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0987 - Asmodis' Retter

0987 - Asmodis' Retter

Titel: 0987 - Asmodis' Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich und Manfred H. Rückert
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habe ich dir ja alles schon erzählt, meine Böse«, fuhr er fort. »Danach versetzte ich mich in die Sphäre von Kolumbien, an den Rand der Todeszone. Du weißt doch noch, dass ich beim ersten Versuch vor vielen Monaten auf die Wächter traf. Selbstverständlich gelang es ihnen damals nicht, mich aufzuhalten, obwohl sie Hunderte von fledermausähnlichen Wesen gegen mich antreten ließen. Ich ließ eine Feuerfront nach allen Seiten rasen, die Angreifer überrollen und sie in der glühenden Hitze verschwinden, wobei es auch die Wächter erwischte. Als ich in weitem Umkreis kein dämonisches Leben mehr spürte, rief ich die todbringende Wand aus magischen Flammen zurück und schaute mich um. Ich war nahe daran, zu verzagen. Doch dann ging ich weiter auf die Sphäre zu. Gleich darauf stand ich vor der nächsten Grenze. Dort begegnete ich erneut zwei Wächterdämonen. Als ich den letzten Schritt tat, rasten unglaublich starke Kräfte durch meinen Körper und ließen mich auf der Stelle zusammenbrechen. Schließlich musste ich mich geschlagen zurückziehen.«
    Kühlwalda kuschelte sich an Asmodis, ihr leises Quaken klang wie Frage und Vorwurf zugleich.
    »Du hast ja recht, wenn du sagst, dass ich mich zu gerne selbst reden höre«, gab der ehemalige Fürst der Finsternis zu. »Aber dieses Mal ging alles glatt. Vorsichtig tastete ich mich mit der Fußspitze an die Grenze heran, die mich beim letzten Mal so schwer gepeinigt hatte. Und dann tat ich den entscheidenden Schritt, und stell dir vor, meine Böse: Nichts passierte, ich kam unversehrt hindurch. Ich ging in die Richtung, in der ich den schwarzen Ölsee wusste. Grell flammte LUZIFERs Träne auf.«
    Der hünenhafte Erzdämon atmete tief ein. Zu sehr nahm ihn die Erzählung mit, obwohl er der Kröte noch nichts über seine Erlebnisse am Ölsee erzählt hatte.
    »Es ist sogar für mich fast unvorstellbar, was ich dort erlebt habe. Und stell dir vor, meine Hübsche, jetzt weiß ich endlich die volle Wahrheit. Schau mich nicht so vorwurfsvoll an, ich spinne nicht, absolut nicht. Sie ist so sehr anders, als ich sie mir je hätte träumen lassen. Es ist auch kein Zufall, dass es so gekommen ist, wie es kam. Nein… o nein…«
    Kühlwalda hielt sich mit beiden Vorderbeinen an Asmodis’ Unterarmen fest. Sie blickte ihrem Herrn und Meister in die schwarzen Augen. Der Erzdämon streichelte seine Zuhörerin unwillkürlich.
    »Endlich weiß ich, was zu tun ist!«, stieß er mit ebenso dunkler wie rauer Stimme hervor. Er ballte die linke Hand zur Faust, wie um seine Worte zu bekräftigen. »Endlich weiß ich es. Und ich werde es tun!«
    Die Kröte schwieg, sie bemerkte die Erregung, in der sich Asmodis befand. Jedes Quaken wäre jetzt fehl am Platze. Der Erzdämon öffnete die Faust und strich seiner Begleiterin über den Kopf. Kühlwalda schloss die Augen, sie war zufrieden; endlich verhielt sich Asmodis wieder ruhig.
    Er setzte die Kröte zurück auf den mit Moos überwachsenen Stein und nickte ihr zu.
    »Ich habe noch viel zu tun, meine Böse. Bevor ich mich meiner Aufgabe widme, muss ich etwas erledigen«, sagte er. »Weißt du noch, was ich dir letztens versprach, nachdem ich die Höhle der Gosh in Abruceta zerstörte? Ich sagte damals: Ich spreche davon, dass diese verräterischen Gosh über eine Kraft verfügen, die ihnen nicht zusteht. Ich spreche davon, dass sie im Besitz einer LUZIFER-Träne sind! Aber nicht mehr lange, das garantiere ich dir…«
    Zustimmendes Quaken begleitete Asmodis’ Worte. Es hörte sich an, als würde sich Kühlwalda wirklich erinnern.
    »Es wird Zeit, dass ich mich diesem Problem widme, meine Hübsche, und darüber hinaus prüfe, ob Zamorra ihnen weiter auf der Spur ist. Schließlich habe ich einen Bug ins Amulett eingepflanzt, an dem Zamorra zu knabbern hat.«
    Vor einigen Jahren hatte Zamorras Silberscheibe öfter ausgesetzt. Da es nahe lag, dass Asmodis als Dunkler Bruder von Merlin dessen Magie beherrschte, gab der Professor das Amulett zwecks eines Reboots an Asmodis. Dessen Bemerkung mit dem Bug spielte darauf an, dass er eine Möglichkeit geschaffen hatte, den Parapsychologen bei der Benutzung von Merlins Stern auszuspionieren. Was Asmodis wiederum nicht wusste, war, dass das Amulettbewusstsein Taran eine Möglichkeit gefunden hatte, dieses Ausspionieren zu unterbinden. Zumindest manchmal…
    »Bis bald, meine giftige Prinzessin«, sagte der ehemalige Fürst der Finsternis. Er blieb stehen und blickte Kühlwalda lange an. »Weißt du

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