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0987 - Asmodis' Retter

0987 - Asmodis' Retter

Titel: 0987 - Asmodis' Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich und Manfred H. Rückert
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sie bezogen hatten, meldete sich Zamorras TI-Alpha, der »Alleskönner« unter den Mobilfunkgeräten.
    »Gutes Timing«, sagte Nicole. »Als ob das abgesprochen worden wäre, damit Dylan nicht geweckt wird.«
    »Abgesprochen bestimmt nicht«, erwiderte Zamorra nach einem Blick auf das Display. Darauf stand ein Name, den er kürzlich erst eingespeichert hatte. »Aber diesem Freund traue ich eh nicht weiter, als ich ihn werfen kann.«
    Er drehte die Anzeige so, dass auch Duval lesen konnte, um wen es sich bei dem Anrufer handelte.
    »Luc Avenge«, las seine Gefährtin, Sekretärin und Kämpferin gegen die Dunkelmächte ab. Sie zuckte die Schultern. »Wenn du dich jetzt nicht meldest, kommt er in kürzester Zeit vorbei«, gab sie zu bedenken, »ln dieser Hinsicht ist er anhänglicher als eine Zecke.«
    Gottergeben presste Zamorra die Lippen zusammen und betätigte die Taste mit dem stilisierten grünen Telefon und gleich darauf die Lautsprechertaste. Noch bevor er sich melden konnte, klang ihm ein Redeschwall entgegen.
    »Langsamer geht’s wohl nicht, du Meister des Überirdischen? Habe ich dich bei einer deiner Leibesertüchtigungs-Lieblingsbeschäftigungen gestört, oder wolltest du mich nur zappeln lassen?« Luc Avenges Stimme klang spöttisch und gehetzt zugleich.
    »Schönen guten Tag«, antwortete Zamorra und ahmte einen maschinellen Tonfall nach. »Der Schlossherr und seine Gefährtin sind nicht zuhause und werden erst in den nächsten Tagen wieder für Sie erreichbar sein. Bitte sprechen Sie auf…«
    »Hör mit dem Blödsinn auf, du Narr!«, forderte Avenge, ohne die Sprechweise zu verändern. »Ich würde dich nicht anrufen, wenn es nicht wichtig wäre.«
    »Wichtig für dich«, schränkte Zamorra ein. »So wie vor zwei Jahren, als du mich wegen der geraubten Seelen-Träne in die Hölle holtest? Oder wie letztes Jahr, als du mich in die Blaue Stadt unter der Antarktis entführtest?«
    »Dann sei doch froh, dass ich mich nur einmal im Jahr um dich in dieser liebevollen Art und Weise kümmere«, entgegnete Avenge. »Wenn ich abkömmlich wäre, würde ich dich per zeitlosem Sprung mitnehmen. Dann müsste ich dir nicht so viel erklären.«
    »Luc, es…«
    »… ist wichtig, sonst würde ich dich nicht belästigen«, wiederholte Avenge.
    Zamorra blickte Nicole an. Seine Gefährtin nickte, als Zeichen dafür, dass er sich zumindest erst einmal anhören sollte, was Avenge ihm zu sagen hatte.
    »Also gut, du Nervensäge.« Der Meister des Übersinnlichen atmete tief ein, als müsste er gerade eine schwere Arbeit erledigen. »Was willst du, Luc?«
    »Mich zuerst einmal bei Nicole dafür bedanken, dass sie so nett ist, mich anzuhören«, sagte Avenge.
    Duval riss die Augen auf und blickte Zamorra erstaunt an. Besaß der Silbermond-Druide etwa die Fähigkeit, Zamorras TI-Alpha als Kamera zu missbrauchen?
    »Das nicht gerade, was du jetzt denkst«, bestätigte Avenge, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Aber ich kenne doch meine Pappenheimer.«
    »Sprich!«, forderte Zamorra kurz und knapp. Er hasste solche Ratespielchen, bei denen er sich extrem dumm vorkam.
    »Ich befinde mich hier zwecks geschäftlichen Gesprächen im Süden von Libyen«, begann Avenge. »Genauer gesagt, irgendwo mitten in der Wüste, in der Nähe zum Tschad und zu Niger. Noch genauer, nicht allzu weit vom Tempel des Amun-Re entfernt.«
    »Danke für die präzisen Angaben«, spottete Zamorra. »Ich weiß aus eigener Erfahrung, wo sich der Tempel befindet, auch wenn mein letzter Besuch schon einige Jahre zurückliegt.«
    »Gern geschehen, ich wollte nur deine eingerosteten Gehirnzellen ein wenig auffrischen. Ich nenne dir gleich die genauen Koordinaten.« Avenge ging nicht auf den genervten Tonfall des Dämonenjägers ein. Er fragte, ob Zamorra etwas zum Schreiben dabei hätte und als dieser bejahte, rasselte der Silbermond-Druide die Daten herunter. »Ich habe mehrere telepathische Todesschreie vernommen, versetzte mich per zeitlosem Sprung an die Stelle, aus der ich die Schreie lokalisieren konnte, und fand dort aber nur noch zwölf Leichen vor.«
    »Für Sippenstreitigkeiten bin ich nicht zuständig«, wehrte Zamorra gleich eine Mitarbeit daran ab. »Da musst du dich an jemand anderen wenden.«
    »Es ist mir wirklich ein Rätsel, weshalb man dich den Meister des Unfassbaren nennt«, ätzte Avenge. »Du kannst dir doch denken, dass ich dich nicht wegen etwas derart Profanem wie Familienschwierigkeiten oder Ehrenmorden rufen würde. Dafür sind

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