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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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stärker ein, als es die Kuppel je gekonnt hätte, und wenn ich nicht an dich gebunden wäre, würde ich liebend gern dorthin zurückkehren und dich nie Wiedersehen!« Sie schien noch mehr sagen zu wollen, doch offenbar fehlten ihr die Worte. Stumm ließ sie sich wieder zurück auf den Sessel fallen und starrte verwirrt vor sich hin.
    Sie durchlebt gerade einen Kulturschock, kam es Zamorra in den Sinn. Sie hatte nie etwas anderes als die Kuppel der Herrscher kennengelernt. Der kurze Aufenthalt auf Maiisaros Welt mochte ihr wie ein Urlaub von ihrer ewig gleichen Umgebung erschienen sein, doch nun war sie auf der Erde und realisierte die drastischen Veränderungen in ihrer Umwelt. Hinzu kam, dass sie nicht mehr tun und lassen konnte, was sie wollte. Das musste selbst für ein so altes und mächtiges Wesen wie die Herrscherin eine Umstellung sein, die es erst mal zu verdauen galt.
    Ted wollte gerade zu einer Erwiderung auf Mysatis Ausbruch ansetzen, doch Zamorra beschloss, dem kindischen Streit ein Ende zu machen.
    »Schluss jetzt!«, rief er, bevor Ted etwas sagen konnte. »Mir ist klar, dass ihr beide nicht besonders glücklich mit der Situation seid, aber das ändert auch nichts daran. Momentan ist nur wichtig, dass Ted es aus der Kuppel geschafft hat, denn wir sehen uns nach wie vor einer Bedrohung gegenüber, bei deren Eindämmung er eine wichtige Rolle spielen könnte. Soweit wir wissen, hat Tan Morano sein Vorhaben, die Angst anzugreifen, immer noch nicht aufgegeben.«
    »Deswegen sind wir hier«, sagte Ted. »Keine Sorge, Zamorra, ich werde mich beherrschen. Es ist nur einfach noch etwas… ungewohnt für mich, Mysati ständig um mich zu haben.«
    Zamorra wandte sich an Mysati. »Wärst du bereit, uns bei unserem Vorhaben, die Bedrohung durch die Angst abzuwenden, zu unterstützen, indem du mit Ted kooperierst?«
    Die Herrscherin legte den Kopf schief und schien zu überlegen. »Mir bleibt wohl kaum etwas anderes übrig, oder?«, meinte sie schließlich mürrisch.
    »Wissen wir denn schon irgendetwas Neues über Tan Moranos Plan, die Angst zu vernichten?«, wollte Ted wissen.
    Zamorra erzählte ihm und Mysati, was geschehen war, seit er Ted in der Kuppel der Herrscher zurücklassen musste.
    »Und was befindet sich in dieser Kassette des Blinden Wächters?«, fragte Ted, nachdem Zamorra seine grobe Zusammenfassung beendet hatte.
    »Ich wünschte, ich wüsste es. Artimus van Zant und Vinca von Parom versuchen es bei Tendyke Industries herauszufinden, aber bisher hatten sie keinen Erfolg.«
    Ted runzelte die Stirn. »Aber wenn sich auf der Kassette dasselbe Symbol befindet, das auf der Wand in den Katakomben erschienen ist, muss doch ein Zusammenhang bestehen.«
    »Das denke ich auch, aber solange wir nicht wissen, welchen Zweck die Kassette beziehungsweise ihr Inhalt hat, hilft uns das nicht wirklich weiter.«
    »Hört die Worte: Schützt dieses Haus! Fühlt euch niemals sicher, denn sie kommt, wenn niemand sie erwartet: Die Angst!«, wiederholte Ted Ewigk die Worte, von deren Entdeckung Zamorra ihm soeben berichtet hatte. »Ist das eine Warnung, ein Schutzzauber oder gar eine Drohung?«
    Zamorra seufzte. »Auch für dieses Rätsel habe ich noch keine Lösung gefunden. Ich weiß nicht einmal, warum ich die Worte lesen konnte, denn sie sind in einer Sprache geschrieben, die…« Er hielt inne, als ihm plötzlich ein Gedanke kam.
    »Was ist?«, fragte Ted.
    »Mysati«, wandte sich Zamorra an die Herrscherin. »Wärst du bereit, dir die Schriftzeichen mal anzusehen?«
    »Ich… schätze schon«, erwiderte Mysati, die überrascht wirkte, dass sie jemand ernsthaft um einen Gefallen bat.
    »Was soll das bringen?«, fragte Ted. »Du hast den Text doch schon übersetzt.«
    »Aber Mysati ist eine Herrscherin«, gab Zamorra zu bedenken. »Ihr Volk weiß mehr über die Angst als wir - denk nur an Maiisaros Geschichte! Womöglich sagen ihr die Symbole mehr als mir. Vielleicht steckt eine Bedeutung dahinter, die ich nicht erkennen kann, sie aber schon. Einen Versuch wäre es auf jeden Fall wert.«
    Ted zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen.«
    Mysati sprang auf und schien es kaum erwarten zu können, sich die Schriftzeichen anzusehen. Zamorra vermutete, dass ihr diese Aufgabe in dieser für sie noch neuen Umgebung Sicherheit gab. Er hoffte nur, dass sich ihr Verhalten nicht allzu bald wieder ändern würde, denn er hatte das Gefühl, dass dieses Wesen, so harmlos es auch aussehen mochte, ihnen großen Ärger bereiten konnte,

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