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099 - Im Reich der Satansaffen

099 - Im Reich der Satansaffen

Titel: 099 - Im Reich der Satansaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sogar die Taghs zusammenzucken. Sie duckten sich, als wären sie geschlagen worden.
    Bridget starrte die vier Männer an. Keiner von ihnen hatte gesprochen. Aber wer…?
    Yul!
    Endlich bewegte er sich. Das Spiel seiner stahlharten Muskeln unter seiner milchweißen Kunsthaut war beeindruckend. Als der weiße Gigant sich regte, klammerte sich Bridget entsetzt an Phil Campanella. Sie berührte dabei seine verletzte Schulter, und er stöhnte gepeinigt auf. Sie zog ihre Hand sofort wieder zurück.
    »Er lebt!« stieß sie entgeistert hervor. »Mein Gott, ich hielt ihn für eine Statue, aber er bewegt sich! Oh, Phil, nimmt dieses Grauen denn kein Ende?«
    Yul stieg vom Sockel. Die vier Taghs sanken vor ihm auf die Knie. Der weiße Gigant begab sich zu seinem Schwert und hob es auf. Die zehn Finger seiner rechten Doppelhand schlossen sich um den Waffengriff.
    Er richtete das schwarze Schwert auf Bridget Sanders und Phil Campanella. »Ihr habt es gewagt, euch an meinem Schatz zu vergreifen!« rief er anklagend.
    Kalte Schauer überliefen Campanella und das Mädchen. Das Rot der Kameraaugen, von denen sie angestarrt wurden, wurde intensiver, nahm die Farbe von Purpur an.
    »Wir haben alles zurückgegeben!« erwiderte Bridget. »Wirklich alles!«
    Wie ein langer, blinkender Zeigefinger blieb das Höllenschwert weiterhin auf die beiden gerichtet, und Yul befahl den Taghs mit lauter, gebieterischer Stimme: »Ergreift sie!«
    Die Seidentuchmörder sprangen auf und eilten auf das Mädchen und den jungen Mann zu. Zwei packten Bridget Sanders und hielten sie fest. Zwei nahmen Phil Campanella mit hartem Griff in ihre Mitte. Bridget stieß einen verzweifelten Schluchzer aus.
    »Schafft sie aus der Dagoba!« verlangte der weiße Gigant. »Ich will, daß der Mond zusieht, wenn ich sie richte. Ihr Blut soll in seinem Licht fließen!«
    Bridget wurden die Knie weich. Sie wäre umgefallen, wenn die Taghs sie nicht festgehalten hätten. Die Männer führten sie aus der Dagoba.
    Bridget hob dem kalten Mond ihr Gesicht entgegen. In ihrer Verzweiflung flehte sie sogar ihn stumm um Hilfe an.
    Yul folgte ihnen nicht. Die Taghs führten sie vor die Dagoba und banden ihnen die Arme auf den Rücken.
    Es gab einen Richtblock, vor den sich Campanella knien mußte. Er hatte furchtbare Angst. Bridget weinte leise. »Verzeih mir, was ich in Matale getan habe, Phil«, kam es stockend über ihre Lippen. »Ich hatte Angst vor Mike, deshalb habe ich gelogen. Ich wollte es wiedergutmachen – irgendwie. Aber nun bleibt keine Zeit mehr dafür.«
    Die Taghs herrschten sie an, still zu sein, und sie verstummte. Ob Phil ihr verzieh, wußte sie nicht, denn er sagte kein Wort. Aber war das jetzt noch wichtig? Von irgendwoher kamen weitere Taghs. Sie wollten sich das Schauspiel, das ihnen Yul zu bieten gedachte, nicht entgehen lassen.
    Phil Campanellas Gesicht lag auf dem kalten Richtblock. Er starrte hilflos ins Leere und hoffte, daß es schnell vorbei sein würde. Seine Wangen zuckten. Wie hatte er nur so verrückt sein können, anzunehmen, diese Expedition in den Dschungel heil zu überstehen?
    Das Unternehmen hatte von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden. Die Sensation, an die er sich gewagt hatte, wurde ihm nun zum Verhängnis.
    Obwohl niemand ihn festhielt, wagte er nicht einmal, den Kopf zu heben. Es war grauenvoll, nervenzerfetzend, dieses Warten auf das Ende.
    Ein Raunen ging durch die Taghs.
    Yul war erschienen.
    Yul – der Henker!
    ***
    Wir sahen die Taghs, die sich zusammengerottet hatten, und ich spürte einen dicken Kloß in meiner Kehle, als ich einen Mann und ein Mädchen bemerkte, daß sich in ihrer Gewalt befanden. Die Besatzung des Range Rovers? Wo war der zweite Mann? Befand er sich in der Dagoba? Bei Yul? Dann sei Gott seiner armen Seele gnädig, dachte ich.
    Die Situation war mehr als eindeutig, da gab es nichts mißzuverstehen: Der Mann sollte sterben – und das Mädchen mit Sicherheit auch.
    Warum hatten sie sich in eine so unerhört große Gefahr begeben? Ich hatte dafür nur eine einzige Erklärung: Der Schatz der Taghs hatte sie angelockt.
    Es wäre besser für sie gewesen, die Finger davonzulassen.
    »Da müssen wir eingreifen!« bemerkte ich unruhig.
    Mortimer Kull warf mir einen eisigen Blick zu. »Die beiden gehen mich nichts an. Ich bin nicht hier, um meine Kräfte für sie zu verschwenden. Ich will Yul! Nur an ihm bin ich interessiert.«
    Zorn wallte in mir hoch. Ich hätte mich beinahe auf den dämonischen

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