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0981 - Tränenjäger

0981 - Tränenjäger

Titel: 0981 - Tränenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Seine funkelnden Augen verengten sich.
    »Was tust du?«, wollte er wissen.
    »Du wolltest Verbündete«, erklärte Moyar mit einem finsteren Lächeln. »Du sollst sie bekommen. Hier liegen schließlich genug davon!«
    Eine schwärzliché faulige Faust stieß durch den weichen Erdboden zu Füßen des Bärtigen. Álvarez riss kurz die Augen auf, dann verstand er.
    »Die Toten gehorchen dir«, stellte er anerkennend fest, während sich rings um sie herum vormals leblose Körper an die Erdoberfläche kämpften.
    Moyar nickte. »Sie dienen mir«, bestätigte er. »Sie nähren mich.«
    Das gorillahafte Wesen wandte sich wieder um und blickte Álvarez scharf an. »Sie sind meine Kinder, Mensch, mein Wort ist Gesetz für sie!«
    Die lebenden Leichen stemmten sich hoch und bauten sich hinter Moyar auf, bereit all seinen Befehlen bedingungslos zu gehorchen. Alle befanden sich in unterschiedlichen Stadien der Verwesung. Es war ein grässlicher Anblick.
    Zum ersten Mal konnte Moyar in den Augen des Sterblichen so etwas wie Respekt erkennen.
    »Gehen wir«, erklärte das Ungeheuer. »Wie du selbst sagtest, wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    ***
    »Wir sind gleich da!«
    Devaines Stimme klang selbstsicher, doch Zamorra und Nicole spürten deutlich, dass es in seinem Inneren wahrscheinlich ganz anders aussah.
    Sie saßen in einem gepanzerten Militärfahrzeug, mit dem sie sich unaufhaltsam der Kultstätte des verfluchten Volks näherten.
    Nachdem Devaine seine Leute zusammengetrommelt hatte, waren nur wenige Worte gewechselt worden. Zamorra und Nicole hegten keine sonderlichen Sympathien für den hartgesottenen CIA-Mann und von daher stand ihnen auch nicht der Sinn nach Small Talk.
    Devaine schien es ganz ähnlich zu gehen. Der Agent wirkte grüblerisch und in sich gekehrt.
    »Ende der Fahnenstange«, erklärte er schließlich und brachte das Fahrzeug mit quietschenden Reifen zum Stehen. Hier endete der Bereich passierbarer Straßen. Vor ihnen erhob sich eine dichte Wand aus Bäumen und Sträuchern. »Den Rest müssen wir wohl zu Fuß zurücklegen!«
    Nachdem auch die übrigen Fahrzeuge der Kolonne angehalten hatten, stieg die Gruppe aus dem Wagen. Devaine wies einen Coronel an, das Geschehen an der Kultstätte via Satellit zu verfolgen, um notfalls eingreifen zu können. Außerdem sollte er Álvarez im Auge behalten.
    Schließlich machten sie sich gemeinsam auf den Weg.
    Ein anstrengender Fußmarsch durch den Dschungel folgte, doch schließlich erreichten sie endlich die gewaltige Lichtung. Zamorra ließ seinen Blick schweifen. Lediglich der fahle Mondschein erhellte die stockfinstere Nacht. Das spärliche Licht reichte jedoch völlig aus, um zu erkennen, dass der Platz verlassen war.
    »Sieht so aus, als sei niemand zuhause«, merkte Devaine dann auch prompt trocken an.
    Nicole verzog das Gesicht. »Vielleicht stehen unsere Freunde einfach nicht auf ungebetenen Besuch«, vermutete sie.
    »Möglich«, murmelte Zamorra. Mithilfe eines Gedankenbefehls versetzte er sein Amulett in »Alarmbereitschaft«. Merlins Stern verhielt sich jedoch ruhig. Es waren keinerlei schwarzmagische Aktivitäten wahrnehmbar, was den Parapsychologen sehr beruhigte.
    »Ich sehe mich einmal um«, erklärte der Dämonenjäger. Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte er sich in Bewegung und marschierte auf den Tempel des verfluchten Volks zu, der das Zentrum der kreisförmigen Lichtung bildete.
    »Seien Sie vorsichtig«, knurrte Devaine noch, aber Zamorra winkte ab. Er konnte schon auf sich aufpassen!
    Im Tempeleingang sah der Parapsychologe dunkle, umher wimmelnde Schatten. Zamorra zögerte kurz, allerdings zeigte das Amulett immer noch keine auffällige Reaktion. Er ging also weiter, bis er die ersten Stufen erreichte.
    »Hallo?«, rief er.
    Jetzt erst löste sich einer der Schatten aus dem Dunkel.
    Zamorra kniff die Augen zusammen, dann erkannte er eine junge Frau. Hinter ihr drängten sich weitere Mitglieder des verfluchten Volks.
    Der Dämonenjäger lächelte erleichtert, als er das ein oder andere bekannte Gesicht erkannte.
    »Alles in Ordnung«, erklärte er sanft. »Wir sind hier, um zu helfen.«
    Er war sich sicher, dass Devaines waffenstarrende Truppe nicht gerade beruhigend auf die Menschen wirkte.
    Die junge Frau trat einen Schritt nach vorne.
    »Gut, dass Sie da sind«, begrüßte sie ihn. »Aber woher wussten Sie, dass wir Sie brauchen?«
    Zamorra deutete mit dem Daumen über die Schulter in Richtung Devaine. »Er hat uns kontaktiert. Was ist in

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