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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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wenn es das wollte.
    »Also dann«, sagte er und bemühte sich, positiv zu klingen. »Auf in die Katakomben.«
    ***
    Tendyke Industries
    »Die letzte Flasche des Lieblingsschokosirups der Königin von Melanesien«, verkündete Aartje Vaneiden voller Überzeugung.
    Die drei Männer im Raum warfen ihr ungläubige Blicke zu, und Kobylanski schüttelte sogar kichernd den Kopf.
    »Ich bleibe dabei, dass es eine Waffe ist«, sagte der Pole.
    »So läuft das nicht, Valentin«, erinnerte ihn Vaneiden. »Du musst dir schon was Neues ausdenken.«
    »Also schön, dann eben… ein Stück konservierte Wildschweinwurst.«
    »Könnt ihr mal aufhören, von Essen zu reden?«, fragte Artimus, dessen Magen schon seit einiger Zeit knurrte. Da sie mit der Kassette des Blinden Wächters momentan nicht weiterkamen und auf die Ankunft der von Vinca angeforderten Unterstützung warten mussten, vertrieben sie sich die Zeit damit, zu raten, was sich in der geheimnisvollen Kiste befinden könnte.
    Anfangs waren die Vermutungen noch relativ realistisch gewesen, doch je mehr Zeit verging, desto absurder wurden die Ideen. Seit etwa einer halben Stunde häuften sich die Nennungen diverser Nahrungsmittel, was wohl darauf zurückzuführen war, dass alle Anwesenden mittlerweile völlig ausgehungert waren und dringend eine Pause benötigten.
    »Na los, Artimus, du bist dran«, sagte Vinca, der tatsächlich Gefallen an diesem Spiel zu finden schien.
    Artimus seufzte und kramte in seinem Gehirn nach irgendeinem Begriff, der die anderen wieder für ein paar Minuten zufriedenstellen würde. Er wusste, dass sie nur versuchten, sich vom Ernst der Lage abzulenken. In Wahrheit waren sie wegen der Kassette ebenso beunruhigt wie er. Selbst wenn es ihnen gelang, den Inhalt zu bestimmen, hieß das noch lange nicht, dass es ihnen etwas nützen würde. Womöglich befand sich etwas so Gefährliches in der Kassette, dass sie sich aus gutem Grund nicht öffnen ließ. Und Zamorra hatte dieses Ding auf die Erde geholt! Andererseits mochte darin natürlich auch der Schlüssel zur Bekämpfung der Angst liegen, doch wenn sie ihn nicht erreichen konnten, brachte das gar nichts. Dann war die Kassette genauso nutzlos wie die imaginären Inhalte, die er und seine Mitstreiter sich seit Stunden ausdachten.
    Artimus wollte gerade den Mund öffnen, um einen weiteren absurden Begriff in die Runde zu werfen, als ein schrilles Signal erklang.
    Der unerwartete Laut ließ ihn zusammenzucken, und er glaubte schon, mit der Kassette sei etwas passiert. Eine Sekunde später schalt er sich für seine Schreckhaftigkeit. Das Signal war aus Richtung der Tür gekommen und kündigte einen Besucher an.
    Vinca hatte bereits den Videobildschirm überprüft und deaktivierte die Sicherheitsverriegelung. Natürlich herrschten bei Tendyke Industries enorm hohe Sicherheitsvorkehrungen, sodass eigentlich niemand Unbefugtes unbemerkt in das Gebäude einzudringen vermochte, doch man konnte nie vorsichtig genug sein. Die schwere Tür öffnete sich und gab den Blick auf Nicole Duval frei. Die attraktive Französin lächelte und betrat den Raum.
    »Hallo zusammen«, sagte sie. »Vinca meinte, ihr könntet meine Hilfe gebrauchen.«
    Artimus und Vinca begrüßten sie herzlich, und Aartje Vaneiden schüttelte fröhlich lächelnd Nicoles Hand. Kobylanski drängte sich sofort zwischen die beiden. »Es freut mich außerordentlich, dich in unserer kleinen Runde begrüßen zu dürfen. Wir haben uns viel zu lange nicht mehr gesehen.« Vaneiden packte Kobylanski am Hemdkragen und zog ihn ein Stück zurück. »Warum gehst du nicht und besorgst uns eine große Kanne frischen Kaffee und etwas zu essen?«, schlug sie mit hörbarem Nachdruck in der Stimme vor.
    »Gerade jetzt, wo sich die Frauenquote hier unten verdoppelt hat?«, entgegnete der Pole.
    »Genau. Denn jetzt gibt es hier schon zwei Frauen, bei denen du nicht landen kannst, also bemüh dich gar nicht erst.«
    »Na schön«, murrte Kobylanski und verschwand durch die Tür.
    »Tut mir leid«, wandte sich Vaneiden an Nicole. »Du weißt ja, wie er ist. Das ist bei ihm eine Art Reflex.«
    »Schon gut«, versicherte Nicole lächelnd. »Ich freue mich wirklich, euch mal wiederzusehen. Also, wie kann ich helfen?«
    Artimus trat vor und nahm Nicole beiseite, um ihr in Ruhe alles zu erklären. »Was hat Zamorra dir über die Kassette des Blinden Wächters erzählt?«
    »Ich weiß, dass er sie zusammen mit Dalius Laertes von einem der Monde Uskugens geholt hat und dass sie

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