0980 - Schwerkraft-Alarm
wiederholen."
Rhodan war aufgefahren.
„Das Heilige Intervall der Loower!"
„Das ist richtig. Die Loower wußten, daß es unter der Vielzahl der Materiequellen, die das Universum bevölkert, nur diese eine gibt, die im Rhythmus von 23 Stunden 18 Minuten pulsiert. Das war ihr Merkmal, ihr Charakteristikum. Mit Hilfe dieser Information gedachten die Loower, ihre Materiequelle zu finden. Uns gegenüber äußerten sie sich niemals, was für eine Art von Strahlung die Quelle aussandte. Jetzt glauben wir es zu wissen."
Perry Rhodan fühlte sich eigentümlich berührt. Das Wissen, daß die gesuchte Materiequelle irgendeine Aktivität in sich haben müsse, die sich alle 23h 18m wiederholte, war in den sich überstürzenden Ereignissen der vergangenen Wochen fast in Vergessenheit geraten. Den Loowern war diese Charakteristik seit Jahrmillionen bekannt; sie hatten sie das Heilige Intervall genannt. Mehr als jede andere Beobachtung stellte diese einen schlagenden Beweis dafür dar, daß die BASIS sich tatsächlich in der Nähe jener Materiequelle befand, hinter der die Kosmokraten hausten.
Seine Gedanken kehrten zur Gegenwart zurück.
„Sie haben mir immer noch nicht erklärt, warum Sie Laires Auskunft für hilfreich halten."
Payne Hamiller sah ihn überrascht an.
„Sagte ich nicht, daß Nyman und ich an einer Hypothese arbeiten? Oh ja - und dann wurde ich abgelenkt.
Die Hypothese bezieht sich auf die Energiestruktur der Aktivatorstrahlung. Sobald wir unsere Meinungsverschiedenheiten bereinigt haben, sind wir in der Lage, Aktivatorstrahlung synthetisch zu erzeugen. Dann können wir darangehen, die Navigationsgeräte der BASIS so zu modifizieren, daß sie auf diese besondere Energieform ansprechen."
Perry Rhodan stand auf und klopfte dem Wissenschaftler freundschaftlich auf die Schulter.
„Sie sind ein-phantastischer Forscher,-Payne", sagte er. „Nur manchmal wünsche ich mir, Sie würden mehr Reklame machen."
*
Lyn Degas hatte mit Hilfe des Bordrechners die Geschwindigkeit und den Kurs der MEMPHIS dem kosmischen Felsbrocken angepaßt. Die beiden Objekte, das unregelmäßig geformte Stück galaktischer Materie und die Kugel des terranischen Kreuzers trieben in geringem Abstand nebeneinander durch die Schwärze des sternenleeren Raums.
Inzwischen hatten Hormel Dan und seine Roboter ermittelt, daß die MEMPHIS relativ zu den Bezugspunkten am Rand der Galaxis Erranternohre mit einem Wert von knapp einem Zwölftel Gravo auf ein unbekanntes Ziel im galaktischen Außenraum hin beschleunigt wurde. Der’selben Beschleunigung unterlag selbstverständlich auch der Felsbrocken, so daß sich der Abstand zwischen den beiden Objekten nicht änderte.
Kurze Zeit später kam Nachricht von der BASIS, daß ein Spezialtender unterwegs sei, die MEMPHIS aus dem gefährlichen Raumsektor zu bergen. Uber die Spezifikationen des Tenders wurde nichts gesagt, aber Lyn nahm an, daß er mit besonderen Schirrnfeldgeneratoren und Supertriebwerken ausgestattet war.
„Geschätzte Anhunft etwa achtzehn fünfundzwanzig", sagte der Funker an Bord der BASIS. „Es wird gut sein, wenn Sie die Augen offen halten."
„Darum mach dir keine Sorgen, mein Junge", antwortete Lyn gutgelaunt.
Nachdem sie den Empfänger abgeschaltet hatte, machte Lyn ein paar rasche Kopfrechnungen. Acht Stunden würden bis zur Ankunft des Tenders vergehen, macht rund 29.000 Sekunden. Der gegenwärtige Fahrtzuwachs betrug ein Zwölftel Gravo also 0,8 m/sec. Das eine mit dem andern malgenommen: die MEMPHIS würde sich, wenn der Tender sie erreichte, etwas mehr als dreiundzwanzig Kilometer pro Sekunde schneller bewegen als jetzt. Falls das Schwerkraftfeld, in dem sie sich befand, nicht dramatisch zunahm Sie würde sich überdies eine beträchtliche Strecke von ihrem gegenwärtigen Standort entfernen 350.000 km, schätzte Lyn überschlägig -, aber das war keine Distanz, das war keine Geschwindigkeitsdifferenz, die das Rendezvous der beiden Fahrzeuge hätte ernsthaft gefährden können ...
„Ich werd’ verrückt!" rief Zelda Gren.
Ihr Blick war starr auf die Anzeige eines Datensichtgeräts gerichtet. Das Gerät zeigte die Abstandskoordinaten des Asteroiden in Winkelgraden mit der der Länge des Radiusvektors. Sämtliche Zahlenwerte hatten sich seit dem letzten Manöver der MEMPHIS nur innerhalb der Grenzen der Meßungenauigkeit verändert.
Jetzt jedoch waren die Ziffern des Radiusvektors am Rollen. Lyns erster Gedanke galt der Sicherheit ihres Fahrzeugs. Sie
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