099 - Im Reich der Satansaffen
stand mir bei. Mit vereinten Kräften sprengten wir den Ring der Taghs.
Professor Kull war inzwischen weitergeeilt.
Ich sah, wie sich Yul in die Dagoba zurückzog, und Mortimer Kull folgte ihm. Für mich stand fest, daß diese Konfrontation nur einer der beiden überleben würde, und ich rechnete damit, daß das Yul sein würde, denn er hatte einen starken Komplizen: das Höllenschwert!
Cruv wirbelte fortwährend seinen Stock durch die Luft. Mal schlug er mit dem Silberknauf zu, dann bekamen die Taghs die Spitzen seines Dreizacks zu spüren. Die Seidentuchmörder konnten ihm nie ernsthaft gefährlich werden. Der Gnom schlug sich großartig.
Wir kämpften uns zum Richtblock vor, während Mr. Silver und Boram die Taghs in den Urwald scheuchten.
Zwei Taghs wollten das Mädchen vor uns in Sicherheit bringen. Sie gehörte Yul. Wenn er sie jetzt nicht getötet hatte, würde er es später tun.
Das Mädchen wehrte sich verzweifelt. Es schrie und bäumte sich auf, stemmte die Füße gegen den Boden, und die Taghs bemühten sich, ihren Widerstand zu brechen. Aber sie hatte die Chance erkannt, die ihr durch uns geboten wurde. Sie mußte nur noch so lange durchhalten, bis wir bei ihr waren, dann war sie gerettet.
Ich sprang die Stufen hinauf. Cruv folgte mir etwas langsamer, denn die Stufen waren hoch für ihn. Er keuchte, und sein Gesicht war schweißbedeckt.
Mit langen Sätzen jagte ich hinter den Seidentuchmördern her. Ich warf mich wie vom Katapult geschleudert auf sie und riß sie mitsamt dem Mädchen zu Boden.
Das Mädchen quietschte schrill. Ich versetzte dem einen Tagh einen Tritt, der ihn zur Seite beförderte. Schon war Cruv zur Stelle und schlug mit dem faustgroßen, massiven Silberknauf zu. Der Getroffene ächzte und erschlaffte.
Ich nahm mich des zweiten Kerls an. Wir verkrallten uns ineinander, während wir aufstanden. Der Tagh wollte sein Seidentuch ins Spiel bringen. Ich riß mein Knie jäh hoch und traf meinen Gegner. Er krümmte sich. Es sah fast so aus, als würde er sich vor mir tief verneigen. Ich fällte ihn mit dem Revolver.
Das Mädchen hatte kaum noch Kraft, sich zu erheben.
»Cruv!« stieß ich gehetzt hervor. »Übernimm sie! Versteck dich mit ihr und paß gut auf sie auf!«
»In Ordnung, Tony!« gab der Gnom zurück. »Kommen Sie!« Er streckte ihr die Hand entgegen und zog sie mit sich fort.
***
Professor Kull war von dem brennenden Wunsch beseelt, Yul zu zerstören. Der Dämonen-Cyborg hatte sich in die Dagoba zurückgezogen und spannte für seinen Todfeind einige magische Fallstricke. Da sie jedoch die gleiche Kraft in sich trugen, erreichte Yul damit nichts.
Was immer der Dämonen-Cyborg schuf – Mortimer Kull konnte es entweder in seiner Wirkung aufheben oder vernichten.
Im großen Gebetsraum, dort, wo Mike O’Neill vom Höllenschwert getötet worden war, erwartete Yul seinen Gegner zum Kampf.
Mortimer Kull griff sich eine Fackel, die er wie ein Schwert handhaben wollte. Ihm war klar, daß er dem Satansroboter erst dann ebenbürtig war, wenn er ihn vom Höllenschwert getrennt hatte. Leicht würde es nicht sein, Yul zu entwaffnen.
Yul grätschte die stämmigen Beine und hob das Höllenschwert. Er streckte dem Professor die Waffe entgegen.
»Ich wußte nicht, daß man dich auch auf Feigheit programmiert hat!« höhnte Mortimer Kull.
»Ich bin nicht feige«, erwiderte Yul.
»Natürlich bist du das. Würdest du dich sonst hinter dem Höllenschwert verstecken?«
»Ich nütze die besten Chancen, schaffe die optimalsten Bedingungen für einen raschen Sieg über dich«, konterte der Dämonen-Cyborg.
»Du bist das Leben, das du von mir bekommen hast, nicht wert, deshalb werde ich dich vernichten!« knurrte Professor Kull.
»Mit dieser Fackel?« fragte Yul verächtlich. »Du weißt, daß mir Feuer nichts anhaben kann. Du kannst mich nicht verbrennen, und mein Körper ist schmerzunempfindlich.«
Kulls Augen wurden schmal. »Ja, wir haben einen guten Kämpfer entwickelt, aber du kannst niemals besser sein als dein Schöpfer, das werde ich dir jetzt beweisen!«
Kull griff den Cyborg an. Yul versuchte ihn mit dem Höllenschwert zu treffen, aber der dämonische Wissenschaftler fintierte und stieß die Fackel gegen die Kameraaugen des Roboters.
Der Professor kannte die Schwachstelle des Cyborgs. Er konnte die roten Linsen zwar nicht zerstören, aber so sehr mit Ruß beschmieren, daß Yul nichts mehr sah.
Darauf legte er es an. Yul ließ sich nicht in die Defensive drängen. Immer
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