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099 - Die Lady mit den toten Augen

099 - Die Lady mit den toten Augen

Titel: 099 - Die Lady mit den toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mußte. Deshalb hatte er
sie nicht zu sehen bekommen.
    Larry war von Billerbroke persönlich durch das Schloß geführt
worden, da der Agent diesen Wunsch geäußert hatte. Dabei war X-RAY-3
aufgefallen, daß sie an zwei großen Flügeltüren im ersten Stock des Wohntraktes
vorübergegangen waren. Billerbroke hatte erklärt, daß
hinter diesen Türen die Zimmer seiner Frau lägen.
    Larrys
Unterkunft war so gewählt worden, daß er nur zwei Türen vom Schlafraum Burkes
entfernt untergebracht worden war.
    Es kam
X-RAY-3 darauf an, die Streifzüge des Dieners zu beobachten. Besonders interessierte
der Amerikaner sich dafür, was er nachts machte.
    Verließ Burke
das Schloß oder nicht? Brent hoffte, diese Frage schon bald zu klären.
    Ein Schrei
zerriß die Stille!
    Larry fuhr
zusammen. Die Hunde unten im Schloßhof knurrten. Der dritte Schäferhund hob den
Kopf und kroch aus seiner Hütte. Er zog die Nase hoch, und die Zähne blitzten
im Sternenlicht.
    Larry Brent
warf sich sofort herum, jagte zur Tür und riß sie auf. Er hatte sie nicht
gesichert.
    Der lange
Korridor lag finster vor ihm.
    Irgendwo im
Stock unten ging Licht an. Eilige Schritte hallten durch das Haus.
    Larry eilte
drei, vier Schritte auf die Treppe zu. Hier vorn lag Burkes Raum. Lauschend
legte X-RAY-3 das Ohr an die Tür. Dahinter war es mucksmäuschenstill. Burke war
nicht im Zimmer.
    Larry Brent
jagte in der Dunkelheit die Treppe hinab.
    Im
Empfangsraum brannte ein Wandlicht. Aber niemand war da.
    X-RAY-3
glaubte, die Geräusche aus dem Nordtrakt zu empfangen. Er mußte also den
Korridor genau in entgegengesetzter Richtung gehen.
    Die Schreie
waren unveränderlich laut und aufgeregt. Es hörte sich an, als ob jemand unter
starken Schmerzen leide, und diese Pein durch nichts gedämpft werden konnte.
    Was war
passiert, was ging hier vor?
    Larry war
alarmiert und aufmerksam. Billerbroke hatte
angedeutet, daß es manchmal nachts unruhig wurde. Obwohl Dr. Hill sich bemühte,
seine Patienten zu beschwichtigen, gelang das nicht immer. Aus irgendwelchen
unerklärlichen Gründen kam es immer wieder dazu, daß selbst einer, der sich
tagsüber ganz friedlich verhielt, in der Nacht plötzlich seinen Rappel bekam
und brüllte.
    Das konnte
passieren, auch wenn Hill Psychopharmaka verabreicht hatte.
    Aber diese
Schreie klangen anders. Jemand litt.
    Larry Brent
erreichte das Korridorende, ohne daß ihm jemand begegnet wäre.
    Die Stimme
kam von unten aus dem Keller.
    „Gaynor! Um
Gottes willen!“
    Das war die
Stimme des Lords. Und Gaynor war der Name der Lady.
    „Du darfst
doch das Bett nicht verlassen. Gaynor! Das kann deinen Tod bedeuten!“
    Die Tür am
Ende des Korridors führte zu den Stiegen in die Tiefe. Dahinter befand sich
eine Doppeltür. Die stand halb offen , vor ihr ausgetretene Stufen. Sie führten in eine schummrige
Kühle. Hier unten herrschte schwacher Lichtschein.
    An der Decke
über ihm brannte eine müde, nackte Glühbirne.
    Aus der Tiefe
hallten Schritte und weiterhin die panischen Schmerzensschreie.
    Larry - zwei
Stufen auf einmal nehmend : - hastete nach
unten.
    Das Ganze
konnte auch eine Falle sein! Er war erfahren genug, um diese Möglichkeit in
Betracht zu ziehen.
    Er erreichte
die letzte Treppenstufe.
    Da krachte
oben die Tür ins Schloß, und es wurde stockfinster, als wäre er in einen
lichtlosen Schlund gerutscht.
    X-RAY-3 warf
den Kopf herum.
    Kam jemand von
oben?
    Plötzlich
zischte es durch die Luft.
    Jemand stand
hinter ihm.
    Larry reagierte
mit der ihm eigenen Schnelligkeit.
    Er tauchte
einfach nach unten weg, wirbelte gleichzeitig herum und streckte beide Hände
aus.
    Er stieß auf
Widerstand.
    Larry Brent
prallte wie ein Geschoß gegen einen nachgebenden Körper.
    Dem
Getroffenen, dem er seinen Kopf in die Magengrube drückte, entwischte pfeifend
die Luft.
    Der
Unbekannte taumelte nach hinten.
    Der
unerwartete Angriff überraschte ihn so sehr, daß er es nicht mehr schaffte, die
Schlagwaffe noch mal in die Höhe zu bringen und den mißlungenen Versuch von
vorhin zu wiederholen.
    Trotz der
herrschenden Dunkelheit reagierte Larry Brent goldrichtig, und jeder Handgriff
saß.
    Blitzschnell
drückte er seinem unbekannten Gegner die Arme in die Höhe. Er fühlte harte
Fäuste und einen muskulösen Unterarm. Diese Statur paßte nicht zu dem Lord.
Eher zu Orson Howell alias Burke ...
    Der Mann
taumelte, verlor unter der Wucht von Larrys Angriff das Gleichgewicht und
stürzte zu Boden.
    Ein kurzer,
erbitterter Kampf entwickelte sich.

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