Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0986 - In den Fängen der Nacht

0986 - In den Fängen der Nacht

Titel: 0986 - In den Fängen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihn. Nur hin und wieder sahen wir noch helle Flecken, aber auch die würden bald verschwunden sein.
    »Wie fühlst du dich eigentlich?« erkundigte ich mich bei Suko.
    Der verdrehte die Augen. »Nicht schon wieder.«
    »Ich wollte nur wissen, ob du fit bist.«
    »Immer.«
    »Du hast schon besser gelogen.«
    Er schaute mich nur an und grinste. Damit war für ihn das Thema erledigt.
    Ein anderer aber meldete sich. Aus dem Fond schob Barry F. Bracht seinen Körper vor und brachte den Kopf praktisch zwischen uns. Er räusperte sich leicht, was mich nicht störte, denn ich fuhr weiter und schaute dem tanzenden Licht des Scheinwerferteppichs nach, aber Barry ließ nicht locker und tippte mir auf die Schulter.
    »Was ist denn?«
    »Kannst du mal stoppen, John?«
    »Warum?«
    »Bitte, tu mir den Gefallen.«
    »Moment noch.« Es war nicht mehr weit bis zum Scheitelpunkt der Anhöhe. Dort hielt ich an.
    »Mußt du mal für Königstiger?« fragte ich und drehte dabei den Kopf, weil ich Barry anschauen wollte.
    Nicht der Anflug eines Lächelns huschte nach dieser Frage über seine Lippen. »Nein, das nicht. Ich habe dich auch nicht aus Spaß gebeten, hier anzuhalten, ich möchte etwas anderes.«
    »Okay, was?«
    »Ich will schlafen.«
    Normalerweise hätte man bei dieser Antwort gelacht, aber bei Barry F. war das etwas anderes.
    »Wann und wo?«
    »Jetzt und hier, John.«
    »Zebulon?«
    »Ja.«
    Ich nickte. »Okay«, sagte ich dann, »möchtest du hier aussteigen?«
    »Nein, das auf keinen Fall. Ich werde hier im Wagen bleiben und Schlaf finden.«
    »Akzeptiert. Aber warum so plötzlich?«
    Barry strich mit seiner ihm typischen Bewegung durch das braune Haar und sagte dann: »Weil ich es wichtig finde. Wir nähern uns dem Ziel. Ich weiß, daß diese Person gefährlich ist, und da kann ich doch für euch so etwas wie eine Rückendeckung bilden. Oder seht ihr das anders?«
    »Überhaupt nicht«, sagte auch Suko. »Denn du bist als Zebulon bestimmt wertvoller.«
    »So komme ich an sie heran.«
    »In das Haus?«
    »Sicher, John.«
    »Sie wird uns erwarten«, sagte Suko. »Ich kenne sie zwar nicht, aber sie braucht nur gewisse Dinge zu addieren und dann eine Falle aufzubauen. Da ist es schon besser, wenn uns Zebulon den Rücken freihält.«
    Ich war einverstanden, faßte aber noch einmal zusammen. »Wenn du eingeschlafen bist, werden wir unseren Weg fortsetzen.«
    »Ja, so habe ich mir das gedacht. Ihr braucht auf mich keine Rücksicht zu nehmen. Es ist alles in meinem«, er lachte kratzig auf, »oder in Zebulons Sinne.«
    »Aber du kannst uns nicht sagen, was du genau vorhast?« fragte ich weiter.
    »Nein, das nicht.« Sein Gesicht bekam einen nachdenklichen Zug. »Ich hoffe nur, daß sie mich angreift und ich euch somit den Rücken freihalten kann. Das ist alles.«
    »Du weißt, worauf du dich einläßt?« Meine Bedenken waren noch nicht aus der Welt geschafft.
    Barry schüttelte den Kopf. »Nicht ich lasse mich auf etwas ein, sondern Zebulon. Und das ist ein großer Unterschied.«
    »Stimmt.«
    Bracht drückte sich wieder zurück. »Gut, dann versuche ich jetzt einzuschlafen.«
    Suko und ich hatten uns gedreht.
    Wir schauten zu, wie es sich Barry bequem machte.
    Keiner von uns wußte, wie schnell Barry seinen Schlaf finden würde. Lange dauerte so etwas bei ihm nie, denn er fühlte sich oft müde, das hatten wir aus seinem eigenen Mund erfahren.
    Ich hatte das Fenster an meiner Fahrerseite etwas nach unten gedreht und schaute zum Himmel, weil ich den Mond suchte. Das geschah nicht von ungefähr, da ich wußte, daß Barry F. Bracht bei Mondlicht viel schneller einschlief. So konnte Zebulon schon nach kurzer Zeit entstehen.
    Leider hatten wir nur Halbmond, aber immerhin zunehmenden.
    Suko und ich unterhielten uns nicht. Wir wollten die Ruhe des Mannes nicht stören. Da wir auf der Kuppe des Hügels standen, wurde uns ein guter Rundumblick gestattet, und wir konnten auch an der westlichen Seite das Meer sehen. Es wirkte wie ein riesiger, dunkler Teppich, auf dem hin und wieder weißliche Lichter schimmerten.
    Zwischen uns und dem Meer befanden sich noch die Dünen. Nicht mehr so jungfräulich wie früher, denn es war in den Dünentälern immer wieder Platz für Häuser geschaffen worden. So toll sie auch gebaut sein mochten, sie hatten die Landschaft verändert, verschandelt und teilweise zerstört.
    Zu einem der Häuser mußten wir. Es mußte von den anderen etwas entfernt liegen, wenn ich die Zeichnung vor mir richtig deutete, auch

Weitere Kostenlose Bücher