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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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vermutlich irgendwie mit der Angst zusammenhängt.«
    »Dann bist du genauso schlau wie wir«, meinte Artimus. »Wir haben versucht, den Inhalt der Kiste zu bestimmen, aber bisher hatten wir keinen Erfolg.«
    »Und deswegen braucht ihr mich«, schloss Nicole grinsend.
    »Ja. Vinca kam auf die Idee, dass Technologie vielleicht nicht der richtige Weg ist. Die Kassette ist sowohl von herkömmlicher Erdentechnologie als auch von unserer Sammlung an außerirdischen Geräten völlig unbeeindruckt.«
    »Das klingt ja fast so, als würdest du von einer Person reden«, bemerkte Nicole.
    Artimus verzog das Gesicht. »Na ja, das ist gut möglich. Wie gesagt, wir wissen nichts Genaues über die Kassette, also können wir nicht sicher ausschließen, dass es sich tatsächlich um einen Gegenstand handelt.«
    »Du meinst, dieses Ding lebt vielleicht?«, entfuhr es Nicole.
    Artimus zuckte nur hilflos mit den Schultern. Was sollte er Zamorras Partnerin sagen? Er wusste ja selbst nichts. Die Französin schien zu merken, dass sich Artimus in den vergangenen Stunden schon zu sehr den Kopf über diese Fragen zerbrochen hatte.
    »Und da die technischen Mittel gescheitert sind, wollt ihr es jetzt mit Magie probieren«, sagte sie.
    »Ganz genau«, bestätigte Artimus erleichtert. »Wir dachten uns, da du so geschickt mit dem Dhyarra-Kristall bist, könntest du der verdammten Kiste mal eine Ladung davon verpassen. Vielleicht finden wir so etwas darüber heraus.«
    »Ich kann es gerne versuchen«, erwiderte Nicole. »Wo ist das gute Stück denn?« Artimus deutete stumm in Richtung des Tischs im zweiten Raum des Arbeitsbereichs, auf dem die Kassette des Blinden Wächters stand. Nicole ging darauf zu und betrachtete sie.
    »Seltsam«, murmelte sie. »Irgendwie hab ich mir das Ding nach all dem Theater, das darum gemacht wird, größer vorgestellt.«
    Sie ging um den Tisch herum und betrachtete die Kassette von allen Seiten. Dann streckte sie vorsichtig eine Hand aus und warf Artimus einen fragenden Blick zu. Als der Südstaatler nickte, berührte sie die seltsam schimmernde Oberfläche und ließ die Finger über das fremde Matèrial gleiten. Für einen Moment wirkte sie völlig weggetreten, als hätte die Kassette sie in ihren Bann gezogen. Wie in Trance zog sie die Umrisse des augenlosen Gesichts nach, das die Oberfläche der Kiste zierte.
    Artimus verspürte bei dem Anblick ein nervöses Ziehen in der Magengegend. War Nicole einfach nur von der Fremdartigkeit der Kassette fasziniert oder nahm sie aufgrund ihres Para-Potenzials noch etwas anderes wahr?
    Zu Beginn ihrer Forschungen hatte Artimus die Kiste selbst auch einmal berührt, doch bis auf das seltsame Gefühl, lebendes Material anzufassen - eine Wahrnehmung, die auch Robert Tendyke beschrieben hatte -, hatte er nichts gespürt.
    Er wollte gerade etwas sagen, um Nicole von der Kiste loszueisen, als die Französin zurückzuckte und die Hand mit einem Ruck von der Kiste zog.
    »Was ist?«, fragte Artimus besorgt.
    Nicole schüttelte langsam den Kopf, als müsste sie erst ihre Gedanken sortieren. »Nichts«, antwortete sie schließlich. »Ich dachte, ich hätte was gespürt, aber ich bin mir nicht sicher, was es war.«
    »Das ist doch sicher ein gutes Zeichen«, meinte Vinca von Parom, der neben Artimus trat. »Wenn du etwas spüren kannst, geht von der Kassette vielleicht eine magische Energie aus, also reagiert sie womöglich auch auf Magie.«
    »Probieren wir’s aus«, beschloss Nicole. »Könntet ihr eins der Feldbetten dort drüben hier vor den Tisch stellen? Das Ganze könnte etwas dauern, und ich würde gern einigermaßen bequem sitzen, dann kann ich mich auch besser konzentrieren.«
    »Wie genau willst du die Sache angehen?«, wollte Artimus wissen, während sich Vinca mit Aartje Vaneidens Hilfe um das Herbeischaffen des Feldbetts kümmerte. Ursprünglich hatten er und Vinca die Betten angefordert, damit sie sich während ihrer Arbeit hier unten auch mal ein paar Stunden ausruhen konnten, doch sie hatten sie viel zu selten und meist auch nur sehr kurz benutzt.
    »Nun ja, wir wollen herausfinden, was sich in der Kiste befindet, richtig?«, fasste Nicole das Problem zusammen. Artimus nickte stumm. »Da es aber etwas Gefährliches sein könnte, halte ich es für zu riskant, wenn ich per Dhyarra versuche, sie einfach zu öffnen. Stattdessen werde ich mir vorstellen, dass die Kiste aus einem durchsichtigen Material besteht. Falls es funktioniert, müssten wir dann zumindest für einen

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