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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wissen.«
    Keiner von uns beiden wußte es. Möglicherweise Celia, aber sie konnte sich wohl nicht mehr daran erinnern. Zumindest dann nicht, wenn sie wieder als normaler Mensch lebte. Befand sie sich allerdings in diesem anderen Zustand, drangen Fragmente dieser Erinnerungen schon in ihr hoch. Da war dann die Decke, unter der die Zeiten vor der Adoption verschüttet worden waren, hochgehievt worden. Leider nur für einen kleinen Spalt. Mir wäre es lieber gewesen, man hätte sie fortgezogen.
    Das Seufzen unseres Schützlings riß uns aus den Gedanken. Celia war dabei, sich aus dem anderen Zustand zu lösen und wieder einzutauchen in die Realität.
    Die Haare blieben nicht mehr stehen, auch löste sich ihre Gänsehaut, und ihr Blick nahm ebenfalls eine gewisse Normalität an. Zumindest kam uns dies so vor. Aus ihrem Mund drang ein tiefes Seufzen. Zugleich lösten sich unsere beiden Berettas von ihrem Körper und fielen in den Schoß der jungen Frau. Sie spürte das Gewicht sehr deutlich. Schrak zusammen, senkte den Kopf.
    Bevor sie die Waffen an sich nehmen konnte, war ich bei ihr und nahm sie ihr weg. Suko erhielt seine zurück. Ich steckte meine Beretta ebenfalls ein.
    Celia Wayne hatte uns beobachtet, aber keinen Kommentar abgegeben.
    Jetzt, da wir wieder normal vor ihr standen, schüttelte sie den Kopf und krauste die Stirn. Ihre Augen glitzerten so verdächtig feucht, sie umfaßte sich selbst mit den Armen, als wollte sie sich verkriechen. »Es war wieder da, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Ich spürte es«, flüsterte sie. »Ich war so anders.«
    »Können Sie das erklären?«
    »Nein, das geht nicht. Wirklich nicht. Es kam über mich, und ich wurde einfach weggezogen.«
    »Nicht Ihr Körper?«
    »Was anderes, ich weiß es aber selbst nicht genau.«
    »Und es lag lange zurück, nicht wahr?«
    Sie hob die Schultern.
    »Haben Sie denn etwas, an das Sie sich erinnern können, Celia? Nur ein winziges Stück vielleicht? Gibt es das?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Oder…?«
    »Sie müssen das wissen.«
    Celia antwortete nicht mehr. Sie starrte einfach nur ins Leere. Wie jemand, der mit seinen Gedanken nicht mehr bei der Sache ist. Sie wirkte auf uns so klein. Sie weinte und wischte die Tränen mit dem Ärmel der Jeansjacke ab.
    Hinter uns öffnete sich die Tür. Auf leisen Sohlen betrat Dr. Gordon den Raum. »Ich denke, daß Ihnen die Zeit mit Celia ausgereicht hat. Die Patientin braucht jetzt Ruhe.« Er ging an uns vorbei, sah Celias Zustand, schüttelte den Kopf und redete leise auf sie ein, doch die junge Frau beschwerte sich nicht. Sie erzählte nur, daß es wieder passiert ist.
    »Ich weiß, was du durchgemacht hast, Celia. Aber laß es gut sein, bitte.«
    »Wann kann ich wieder zurück?«
    »Später.«
    »Und meine Mutter?«
    »Hat mir in die Hand versprochen, daß sie dich heute abend besucht. Dann könnt ihr reden.«
    »Ja, darauf freue ich mich.«
    »Wir lassen dich jetzt allein, Celia. Möchtest du noch etwas? Soll ich dir Kuchen bringen lassen? Kaffee oder…«
    »Nein, ich habe alles hier.«
    »Gut.« Er streichelte noch einmal über ihre Wange. »Ich komme gleich noch mal nach dir schauen, wenn der Besuch mich verlassen hat.«
    »Ich warte, Doktor.«
    Auch wir verabschiedeten uns von Celia. Suko machte den Anfang, danach war ich an der Reihe. Meine Hand hielt sie länger als gewöhnlich und schaute mir dabei in die Augen. »Irgend etwas ist gewesen«, flüsterte sie, »aber ich weiß nicht, was.«
    »Ein Kreuz? Eine Gegenkraft?«
    Sie schüttelte sich, als sie meine Antwort gehört hatte. »Ich - ich habe keine Ahnung.«
    »Wir sehen uns bestimmt noch, Celia.«
    Dr. Gordon und Suko warteten bereits an der Tür. Der ungeduldige Blick des Neurologen verschwand, als ich mich ebenfalls auf den Weg zur Tür machte, die Dr. Gordon persönlich hinter uns zuzog. Er drehte den Knauf herum und nickte.
    »Jetzt kommt sie nicht raus?« fragte ich.
    »So ist es.«
    »Da sind Sie sich sicher?«
    »Ja.« Er räusperte sich. »Sie nicht?«
    »Ich habe keine Ahnung, Doktor. Es kann alles möglich sein, und ich will auch nichts beschwören oder schwarzmalen. Warten wir es einfach ab.«
    »Ihrer Reaktion entnehme ich, daß Sie der Besuch doch etwas mitgenommen hat.«
    Mein Lächeln fiel geziert aus. »Mitgenommen ist der falsche Ausdruck. Wir waren schon beeindruckt.«
    »Dann haben Sie erlebt, wie Sie reagieren kann.«
    »Ja.«
    Plötzlich wurde er aufgeregt. »Darüber müssen wir reden. Kommen Sie, ich habe

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