus nachvollziehbar. Aber momentan noch reine Theorie. Immerhin können wir jetzt absolut sicher sein, dass tatsächlich Teile der Hölle überlebt haben und nach dem Crash in alle Himmelsrichtungen geschleudert worden sind.«
    »Höllenrichtungen«, korrigierte Nicole.
    »Was? Ach so, ja. Gestatte, dass ich zwischendurch mal nicht grinse. Die Ebene der ewigen Schreie mitsamt den Urdämonen hat’s also auch irgendwie gepackt. Wo aber sind wir jetzt? Noch auf Avalon? Ich meine, hat’s die Ebene direkt auf die Feeninsel verschlagen? Ist sie jetzt ein Teil davon? Oder liegt sie knapp daneben oder doch ganz woanders und wir haben eine Dimensionsreise gemacht?«
    »Ja, das sind die Fragen, die der moderne Dämonenjäger sich heute stellt. Vor allem wir. Und ich möchte sogar noch eine ganz wichtige hinzufügen: Warum haben uns die Priesterinnen gestattet, Merlins Stern zu behalten, die anderen Waffen aber nicht?«
    »Und?«
    »Wenn ich’s wüsste, würde ich’s dir sagen, Chéri.« Nicole seufzte.
    Fast übergangslos fiel die Dunkelheit auf das Land. Die Nebelschwaden lösten sich ein wenig auf, vom Himmel leuchtete ein praller, roter Mond.
    »Blutmond«, flüsterte Nicole. »Irgendwie kommt’s mir so vor, als sei die Dunkelheit nicht echt.«
    »Was meinst du? Wir sind auf einer magischen Welt.«
    »Ja, schon, ich meine, dass hier jemand extra wegen uns abdunkelt. Warum auch immer.« Sie fuhr herum. »Ich glaube, sie sind wieder da«, krächzte sie und schluckte ein paar Mal. »Ich kann sie deutlich spüren.« Sie griff automatisch nach dem Blaster, zog die Hand aber enttäuscht wieder zurück, als ihr bewusst wurde, dass er dieses Mal nicht an der Magnetplatte am Gürtel hing.
    Der Professor nickte langsam. »Ja, ich spüre sie auch«, presste er zwischen den Zähnen hervor. »Das Amulett ist zudem heiß. Aber wo sind sie?«
    Sie sicherten nach allen Seiten in die Dunkelheit.
    »Da, zwischen den Felsen, wo sie vorher waren«, presste Nicole angespannt hervor. »Siehst du’s auch? Da ist dieses Leuchten dazwischen. Und irgendwie ist es dort noch finsterer als in der Umgebung. Oder bilde ich mir das nur ein? Hört sich immerhin nach Widerspruch an.«
    Zamorra nickte. »Nur scheinbar. Ich seh’s ja auch. Als ob die seltsame Finsternis hier ihren Ursprung hätte. Wir gehen hin. Die sollen nicht glauben, dass wir uns wegen ihnen ins Hemd machen.«
    Nicole nickte. Sie schien nervöser als sonst. Zamorra sah es daran, dass sie sich mit den Fingern der Rechten unablässig in der linken Handfläche kratzte.
    Entschlossen gingen Nicole und Zamorra in die Felsen hinein; der Professor hielt das Amulett fest umklammert. Merlins Stern erhitzte sich mit jedem Schritt noch mehr. Ein Zeichen, dass er sich in die richtige Richtung bewegte. Die dämonische Finsternis, die sie beide wahrgenommen hatten, erreichte er trotzdem nicht. Er hatte den Eindruck, als weiche sie vor ihm zurück.
    Sie kletterten über zahlreiche schroffe Steine und gingen dann zwischen zwei Felsen hindurch. Die weiteten sich zu einem kleinen Kessel, in dessen Zentrum ein mit wenigen Krüppelbäumen und Büschen bestandenes Wasserloch lag. Der Blutmond spiegelte sich in der schwarzen Wasseroberfläche.
    Der Professor verharrte und sah sich um. Nicole, die Rücken an Rücken mit ihm stand,

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