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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du zu den Templern stehst. Ich habe mich auf dich gefreut. Das Schicksal hat sich ziemlich günstig mir gegenüber gezeigt. Es brachte uns zusammen.«
    »Alles gut und schön«, rief ich ihm zu. »Nur würde ich gern wissen, wer du bist. Oder hast du keinen Namen?«
    »Doch!«
    »Nenn ihn?«
    Er lachte mir vor seiner Antwort schallend entgegen. »Du hast mich längst schon gesehen, aber du weißt nicht, wer ich bin. Ich kann jeder sein. Eine Frau, ein Mann, ein Helfer, ein Artist, ein anderer Künstler. Tagsüber tarne ich mich, aber es gibt Zeiten, wo ich mein wahres Gesicht zum Ausdruck bringe.«
    »Warum haßt du den Orden? Was hat man dir getan?«
    »Finde es heraus.«
    »Bist du ein Diener des Dämons Baphomet?«
    »Kann sein, Sinclair. Ist alles möglich. Alles fließt, und ich werde dafür sorgen, daß es auch weiterhin in Bewegung bleibt. Wir sehen uns noch, John Sinclair!«
    Es waren seine letzten Worte. Er zog sich zurück, aber das wiederum wollte ich nicht zulassen. Die Chance, an ihn heranzukommen, war relativ günstig.
    Der Killer-Clown hatte sich noch nicht ganz abgewendet, da füllte meine Gestalt schon die Türbreite aus. Ich sprang zu Boden, um dem Clown nachzulaufen, als alles anders kam, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Verdächtige Geräusche hatte ich nicht mitbekommen. Möglicherweise im letzten Augenblick, da hörte ich plötzlich das weiche und sehr schnelle Tappen irgendwelcher Pfoten.
    Ich wirbelte nach rechts.
    Der langgestreckte Schatten war schon unterwegs. Und diesmal hatte ich es nicht mit einem Menschen zu tun, denn der Killer bewies mir zum zweitenmal, welche Macht er über die Tiere hier ausübte.
    Ich erkannte den mächtigen Kopf der Katze, dann hatte mich der Löwe erwischt. Ich verlor den Kontakt mit der Wand und kippte nach hinten, weil die Tür noch immer offenstand. Rücklings fiel ich wieder in den Wagen hinein und blieb auf dem Ausstieg liegen. Das Tier hatte seine Vorderpfoten auf meine Brust gestemmt und hielt mich so fest.
    Der Druck war so mächtig, daß ich kaum noch Luft kriegte. Über mir schwebte das große Katzengesicht mit dem geöffneten Maul, aus dem mir nicht nur der warme Atem entgegenschlug, sondern auch das Knurren.
    In dieser Lage konnte ich einfach nichts tun. Auch bei einem normalen Aktionskreis hätte ich den Kampf gegen den Löwen verloren. Ich steckte in der Raubtierfalle.
    Und plötzlich mußte ich dem anderen vertrauen. Meine Hoffnung auf den Killer-Clown setzen, daß er das Tier soweit unter Kontrolle hatte, um mich zerbeißen oder schonen zu können. Ich hoffte, daß er mich schonen wollte, denn der Löwe war bereit, mir die Kehle zu zerfetzen.
    Seine Pfoten drückten mich weiter in diese schräge Haltung gegen die Einstiegsstufe, deren Kante ich im Rücken spürte, wobei auf meiner Brust Stahlträger zu stehen schienen.
    Mein Feind meldete sich nicht mehr. Irgendwann hörte ich einen Pfiff. Da rann mir der Schweiß bereits in die Augen, und auch der Löwe hatte das Zeichen vernommen.
    Er warf zuerst seinen Kopf zurück, dann befreite er mich vom Druck seiner Pfoten und trottete davon. Er war wirklich der König der Tiere. Nicht einen Blick warf er zurück.
    Ich rutschte nach vorn und kam mir dabei lädiert und auch malträtiert vor. Wenn ich Luft holte, spürte ich den Druck in meiner Brust, als wären die Knochen stark gewachsen.
    Erst nach gut einer Minute rollte ich mich zur Seite und kam wieder auf die Füße.
    Ich stemmte mich am Wagen ab, schüttelte den Kopf und hatte Schwierigkeiten mit der Atmung. Der Druck des Raubtiergewichts machte sich auch jetzt noch bemerkbar.
    Es hatte keinen Sinn, wenn ich den Killer suchte. In der Dunkelheit und auf diesem Gelände war er im Vorteil, denn hier kannte er sich aus. Der nächste Tag würde hoffentlich besser für mich laufen.
    Bevor ich wieder zurück in den Wagen stieg, stellte ich mir nur eine Frage: Wer war dieser Mann?
    ***
    Manchmal wirkt ein guter Schluck Wunder. Es gab zwar einen Kühlschrank, aber Alkohol fand ich dort nicht. So öffnete ich eine Coladose, um mir die Kehle erst mal auszuspülen und den schlechten Geschmack wegzubekommen.
    Ich saß wieder auf dem Bett. Hin und wieder rieb ich gedankenverloren über meine Brust, war aber ansonsten mit anderen Überlegungen beschäftigt, als über mich selbst nachzudenken.
    In diesem Zirkus ging etwas vor, mit dem ich noch nicht zurechtkam.
    Jane Collins würde hier erscheinen, wenn es hell war. Ich dachte auch daran, daß ich von Julia

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