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0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würden mich vielleicht an einen anderen Ort bringen, aber ganz bestimmt nicht zu den Kosmokraten. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, daß diese Mächte, die sich um eine kosmische Ordnung bemühten, ebenfalls an der Verschwörung gegen mich mitarbeiteten. Wäre dies der Fall gewesen, hätte das Unternehmen schon den gewünschten Erfolg gehabt. Ich nahm sogar an, daß ich allein der Tatsache, daß die Kosmokraten sich für mich interessierten, mein Leben verdankte. Meine Gegner würden versuchen, mich vor den Kosmokraten abzuschirmen, damit sie ungestört über mich herfallen konnten.
    Nachdenklich sagte Samkar: „Ich habe viel über dein bisheriges Leben erfahren, Atlan. Es hat mich sehr beeindruckt, denn es gibt Parallelen zwischen deinem und meinem Schicksal."
    Ich warf ihm einen giftigen Blick zu.
    „Welche Parallelen sollte es schon geben - zwischen einem Roboter und einem arkonidischen Kristallprinzen?"
    „Ich bin das Ergebnis einer unglaublichen Metamorphose", antwortete er. „Sie war nur möglich mit den Mitteln, die den Kosmokraten zur Verfügung stehen. Bevor ich meine jetzige Gestalt annahm, war ich ein anderer."
    „Niemand wechselt sein Aussehen, es sei denn, man würde ihn dazu zwingen."
    „Niemand zwang mich, es war einfach meine Einsicht in die Notwendigkeit, gewisse Entwicklungen zu verhindern und andere zu fördern."
    „Ich wußte nicht, daß du den Überblick über Ereignisse von kosmischer Tragweite besitzt", spottete ich.
    „Die Kosmokraten haben meine Sinne dafür geöffnet - soweit dies überhaupt möglich ist. Sie haben dies nicht nur im übertragenen Sinne getan, sondern in einer sehr realen Forrn, indem sie mir zwei verschiedene Augen gaben: Eines für den Aufenthalt in diesem Universum, das ihr das Einsteinuniversum nennt, und ein zweites, das mir dazu dient, mich jenseits der Materiequelle zu orientieren."
    „Du mußt dich dort aber öfter verirren", sagte ich, unter Anspielung auf sein nicht völlig gelungenes linkes Auge. Gleichzeitig fragte ich mich, wie ich mich als ein Lebewesen aus diesem Raum-Zeit-Kontinuum jenseits der Materiequelle zurechtfinden sollte. Schließlich besaß ich kein spezielles Auge. So gesehen, erschien mir das Trainingsprogramm durchaus vernünftig: War es aber tatsächlich dazu angetan, meine körperlichen Mängel für ein Leben auf der anderen Seite zu beheben? Das war mehr als uriwahrscheinlich. Dank Laires Auge, das wir lange genug studiert hatten, wußte ich um die Kompliziertheit dieses Instruments. Solche Effekte ließen sich ganz bestimmt nicht mit dem von mir absolvierten Programm erreichen.
    Was also wollten die Kosmokraten wirklich - was hatten sie mit mir vor?
    Samkar war in tiefes Nachdenken versunken.
    „Eines Tages", sagte er nachdenklich, „werde ich meine wahre Persönlichkeit vielleicht zurückerhalten."
    „Du hast also nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Persönlichkeit verloren", stellte ich fest. „Du mußt ein Wahnsinniger sein, daß du diesen Preis bezahlt hast."
    „Meine Persönlichkeit verlor ich schon als Kleinkind", sagte er finster. „Durch die Manipulationen einer Clique, die von falschem Ehrgeiz beseelt war. Ich hätte sie alle umbringen können, aber ich brachte es nicht fertig.
    Ich habe keine Schuld auf mich geladen."
    Ich hatte den Eindruck, daß er zu sehr mit eigenen Problemen befaßt war, um ein ernsthafter Anhänger, der Rebellen zu sein. In Samkar hatte Orbanaschol zweifellos nur einen Mitläufer.
    Mach ihm Versprechungen, riet mir mein Extrasinn. Vielleicht kannst du ihn auf deine Seite ziehen. Noch ist Orbanaschols Macht in diesem Sektor nicht unbegrenzt.
    Ich wußte nicht warum, aber die Einflüsterungen meines Extrahirns verwirrten mich. Sie erschienen mir, übertrieben hastig und auch widersprüchlich zu sein. Ich besaß jedoch nicht die Kraft einer inneren Argumentation.
    Noch nie war mein Extrasinn so dominierend gewesen. Vielleicht war ich wirklich krank.
    „Versprichst du mir, daß du Orbanaschol nicht an mich heran läßt?" wandte ich mich an Samkar. „Du wirst dafür eine großzügige Belohnung erhalten."
    „Es ist in unserem Sinn, daß du diesen Mann nicht mehr siehst", entgegnete Samkar zweideutig. „Seine Anwesenheit und sein Verhalten sind weitere Gründe, dich schneller als geplant aus der Weltraumfabrik zu entfernen."
    „Es geht nicht nur um ihn", setzte ich ihm auseinander. „Eine Bande hemmungsloser Verbrecher arbeitet für ihn. Auch sie dürfen nicht in meine Nähe

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