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0981 - Tränenjäger

0981 - Tränenjäger

Titel: 0981 - Tränenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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hier näherte, war eindeutig böse, das spürte er ganz deutlich.
    Vorsichtig ging Jim in die Knie und suchte Deckung hinter einem nahen Baum. Der Motorenlärm wurde lauter und nun nahm er auch das grelle Scheinwerferlicht der sich nähernden Fahrzeuge wahr.
    Jim pfiff leise durch die Zähne, als er den Jeep sah, der die Kolonne anführte.
    Álvarez also!
    Aber selbst in der Dunkelheit war zu erkennen, dass sich der brutale Plantagenbesitzer verändert hatte. Er strahlte eine Aura der Bösartigkeit aus, die alles übertraf, was Jim bisher wahrgenommen hatte. Unwillkürlich lief ihm ein Schauer über den Rücken.
    Dann war der Jeep an ihm vorbei.
    Der junge Hohepriester musterte die Besatzung der übrigen Fahrzeuge. Don Antonios Männer wirkten wie Zombies. Sie waren eindeutig nicht mehr sie selbst! Ihre Augen waren völlig blicklos und leer.
    Jim leckte sich über die Lippen. Sein Gefühl hatte ihn also nicht getrogen. Was immer Böses in der Sphäre hauste, ganz offensichtlich war es wieder aktiv geworden. Anders war die Veränderung von Álvarez und seinen Männern nicht zu erklären.
    Wo wollten sie bloß hin? Er überlegte kurz. Die Fahrzeugkolonne bewegte sich in südlicher Richtung. Einige Kilometer weiter, das wusste er, befand sich eine kleine Mission.
    Allerdings rechnete Jim nicht damit, dass Álvarez dort sein Gewissen erleichtern wollte. Was führte er also im Schilde?
    Jim ließ das Ganze keine Ruhe. Entschlossen verließ er seine Deckung und trat auf die holprige Dschungelpiste.
    Er war entschlossen, der Fahrzeugkolonne zu folgen.
    ***
    »Was geht dort draußen vor?«
    Delgados Stimme klang brüchig. Der wackere Doktor hatte neben der Luger auch eine Flasche seines bevorzugten Tröpfchens mit in die Kapelle gebracht, aus der er sich nun von Zeit zu Zeit bediente.
    Pater Domingo stand an einem der Fenster der kleinen Kapelle und blickte hinaus in die Nacht. Nun wandte er sich um und warf seinem Freund einen tadelnden Blick zu.
    »Hör auf zu trinken, José«, sagt er sanft. »Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren!«
    Delgados schnaubte. »Das sagst du so leicht«, murrte er, stellte aber die Flasche folgsam beiseite.
    Innerhalb kürzester Zeit war es ihnen gelungen, die komplette Belegschaft der kleinen Mission in die Kapelle zu überführen. Seitdem verschanzten sie sich hier drin.
    Gemeinsam hatten sie mehrere Sitzbänke vor das geschlossene Eingangsportal geschoben und hofften nun inständig, dass diese dem Monster standhalten würden.
    Vor einigen Minuten war die unheimliche Kreatur aus dem Dschungel zurückgekehrt und hatte sich drohend auf dem breiten Kiesweg vor der Kapelle aufgebaut. Offenbar schien ihr das Gotteshaus Respekt einzuflößen, denn noch machte sie keine Anstalten, die Kapelle zu stürmen. Stattdessen knurrte sie immer wieder wütend und machte drohende Gesten mit den Armen.
    Domingo fluchte leise. Wenigstens waren sie hier drin wohl sicher, das war ein gewisser Trost. Der Schoß des Herrn gewährte ihnen vorerst Schutz. Allerdings wusste niemand, wie lange der Respekt des Wesens anhielt. Schließlich konnte es sich jeden Moment doch noch zu einem Angriff entschließen!
    Domingo wandte sich wieder dem Fenster zu.
    Das Monster stieß ein geisterhaftes Heulen aus und wandte sich wütend wieder in Richtung Friedhof. Mit schweren Schritten stapfte es von dannen.
    Und dann begann es zu randalieren!
    Laut brüllend ließ es seinen Zorn an den uralten Grabsteinen aus. Zornig riss es eine Platte aus ihrer Verankerung und schleuderte sie in Richtung einer lebensgroßen Madonnenstatue, die daraufhin von ihrem Sockel stürzte und hart zu Boden ging.
    Domingo schloss kurz die Augen angesichts der furchtbaren Verwüstungen, die das Monster anrichtete. Der Wutanfall der Kreatur schien Ewigkeiten anzudauern.
    Schließlich jedoch beruhigte sich das Wesen etwas. Immer noch grollend ließ es sich im Gras nieder und wandte sich wieder der zuvor unterbrochenen Mahlzeit zu. Gieriges Schmatzen und das Krachen von Knochen waren bis in die Kapelle zu hören.
    Angewidert verzog der Priester das Gesicht.
    Er wandte sich wieder Delgado zu.
    »Diese Kreatur…«, begann er zögernd, »Denkst du dasselbe wie ich?«
    Der Doktor nickte langsam.
    »Das ist unser lieber Patient«, bestätigte er. »Was wir an ihm gesehen haben, war kein einfacher Ausschlag. Stell dir eine Raupe vor, die zum Schmetterling wird. Es war eine Metamorphose - und jetzt ist seine Verwandlung offenbar abgeschlossen!«
    Domingo schluckte

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