Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
099 - Die Lady mit den toten Augen

099 - Die Lady mit den toten Augen

Titel: 099 - Die Lady mit den toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Der Unbekannte kam unter Larry zu liegen.
Von Anfang an hatte X-RAY-3 den Kampf in der Hand, der sich zu seinen Gunsten
entwickelte. Der Mann war kein Gegner für ihn. Im Handumdrehen würde die
Auseinandersetzung entschieden sein und ...
    Da krachte
es.
    Etwas Hartes
schlug Larry quer über den Rücken, daß er das Gefühl hatte, in der Mitte
durchgeschnitten zu weiden.
    Er zuckte
zusammen, und sofort spannten sich alle seine schmerzenden Muskeln. Larry
reagierte so, daß er sich auf die Seite rollte und sich von dem unter ihm
Liegenden abstieß. Es krachte ein zweites Mal, diesmal war es ein Volltreffer
mitten auf den Schädel, und die Schlagwaffe war stahlhart.
    Larry Brents
Kopf fiel zur Seite. Seine Rechte, schon angewinkelt, um die Smith & Wesson
Laser aus der Halfter zu ziehen, erschlaffte und blieb auf seiner Brust liegen.
    „Ich glaube,
es hat geklappt“, sagte Lord Billerbroke leise.
    Er knipste
die Taschenlampe an. Der Strahl blieb zitternd auf Brents bleichem Gesicht
stehen.
    „Narr“,
knurrte der Lord.
    Neben Brent
regte es sich.
    Burke
schraubte sich in die Höhe.
    Der
Taschenlampenstrahl erfaßte auch ihn.
    „Das hätte
ins Auge gehen können“, sagte Billerbroke mit
scharfer Stimme. Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich. In der anderen
Hand hielt er eine armdicke Keule. Das gleiche Instrument lag auf dem Boden
hinter dem bleichen Burke, der schimpfend auf die Beine kam und der Keule einen
wütenden Tritt versetzte. „Du hast ihn verfehlt“, sagte Billerbroke vorwurfsvoll.
    „Es war zu
dunkel. Das Licht ging zu schnell aus“, verteidigte der Untersetzte sich.
    Im Licht der
Taschenlampe war zu erkennen, daß gleich hinter der letzten Stufe ein
Mauervorsprung war, hinter dem Burke dem PSA-Agenten aufgelauert hatte.
    „Er wußte von
nichts. Er kannte sich nicht hier aus“, Billerbroke konnte sich nicht beruhigen. „Wenn ich nicht in der Nähe gewesen wäre, hätte er
dich noch überwältigt.“
    „Ich sagte
ganz zu Anfang, daß es besser ist, ihn so schnell wie möglich unschädlich zu
machen“, schaltete eine weibliche Stimme sich in die Auseinandersetzung ein. Der
Lord wandte den Kopf und führte den Lichtstrahl in die Richtung, aus der die
Stimme kam. In dem dunklen Kellergewölbe, rund zwanzig Schritte von ihnen
entfernt, stand Lady Gaynor Billerbroke .
    Sie lehnte
gegen die Mauer.
    Ihr schmales
Gesicht war von langen, bis auf die Schulter fallenden blonden Haaren umrahmt. Selbst
die leeren Augenhöhlen verunstalteten dieses jugendlich frische, aparte Gesicht
nicht. Gaynor Billerbroke , die Lady mit den toten
Augen, war eine Schönheit.
    Wenn man sie
so sah, schätzte man sie auf fünfundzwanzig, höchstens dreißig Jahre. Sie war
jung und schön wie an jenem Tag, als sie Lord Billerbroke ihr Jawort gegeben hatte.
    Und das lag
schon fünfzig Jahre zurück!
     
    ●
     
    „Als dieser
Mann ins Haus kam, wurde mir klar, daß von ihm Gefahr ausgeht. Daß Ihr die
Sache so komplizieren mußtet, ist mir ein Rätsel.“ Die Stimme der Lady hallte
durch das dämmrige Gewölbe. Von hier vorn aus führten mehrere Wege in das
weitverbreitete Labyrinth der Gänge und Räume unterhalb des Schloßanbaus. Es
existierten hier zahlreiche Tunnel und Stollen, die noch unbekannt waren, die
keiner der auf dem Castle Lebenden je betreten hatte.
    Es gab
insgesamt drei Fluchtmöglichkeiten, um das Castle im Fall der Not unbemerkt zu
verlassen.
    Von der
Gesamtanlage existierten in einem in der Bibliothek untergebrachten Tresor
uralte, vergilbte und hand- gezeichnete Pläne. Darin waren auch die Geheimgänge
und Geheimkammern eingezeichnet.
    „Es wäre
sicher einfacher gewesen, ihm etwas ins Essen zu tun.“ Gaynor Billerbroke schien die Tatsache, daß so viel Aufwand
getrieben worden war, zu beunruhigen.
    „Er war zu
aufmerksam“, sagte der Lord entschuldigend. „Wenn wir so operiert hätten, wie
von dir vorgeschlagen, dann wären wir alle nach dem Essen eingeschlafen, meine
Liebe. Er hat sich nur aus den Schüsseln und Töpfen bedient, aus denen auch wir
unseren Teil nahmen.“
    „Dann eben
ins Getränk, Desmond.“ „Er wollte nichts trinken.“
    „Nun, jetzt
bleibt es sich ja auch gleich. Die Hauptsache ist, er kann uns nicht mehr
stören.“
    Burke
schleifte den schlaffen Körper des Agenten durch den Kellergang, öffnete eine
massive Eisentür und zerrte den Niedergeschlagenen in einen Raum, der aussah
wie ein kleiner Operationssaal.
    Es gab einen
langen weißen Tisch, kleine Schränke mit

Weitere Kostenlose Bücher