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0985 - Luzifers Gesandte

0985 - Luzifers Gesandte

Titel: 0985 - Luzifers Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich Vale keine Gedanken zu machen. Er aber hatte ihm den Weg zur Tür versperrt. Nach jedem schaukelnden Schritt breitete er die Arme weiter aus, um dem Menschen zu zeigen, wer hier das Sagen hatte.
    Vale suchte nach einem Ausweg. Er war noch zu gebannt, um etwas unternehmen zu können. Zudem drängte sich die Angst in ihm hoch. Sie umklammerte wie ein Gitter seine Eingeweide. Sein Herz schlug viel schneller als sonst. Das kalte Licht kam ihm vor wie der Schein, der ihn ins Jenseits begleiten sollte.
    Ausgerechnet jetzt, wo er sich in Gefahr befand, dachte er wieder an die Familie, die der Unheimliche getötet hatte. Die Eltern und zwei Kinder.
    Es gab keinen Grund für ihn, Vale nicht zu killen.
    Er konnte nicht mal um Hilfe schreien. Sein Mund war zwar offen, aber die Laute erstickten schon in der Kehle. Sie hörten sich an wie ein dumpfes Gurgeln.
    Er zitterte. Er hoffte auf die Rückkehr der Ärzte. Verdammt, wie lange dauerte diese Pause noch? Der Schweiß rann als kalte Tropfen über sein Gesicht. Er hörte den eigenen Atem überlaut. Nur der andere atmete nicht, aber er lebte trotzdem und bewegte sich wie ein normaler Mensch. Das wollte ihm nicht in den Kopf.
    Ob er es begriff oder nicht, wichtig war, daß er aus dieser verdammten Klemme herauskam. Vale wunderte sich über sich selbst, daß er sich bewegen konnte. Er ging mit dem rechten Bein zur Seite. Ein langer Schritt, den auch der Zombie sah. Der aber tat noch nichts. Er blieb plötzlich stehen und glotzte Vale an.
    Diese nackte Gestalt war ein Hohn. Er war von drei Kugeln erwischt worden.
    Die Einschüsse zeichneten sich in seiner Haut ab. Tote bluten nicht mehr, da machte auch er keine Ausnahme, aber in den Löchern schimmerte das alte Fleisch.
    Die Tür war wichtig. Um sie zu erreichen, mußte Vale an drei »Arbeitsplätzen« vorbei, dann einige Meter nach vorn rennen, dann hatte er es geschafft.
    Das wußte auch der Zombie. Ob bewußt oder instinktiv, er brauchte nur zwei kleine Schritte zur Seite zu gehen, um den Weg endgültig zu verkürzen.
    Er ging sie.
    Für Vale war dies die Initialzündung. Er wollte die Gestalt nicht noch näher an sich herankommen lassen, deshalb ergriff er die Initiative und wunderte sich zugleich über sich selbst, daß er dazu noch in der Läge war.
    Er packte die Bahre, auf der die Leiche bis vor kurzem noch gelegen hatte. Dabei stöhnte Vale auf. Der Griff kam ihm so kalt vor, als wäre er mit einer Eisschicht bedeckt, und einen Moment später hatte er sich selbst überwunden.
    Er schob die fahrbare Bahre vor. Sein Ziel war die lebende Leiche. Dabei brüllte er sie plötzlich an, als wollte er sie aus dem Weg räumen. Er hörte auch das Rollen der gummibereiften Räder auf dem gefliesten Boden, die Distanz verkürzte sich immer mehr, und der Zombie traf keinerlei Anstalten, der Bahre auszuweichen. Sie war schwer genug, um auch ihn umzuwerfen.
    Der Aufprall!
    Auf ihn hatte Vale alle Hoffnungen gesetzt. Das andere Ende der Bahre klatschte gegen den nackten Körper. Es war ein sehr harter Anprall, und Vale spürte ihn bis in die Oberarme. Eigentlich hätte er die Gestalt zu Boden rammen müssen, denn die Bahre hatte auch ihr Eigengewicht und war in Fahrt gekommen.
    Der Zombie stand wie ein Baum!
    Er nahm den Aufprall hin. Er hatte sich im letzten Augenblick nach vorn bewegt und sich gegen die schwere Bahre gestemmt. Zudem hatte er seine Hände gekrümmt und sie beim Aufprall um den Rand der Bahre gekrallt. Er fiel nicht, er stand wie ein Baum, aber Vale hatte mit dieser Aktion nicht gerechnet.
    Die zwangsläufig folgende Gegenbewegung hatte ihn nach vorn getrieben und über die leere Bahre hinweg. Er schlug mit dem Oberkörper auf.
    Er spürte, wie sich etwas in seinen Magen drückte. Aus seinem offenen Mund drang ein Röcheln. Plötzlich tanzte die Gestalt des Unheimlichen vor seinen Augen. Die Luft wurde ihm knapp. Er sackte zusätzlich in den Knien ein, die weich geworden waren. Auf einmal befand er sich in einer verdammten Klemme.
    Die nutzte der andere aus.
    Ob die Tat von seinem Gehirn gelenkt wurde oder er aus eigenem Antrieb handelte, für Dustin Vale war es völlig egal, denn er bekam den Gegendruck voll mit.
    Als der Zombie die Bahre nach vorn stieß, kippte der Mann nach hinten.
    Er bewegte noch die Beine, um den Kontakt mit dem Boden nicht zu verlieren.
    Zusätzlich klammerte er sich noch an der Bahre fest, aber er hatte seine Standfestigkeit bereits verloren. Sein Kinn befand sich beinahe in gleicher Höhe mit

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