Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
099 - Im Reich der Satansaffen

099 - Im Reich der Satansaffen

Titel: 099 - Im Reich der Satansaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
dünne bläuliche Blitze sprangen über die Seide. Sie setzten das Tuch in Brand. Für wenige Augenblicke umhüllte ein hell leuchtender Flammenkranz den Hals des dämonischen Wissenschaftlers, und einen Herzschlag später löste sich das Tuch in graue Asche auf.
    So etwas hatte der Tagh noch nicht erlebt.
    Er war fassungslos.
    Mortimer Kull drehte sich um und starrte dem Mann in die dunklen Augen. Grausam und gnadenlos sah Kull jetzt aus. Er streckte die Hand aus.
    Der Tagh glaubte zu sehen, wie die Finger des dämonischen Wissenschaftlers wuchsen. Lang und dünn schienen sie zu werden, wie Spinnenbeine. Und rasiermesserscharfe Krallen bogen sich dem verstörten Tagh entgegen.
    Kull zerfetzte ihm damit das Gewand. Er legte die muskulöse Brust des Taghs frei, und dann stach er mit seinen langen Fingern zu.
    Tödlich getroffen brach der lautlose Mörder zusammen.
    Diesmal hatte der Tagh versagt.
    ***
    Phil Campanella schätzte die Situation besser ein als Mike O’Neill. Zehn Taghs hatten die Dagoba betreten, und sie waren entschlossen, die Eindringlinge zu töten.
    »Vielleicht haben wir noch eine Chance«, raunte Campanella.
    »Verdammt noch mal, mach dir doch nicht ins Hemd!« sagte O’Neill ärgerlich. »Das sind doch nur zehn Mann. Ich habe zwei Revolver mit je sechs Schuß. Wenn jede Kugel sitzt, bleiben sogar noch zwei Patronen in der Trommel.«
    »Du hast keine Chance gegen diese Killer«, sagte Campanella eindringlich.
    »Ich wette dagegen.«
    »Sie fürchten weder Tod noch Teufel.«
    »Ich auch nicht«, behauptete O’Neill. »Und ich bin ein guter Schütze. Bevor diese Brüder mit ihren dämlichen Tüchern an mich herangekommen sind, habe ich sie schon abgeknallt.«
    »Vielleicht kann man mit ihnen reden.«
    »Die verstehen nur eine Sprache«, sagte O’Neill und hob seine beiden Kanonen.
    »Wenn wir alles, was wir an uns genommen haben, wieder zurücklegen, lassen sie uns vielleicht gehen«, sagte Campanella.
    »Die nicht. Das sind Killer. Die wollen töten. Egal, ob wir die Taschen voller Klunker haben oder nicht.« O’Neill hob die Stimme. »Hört mal zu, ihr Mistkerle, ihr werdet euch artig verhalten, sonst niete ich euch alle um.«
    Einer der Taghs trat einen Schritt vor. Haß loderte in seinen dunklen Augen. »Ihr habt unsere Dagoba entweiht und euch an unserem Eigentum vergriffen.«
    »Ihr werdet es verschmerzen. Wir lassen noch genug zurück«, sagte O’Neill scharf. »Außerdem klaut ihr ja munter weiter, so daß der Verlust bald aufgefüllt sein wird.«
    »Was ihr genommen habt, haben wir dem weißen Dämon geopfert«, sagte der Tagh anklagend.
    O’Neill grinste ihn frech an. »Das wissen wir. Er wird es uns nachsehen müssen. So, und jetzt macht mal Platz. Na los, fünf treten nach links zur Seite, fünf nach rechts. Aber rückt weit genug vom Eingang ab, denn wenn wir uns bedroht fühlen, gehen meine Kanonen ganz von selbst los!«
    Die Taghs bildeten eine Gasse.
    Sie war O’Neill zu eng. Er befahl ihnen, weiter auseinanderzurücken. Widerstrebend gehorchten sie.
    »Ihr seid Diebe«, grinste Mike O’Neill.
    »Ihr müßt für das, was wir tun, doch Verständnis aufbringen. Ist doch nur gerecht, daß zur Abwechslung mal ihr beklaut werdet.«
    Er setzte sich langsam in Bewegung und versuchte, keinen der Taghs aus den Augen zu lassen. Das wurde immer schwieriger, je näher sie den Seidentuchmördern kamen.
    Phil Campanella hatte höllische Schmerzen in der Schulter. War Gift in sein Blut gelangt, als die Maske ihn biß?
    Bridget Sanders schenkte den Juwelen, an denen sie vorbeiging, keine Beachtung mehr. Sie hatte Angst. Fürchtete sich Mike wirklich nicht vor den Taghs? Oder spielte er ihnen nur die große Nummer vor?
    O’Neill blieb stehen. »Bis jetzt bin ich mit euch zufrieden«, sagte er. »Hoffentlich bleibt ihr so vernünftig, sonst kann ich für nichts garantieren. Ich würde lügen, wenn ich sagte, es täte mir leid, einen von euch umlegen zu müssen. Ihr seid allesamt keine Heiligen. Ihr habt mit Sicherheit eine Menge Dreck am Stecken. Wenn ich euch abknalle, kriege ich von der Regierung einen Orden verliehen.«
    Er ließ Campanella und Bridget den Vortritt. »Vorhin konnten wir nicht raus«, sagte O’Neill. »Was war da los?«
    »Der Zauber des weißen Dämons hielt euch auf«, antwortete der Wortführer der Taghs.
    »Ich hoffe, er besteht inzwischen nicht mehr. Wirkt auf euren Schutzpatron ein, damit er uns gehen läßt, sonst müßt ihr es büßen.«
    O’Neill drehte sich um

Weitere Kostenlose Bücher