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0987 - Die sanften Invasoren

Titel: 0987 - Die sanften Invasoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesehen haben."
    Dihat war geschmeichelt.
    ."Dafür, daß ihr uns helft, bringen wir euch in eure Heimat zurück und helfen andererseits euch, euch von der Unterdrückung zu befreien."
    „Heimat?" fragte Dihat verblüfft. Verschwommen dämmerte in seinem Gedächtnis die Erinnerung an endlose Hallen und Gänge in ihm auf, in denen er und seinesgleichen zum Leben erwacht waren. Er verspürte kein Bedürfnis danach, diesen Ort jemals wiederzusehen.
    „Die Welt, von der ihr gekommen seid!" sagte Falreyl drängend. „Den Ort, an dem euer Volk sich entwickelt hat!"
    Dihat saß in der Falle. Er nahm Zuflucht zu einer Notlüge.
    „Wir kennen diesen Ort nicht", behauptete er.
    Falreyl schien für einen Augenblick aus dem Konzept zu geraten.
    „Nun", sagte er schließlich. „Dann gibt es nur noch eine Möglichkeit: Ihr macht diese Schiffe zu eurer Heimat. Wir brauchen sie nicht mehr lange. Wir sind der Vollendung schon sehr nahe und müssen uns unverzüglich auf die Reise zum Endpunkt begeben."
    „Wo befindet sich dieser Endpunkt?" fragte Dihat neugierig.
    Der Bürger seufzte.
    „Das wissen wir nicht genau", gab er zu. „Aber wir werden ihn finden. Es sollte nach allem, was wir wissen mehrere Endpunkte geben, aber nur einer wird sich für uns eignen. Wenn die Zeit gekommen ist, werden wir ihn erreichen. Von da an brauchen wir die Schiffe nicht mehr, und ihr könnt sie behalten."
    „Die Kosmokraten werden nicht gerade begeistert sein", überlegte Dihat.
    „Die was?"
    „Kosmokraten. Von ihnen erhält unser Kommandant die Befehle, die wir dann ausführen."
    „Wahrscheinlich ist das nur eine Lüge", meinte Falreyl abfällig. „Indem euer Kommandant behauptet, ebenfalls Befehlen gehorchen zu müssen, sichert er sich euren Gehorsam."
    Dihat sah den Bürger unsicher an.
    „Euer Kommandant - lebt er allein in dem größeren Schiff? Ich meine, hat er Artgenossen bei sich? Sieht er anders aus als ihr?"
    „Er ist kein Androide", sagte Dihat vorsichtig. „Und es gibt in jedem Mutterschiff nur einen Kommandanten. Niemals befindet sich ein zweites Wesen dieser Art an Bord. Ich habe es jedenfalls noch nicht erlebt", fügte er vorsichtshalber hinzu.
    „Dann ist mir alles klar", stellte Falreyl zufrieden fest. „Dihat, glaube mir, ihr werdet sehamlos ausgenutzt und mißbraucht. Kommt zu uns, vertraut euch uns an. Von uns lernt ihr, wie ihr euch auf eure Bestimmung vorbereiten müßt, und ihr werdet frei sein. Ihr könnt tun und lassen was ihr wollt - solange ihr die Schiffe nicht vernhahlässigt."
    Dihat zögerte immer noch. Da richtete sich Vellin ganz langsam auf.
    „Was ist mit dir passiert?" fragte Dihat besorgt.
    „Ich weiß es nicht", murmelte Vellin und strich sich mit der Hand über das Gesicht. „Jetzt ist es jedenfalls vorbei. Ich fühle mich wie neu. Dihat - ich habe einen Teil von eurem Gespräch mitangehört. Was dieses Wesen über Alurus, die Kosmokraten und die Rolle, die wir an Bord der Mutterschiffe spielen, gesagt hat, finde ich sehr vernünftig. Wir sollten das Angebot annehmen. Auch wenn es noch einige Zeit dauert, bis die Bürger ihren rätselhaften Endpunkt gefunden ha-. ben, machen wir ein gutes Geschäft dabei."
    Dihat konnte sich jetzt in etwa vorstellen, was Alurus empfunden haben mochte, wenn er von seinem engsten Mitarbeiter Äußerungen zu hören bekam, die ein Androide einfach nicht machen durfte. Gleichzeitig wurde ihm bewußt, daß er sich in der letzten Zeit innerlich von seinesgleichen abgesondert hatte.
    „Du hast dich verändert!" rief Dihat bestürzt. „Vellin - was geschieht mit uns in diesem Schiff?"
    „Ieh denke, dieser Bürger hat recht", bemerkte Vellin bedächtig. „Wir gewinnen unsere Freiheit zurück! „ „Eine Freiheit, die wir nie hatten!" sagte Dihat verständnislos.
    „Willst du zurück ins Mutterschiff?" fragte Vellin grob. „Ich erinnere mich jetzt daran, daß du dich sehr seltsam aufgeführt hast. Alurus wird dich in die Diagnosekammern schicken, wo man dir deine eigenen Gedanken schleunigst wieder abgewöhnt."
    „Das stimmt nicht", sagte Dihat leise. „Ich bin sicher, daß die Diagnosegeräte nicht einem solchen Zweek dienen."
    „Welchem dann?" fragte Vellin aggressiv.
    Dihat sah sich seufzend um. Die anderen Androiden erwachten allmählich. Auf allen Gesichtern sah er dieselben unverkennbaren Zeichen. Ihm war nicht bewußt, daß sich ein ähnlicher Wechsel schon einmal vollzogen hatte, aber er fühlte, daß er wieder er selbst war, während die anderen

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