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0985 - Luzifers Gesandte

0985 - Luzifers Gesandte

Titel: 0985 - Luzifers Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen.« Ich steckte den flachen Apparat wieder weg, schloß das Fenster und verließ mein Zimmer. Suko stand schon auf dem Gang. »Du hast mit London telefoniert?«
    »Ja, nur kurz Bescheid gesagt.«
    »Gab es noch andere Vorfälle?«
    »Nein, keine Verbrechen mehr.«
    »Das ist gut.«
    »Ich hoffe auch, daß wir den Wanderer erledigt haben, und ich kann nur beten, daß es keinen zweiten gibt.«
    Suko gab mir keine Antwort, aber sein Blick sagte mir genug. Dann schaute er auf die Uhr. »Eigentlich sind die fünf Minuten ja vorbei. Wo steckt Barry F.?«
    »Im Zimmer.«
    »Klopf mal.«
    »Wie du meinst.«
    Eine Antwort bekamen wir nicht. Also öffneten wir die Tür, traten über die Schwelle und sahen Barry F. Bracht auf dem Bett mit der dunklen Holzeinfassung liegen. Er war bleich geworden, rührte sich nicht und starrte zur Decke.
    »Da stimmt was nicht«, wisperte mir Suko zu, als er vorsichtig und an der rechten Bettseite stehenblieb. Er wollte Bracht ansprechen, dessen Stöhnen verhinderte dies.
    Barry F. Bracht schien unter einem großen Druck zu stehen oder sogar unter Schmerzen zu leiden, aber er war nicht in einen tiefen Schlaf gefallen, um seinen Zweitkörper Zebuion entstehen zu lassen. Etwas anderes hielt ihn gepackt und quälte ihn. Auch in der ruhigen Lage blieb er nicht, sondern bewegte sich jetzt von einer Seite zur anderen, wobei er den Mund verzog, stark keuchte Und manchmal Worte ausstieß, die weder Suko noch ich verstanden.
    Wir sahen, was mit ihm los war, aber wir schafften es nicht, ihn zu begreifen. Eine Weile ließen wir ihn in Ruhe. Immer stärker wurde er von außen beeinflußt. Der Schweiß brach ihm aus den Poren. Die Haut im Gesicht war noch blasser geworden, sie kam uns auch dünner vor, als wollte sie im nächsten Augenblick platzen.
    Das trat zum Glück nicht ein. Dafür jagte Barry F. mit einem heftigen Ruck in die Höhe, schlug seine Hände gegen das Gesicht und drückte schluchzende Laute über die Lippen. Es dauerte wieder eine Zeit, bis die Hände nach unten sanken.
    »Barry!« Ich faßte ihn an und rüttelte ihn an der Schulter. »He, was ist mit dir?«
    Er gab keine Antwort.
    »Bitte, kannst du reden?«
    Bracht holte tief Luft, dann stieß er sie wieder aus und schüttelte den Kopf. »Meine Güte, ich war - ich war…« Er blickte auf seine Hände. »Es war schlimm.«
    »Was war schlimm?« fragte Suko.
    »Ich weiß es nicht genau. Ich wollte mich kurz hinlegen. Mir war plötzlich so anders, als wäre mein Kreislauf zusammengebrochen. Ich mußte mich einfach hinlegen…«
    »Entstand Zebuion?«
    »Nein, das nicht. Nicht direkt. Ich empfing nur eine Botschaft. Sie war schlimm.«
    »Ein neues Verbrechen? Hast du etwas gespürt?«
    Er senkte den Kopf. »In etwa schon«, gab er zu. »Es bahnt sich etwas an.«
    »Wo? Hier auf der Insel?«
    »Das denke ich mir, sonst hätte ich die Botschaft nicht so stark gespürt.«
    »Weiter, Harry!« drängte ich. »Bitte, rede weiter!«
    »Viel gibt es da nicht zu sagen«, flüsterte er. »Da bereitet jemand etwas vor.«
    »Ist es die Frau, die du als Zebuion gesehen hast?«
    Er überlegte sich die Antwort. »Ja, ich glaube schon«, sagte er dann.
    »Es war das gleiche Gefühl…«
    »Hast du sonst noch etwas mitbekommen«
    Barry F. schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Aber wir sind hier richtig.« Er schaute zuerst Suko und dann mich an, als wollte er eine Bestätigung bekommen.
    Wir konnten ihm auch nicht helfen, aber seine Ahnungen hatten uns nervös gemacht. »Du hast also nicht gespürt, von welcher Seite uns der Angriff treffen wird?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »War es hier in der Nähe?«
    Er hob fast flehend die Arme und rang auch die Hände. »John, bitte, ich habe keine Ahnung. Es war zu schwach, verstehst du? Es prallte auf mich zu. Ich bin in gewissen Dingen sehr sensibel. Es kann die andere Person gewesen sein, die ich in meinem Zustand als Zebuion sah, aber eine hundertprozentige Sicherheit habe ich nicht.« Er stand auf der anderen Seite des Bettes auf. »Zum Glück ist es jetzt vorbei. Ich kann wieder normal denken und habe nicht die Angst vor der Zukunft. Nicht einmal um mich selbst, sondern um andere.«
    »Die in Gefahr sind?« fragte Suko.
    »So ähnlich muß man es sehen.«
    »Hades«, sagte Suko nur.
    »Ja, bestimmt. Obwohl ich das nicht mit Sicherheit behaupten kann. Ich weiß nur, daß man über uns Bescheid weiß. Die andere Seite hat etwas gespürt.«
    »Und hat dich erwischt.«
    »Richtig. Wie schon einmal.

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