0980 - Schwerkraft-Alarm
diese verdient er eine Antwort."
Laire neigte den mächtigen Schädel.
„Deine Logik ist fehlerfrei, Perry Rhodan. Welches ist deine erste Frage?"
„Dieselbe wie schon seit Monaten: sollen wir die Materiequelle anfliegen oder nicht?"
„Die Antwort ist: ja."
„Dann brauche ich Informationen, wie mit der Materiequelle umzugehen ist", sagte Rhodan mit erzwungener Ruhe. „Meine Wissenschaftler können sich das Ding nicht erklären. Wir begreifen nicht, wie in der Nähe der Quelle navigiert werden muß. Wir wollen die Materiequelle nicht nur anfliegen, sondern erreichen. Und wir legen keinen Wert darauf, dabei Menschenleben aufs Spiel zu setzen."
Laire nickte.
„Dabei sind wir wieder am Anfang. Du verlangst Informationen, weil es deine Art ist, Informationen zu fordern. Ich kann dir nicht alles geben, was du verlangst."
„Weil du es nicht weißt!"
„Oder weil es nicht unbedingt erforderlich ist. Weil du es selbst mit den Mitteln, die dir zur Verfügung stehen, herausfinden kannst."
„Was soll das sein? Ein neues kosmisches Rätsel?"
„Ich kenne nicht die Gedanken derer, die mich erschufen. Ich kann dir nur einen Rat geben."
„Her damit!"
„Der Zusammenhang zwischen der energetischen Aktivität zweier Zellaktivatoren und den Charakteristiken der Materiequelle ist seit etlichen Tagen bekannt. Die größte Gefahr beim Anflug der Materiequelle besteht darin, daß die Geräte der konventionellen Navigation in unmittelbarer Nähe der Quelle versagen. Deine W.issenschaftler müssen lernen, die Ortungs- und Fluggeräte so zu modifizieren, daß sie der Wirkungsweise der Zellaktivatoren ähnlich werden."
Perry Rhodan musterte den Robot erstaunt.
„Mehr willst du nicht sagen?"
„Mehr kann ich nicht sagen."
Rhodan stand auf.
„Fern sei es mir, einer Maschine gegenüber Haßgefühle zu hegen", sagte er mit schwerer Stimme. „Aber ich glaube, daß du deinen Herren ein wertvolles Werkzeug bist. Und dieses Werkzeug, dafür will ich Sorge tragen, sollen sie verlieren, wenn diesem Fahrzeug und seiner Besatzung infolge ihres Mangels an Mitteilsamkeit ein Unglück widerfährt."
„Ich bin sicher, daß sie die Möglichkeit einer solchen Entwicklung mit in Erwägung gezogen haben", entgegnete Laire.
*
Nach kurzem Zögern entschloß sich Perry Rhodan, Payne Hamiller die Auskunft des Roboters persönlich zu überbringen. Hamiller war in seinem ausgedehnten Labor, das man ihm unter der höchstgelegenen Kuppe im Mittelleib der BASIS eingerichtet hatte, vollauf beschäftigt. Der Besuch Rhodans kam ihm sichtlich ungelegen - er war nicht einer, der seine Gefühle wirksam zu verbergen verstand.
„Ich weiß", lächelte Perry Rhodan verständnisvoll, „Sie blieben lieber bei der Arbeit. Aber das hier ist wichtiger."
Er zog sich mit Hamiller in einen kleinen Konferenzraum zurück und berichtete, was er von Laire erfahren hatte „Ich nehme an", schloß er, „damit können Sie nicht allzu viel anfangen."
„Oh, das wurde ich nicht sagen. Es ist im Gegenteil ein sehr hilfreicher Hinweis."
Perry Rhodans Uberraschung wurde durch diese Erwiderung keineswegs gemildert. Payne Hamiller war nicht nur ein genialer, sondern auch ein typischer Wissenschaftler, was bedeutete, daß er die Wirklichkeit oft vergaß.
Er konnte tagelang an einer seiner Entwicklungen herumbasteln, ohne mit auch nur einem einzigen Wesen darüber zu sprechen. Sicherlich aber war er doch nicht so wirklichkeitsfremd, daß er eine Entdeckung im Zusammenhang mit der Materiequelle gemacht hatte, ohne sich zu jemand darüber zu äußern?
„Die Sache steckt noch in der Entwicklung", erklärte er zaghaft. „Nyman und ich arbeiten an einer Hypothese, und es gibt noch ein paar kleine Meinungsverschiedenheiten. Sie erinnern sich an die merkwürdige Impulsserie, die wir vor nicht langer Zeit empfingen und von der wir wissen, daß es sich um eine Botschaft der Kosmokraten an Laire handelte?"
„Ich erinnere mich", nickte Perry Rhodan. „Die Energieform war ähnlich der, die in den Zellaktivatoren verwendet wird."
„In zwei Zellaktivatoren", verbesserte ihn Hamiller, „dem Ihren und dem Gerät des Arkoniden. Aber weiter. Nyman und ich haben seit etlichen Tagen eine Serie von Nachweisgeräten in Betrieb, die jede weitere solche Nachricht der Kosmokraten aufzeichnen sollen. Eine Nachricht haben wir seitdem nicht empfangen, dafür aber etwas anderes - ganz schwache Signale, die sich in regelmäßigen Abständen von 23 Stunden und 18 Minuten
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