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0985 - Luzifers Gesandte

0985 - Luzifers Gesandte

Titel: 0985 - Luzifers Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur.
    Uns reichte diese Bemerkung. Was da passierte, sahen wir selbst. Ein Mensch lag auf dem Boden, und der angeblich tote Killer stand nackt neben ihm. Er war aus seinem Zustand erwacht und zu einem Zombie geworden, der sich bewaffnet hatte.
    Er wollte mit der Schere zustoßen.
    Es kam wirklich auf jede Sekunde an. Das wußten wir alle, aber nur Suko und ich handelten, weil wir auch entsprechend bewaffnet waren.
    Daß sich hinter uns die Weißkittel drängten, bekamen wir nicht mit. Die Schüsse krachten zur gleichen Zeit, und die geweihten Silbergeschosse hieben in den Rücken der Gestalt und schüttelten sie durch. Sie hielt sich noch auf den Beinen, und wir beide hatten Angst, daß sie nach vorn fiel und die Schere in den Körper des Mannes rammte.
    Deshalb jagten wir auf den Zombie zu. Begleitet von den Echos unserer Schüsse.
    Der Untote schwankte, und Suko hieb seine Handkante gegen den Hals der Gestalt.
    Sie kippte zur Seite. Noch einmal schlug Suko zu. Der Zombie landete auf dem gefliesten Boden, und sehr genau hörten wir das Klatschen beim Aufprall.
    Vale schrie. Bei ihm war etwas gerissen. Er konnte nicht mehr. Seine Nerven spielten ihm einen Streich. Er lag auf dem Rücken. Die Arme und auch die Beine hatte er angezogen und so die Haltung eines Babies angenommen. Sein Gesicht war verzerrt. In den Augen war das zu sehen, was er durchgemacht hatte, und noch immer litt er unter einer nahezu hündischen Angst.
    Suko kümmerte sich um ihn. Er zog ihn zur Seite. Ich beschäftigte mich mit dem Zombie. Meine Stimme gellte durch den kahlen Raum. Ich wollte, daß die anderen Abstand hielten. Wenn drei geweihte Silberkugeln es nicht geschafft hatten, diese Gestalt zu vernichten, konnten es auch fünf Kugeln nicht.
    Er »spielte« den Toten. Die Gestalt lag auf dem Bauch, ohne sich zu rühren. Ich stand in ihrer Nähe, schob den rechten Fuß in Bauchhöhe unter den nackten Leib und hievte den Mann an.
    Schwerfällig rollte er zur Seite, dann auf den Rücken. Suko war wieder bei mir. Zu zweit zielten die Mündungen der Berettas gegen ihn, der nichts tat.
    »Und?« fragte mein Freund. »Der Kopf? Schießen wir ihn in den Kopf?«
    »Nein!« Ich hatte eine andere Idee. Noch immer spukten mir die Kreaturen der Finsternis durch den Kopf. Ich wußte, daß mein Kreuz ihre wahren Gesichter hervorlocken konnte. Des öftern schon hatten wir das erlebt, und ich wollte es wissen.
    Sehr schnell hatte ich die Kette über den Kopf gestreift. Dann lag das Kreuz auf meiner Handfläche. Die Kette hielt ich fest, während das Kreuz in die Tiefe sackte.
    Es landete auf dem Gesicht des Zombie!
    Im nächsten Augenblick staunten wir alle. Selbst Suko und ich blieben von diesem Vorgang nicht unberührt. Die untote Gestalt erlebte ein neues, unheimliches Gefühl, denn was tief in ihr geschlummert hatte, drang wieder nach oben.
    Es war die Fratze der Kreatur!
    Sie schob sich über seine normalen, starren Gesichtszüge. Sie war einfach eine Projektion. Ein böser Schatten, der sich aus dem Maul eines Raubtieres und den grünen Augen eines Reptils zusammensetzte.
    Ein derartiges Tier gab es nicht auf unserer Welt, aber es hatte es mal gegeben, eben vor urlariger Zeit. Das waren gewissermaßen die Anfänge der Dämonen gewesen, so hatten sie damals in ihrer Urgestalt ausgesehen. Sie waren einzig und allein auf Vernichtung eingestellt, aber dieser Anblick, so schrecklich und unbegreiflich er auch war, tat uns gut.
    Feuer strahlte in dem Gesicht auf. Oder war es nur ein kurzes Glühen?
    Jedenfalls reichte es aus, die Kreatur der Finsternis endgültig zu vernichten.
    Als das wahre Gesicht verschwand, da wußten wir, daß wir es geschafft hatten. Vor uns lag ein normaler Toter, in dessen Körper fünf geweihte Silberkugeln steckten. In diesem Fall hatte mir das Kreuz wirklich als letzte Chance geholfen.
    Sir James und Barry F. Bracht kamen auf uns zu. Sie sahen aus wie Statuen, umstanden dann wie wir diesen Körper, und Barry F. nickte. »Jetzt ist es vorbei, nicht?«
    »Zum Glück«, sagte ich.
    »Ich spüre auch nichts mehr.«
    »Er ist tatsächlich eine Kreatur der Finsternis gewesen«, erklärte Suko.
    »Er hat die Familie Pernell ausgelöscht, aber wir wissen den Grund leider nicht.«
    »Einfach so?« fragte Barry.
    Dem wollten wir nicht zustimmen. Auch Bracht war skeptisch. Er dachte über etwas nach, das sahen wir ihm an, aber er behielt seine Gedanken für sich, und wir wollten ihn auch nicht drängen.
    Sir James sprach mit den Ärzten.

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