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0987 - Die sanften Invasoren

Titel: 0987 - Die sanften Invasoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Androiden sich ihm - gewissermaßen angepaßt hatten. Im Gegensatz zu ihm hatten sie jedoch keine Gelegenheit gehabt, sich ein eigenes Urteil über Alurus zu bilden. Androiden im Normalzustand hatten keine eigene Meinung. Dihat stellte besorgt fest, daß er noch vor kurzer Zeit ebenfalls sofort die Chance ergriffen hätte, aus der Reichweite des Kommandanten zu entkommen.
    Er entsann sich eines schrecklichen Augenblicks, in dem er sich auf dem Planeten Statischon fast dazu entschlossen hätte, alleine auf dieser Urwelt zurückzubleiben. Er hatte jedoch noch rechtzeitig erkannt, daß er nicht auf sich selbst gestellt überleben konnte.
    Ebenso klar war ihm jetzt, daß sie nicht mit den Bürgern davonziehen durften. Erstens wäre das einem Verbrechen gleichgekommen, denn die Sporenschiffe sollten noch eine wichtige Aufgabe erfüllen. Die Bürger brauchten sie nicht so nötig, wie es bei den Bewohnern der Milchstraße der Fall war. Einigen Äußerungen Thezeins hatte Dihat entnehmen können, daß die Bürger in kristalliner Form eine nahezu unbegrenzt lange Zeit nicht nur im Vakuum, sondern sogar im Linearraum zu überleben vermochten. Die Terraner und die vielen anderen Intelligenzen aber konnten das nicht.
    Zweitens verstießen sie, wenn sie auf die Vorschläge der Bürger eingingen, gegen die Gesetze der Kosmokraten, und diese waren dafür verantwortlich,. daß es die Androiden gab. Gleichgültig, in welcher Absicht man sie geschaffen hatte - sie verdankten in letzter Konsequenz den Kosmokraten ihre Existenz.
    Dihat glaubte zu wissen, daß Alurus ihn nicht in einen gefühllosen Androiden zurückverwandeln würde.
    Auch die Kosmokraten würden so etwas seiner Meinung nach nicht befehlen. Er wußte nichts über die Mächte jenseits der Materiequellen, aber er mochte sich nicht vorstellen, daß sie ein Wesen töten ließen, dessen Existenz sie selbst verursacht hatten, nur weil dieses Wesen plötzlich ein eigenes Bewußtsein entwickelte.
    „Ich warte!" sagte Vellin, und hinter ihm sammelten sich die Androiden.
    „Ich weiß es nicht", sagte Dihat langsam.
    Er sah in ihre Gesichter und wußte, daß er sie nur mit List und Ausdauer von ihrem Plan würde abbringen können. Sie hatten eben erst begriffen, was es bedeutete, zu leben. Sie würden sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, sich in das Mutterschiff zurückzubegeben. Sie brauchten noch Zeit, um die Konsequenzen ihrer Handlungen einzusehen.
    „Wir bleiben hier", sagte Dihat, und da er schon länger als sie gewohnt war, sich seine eigenen Gedanken zu machen, erkannte er auch, daß er sich mit dieser Entscheidung zu ihrem Anführer machte. Er hatte Angst davor, zu versagen, und er hatte Angst vor der Wut seiner Kameraden, wenn sie erkannten, daß er in diesem Augenblick log. Dennoch fuhr er tapfer fort: „Wir machen die Reise zu einem Endpunkt mit - als freie Partner der Bürger!"
    Dann fiel ihm siedendheiß ein, daß sie Keefer vergessen hatten, der besinnungslos auf dem Podest in jenem Raum lag, in dem auch die beiden kristallisierten Bürger zu finden waren.
    „Geht und holt Keefer", befahl er zwei von den Androiden. „Danach werden wir uns von den Bürgern zeigen lassen, was sie von uns erwarten."
    Er drehte sich zu Falreyl um und musterte das mit Blüten bedeckte Wesen von oben bis unten.
    „Wir werden die Bedingungen genau miteinander aushandeln", sagte er in einem Tonfall, der andeuten sollte, daß er sich nicht würde betrügen lassen.
    Falreyl nahm es gelassen zur Kenntnis.
     
    5.
     
    Als Alurus die fremden Schiffe sah, wußte er sofort, daß es sich nur um Schiffe der Terraner handeln konnte. Er wunderte sich darüber, daß einer der Raumer aus dem gemeinsamen Kurs ausscherte und sich der alten, rötlichen Sonne naherte, deren trübes Licht sich in matten Reflexen auf den Hüllen der gigantischen Sporenschiffe spiegelte. Wenig später wurde ihm klar, daß er bei aller Skepsis, die er in dieser Beziehung ohnehin schon hegte, die Bewohner der Milchstraße noch immer falsch eingeschätzt hatte.
    Ein Raumschiff tauehte aus dem Ortungsschutz der Sonne auf. Es handelte sich um eine Kugel, wie bei den terranischen Modellen, aber die Pole waren leicht abgeflacht. Das Schiff strebte wenig später von diesem Raumsektor weg.
    Alurus nahm seufzend zur Kenntnis, daß sie unausgesetzt unter Beobachtung gestanden hatten. Und er hatte tatsächlich geglaubt, das Schiff der GAVÖK, das die Sporenschiffe entdeckt hatte, wäre einfach auf und davongeflogen ...
    Er

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