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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sogar. Aber wo nichts ist, da kann man auch nichts sehen, Sinclair. Verstehen Sie?«
    »Allmählich schon. Die Leiche ist weg.«
    »Perfekt, wirklich perfekt. Der Tote ist verschwunden. Einfach so. Er lag nicht in der Manege. Er lag auch nicht zwischen den Bänken und Sitzreihen. Es gab ihn einfach nicht. Er scheint sich aus dem Staub gemacht zu haben.«
    »Es gibt also keine Leiche«, sagte Suko.
    »Ja, Sie Schlauberger.«
    »Gibt es denn Spuren? Sie glauben doch selbst nicht, daß sich John Sinclair das eingebildet hat.«
    »Danach suchen wir gerade.«
    »Der Mann hat geblutet, bevor er starb«, erklärte ich. »Ich glaube nicht, daß derjenige, der die Leiche weggeschafft hat, auch alle Spuren vernichtete.«
    »Ach so ist das. Sie meinen, daß der Tote abtransportiert wurde?«
    »Genau.«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Sie können sich den angeblichen Tatort ja anschauen.«
    »Das hatten wir vor«, sagte ich.
    Er stiefelte vor uns her wie jemand, der bis zu den Haarspitzen hin geladen ist. Wir hielten Abstand und sahen beide nicht glücklich aus.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Warum hat der Killer-Clown die Leiche verschwinden lassen?«
    »Sein Problem.«
    »Das ich gern erfahren würde.«
    Im Zelt verteilten sich die Kollegen in der Manege und schauten ziemlich schadenfroh ins Leere.
    Bethlehem benahm sich wie ein Feldherr. Er stand ungefähr dort, wo der Tote gelegen hatte, gab sich allerdings nicht mehr so aufgeregt, sondern sprach mit einem Mitarbeiter, der ihm eine durchsichtige Plastiktüte entgegenhielt. Als Bethlehem uns sah, ließ er den Mann stehen und kam uns entgegen. »Nun? Wo ist der Tote?«
    »Nicht mehr da!« sagte ich.
    »Genau. Aber wir haben tatsächlich Blutspuren gefunden. Ich muß meine Aussage relativieren.«
    »Haben Sie denn geglaubt, ich hätte Sie hergeholt, um Ihnen einen Bären aufzubinden?«
    »Nein, das nicht gerade, aber seltsam ist es mir schon vorgekommen. Das will ich Ihnen sagen.«
    »Zu recht, Kollege.« Ich deutete dorthin, wo er schon gestanden hatte.
    »Da genau ist die Tat geschehen, und sicherlich haben Sie auch dort die Spuren gefunden.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Für mich schon, Sinclair, für Sie nicht. Wenn Sie meinen, daß wir jetzt hierbleiben und Ihnen zur Seite stehen, haben Sie sich geirrt. Wir packen unsere Sachen und verschwinden wieder.«
    »Das ist auch am besten, Mr. Bethlehem. Um den verschwundenen Toten werden wir uns kümmern.«
    »Sehr gut.« Er war zufrieden, wollte aber noch etwas wissen und fragte: »Sagen Sie mal, Sinclair, ist das eigentlich immer so ruhig hier auf dem Gelände?«
    »Nein. Nur wenn die Leute schlafen.«
    »Und das tun sie um diese Zeit, wie?«
    »Ja, oder sehen Sie jemanden?«
    »Dann hätte sich Sie nicht gefragt. Aber komisch finden Sie es sicherlich auch.«
    »Daran gibt es keinen Zweifel.« Ich räusperte mich. »Zumindest werden wir hier nicht arbeitslos werden.«
    »Dann machen Sie mal. Ich bin ja nicht nachtragend und wünsche Ihnen viel Glück.«
    »Herzlichen Dank.«
    Er wollte noch etwas sagen, schüttelte lieber den Kopf, winkte mit beiden Händen ab und verschwand.
    »Man kann es ihm nicht verübeln«, sagte ich. »Er liebt keine Überraschungen am frühen Morgen.«
    »Du denn?«
    »Auch nicht. Aber soll ich jetzt vor Scham im Boden versinken? Verdammt! Nein, das kann und will ich nicht. Also bleibe ich hier und kümmere mich um die Probleme.«
    »Das heißt, wir gehen auf Leichensuche.«
    Suko bekam die Antwort erst, als auch der letzte unserer Kollegen das Zelt verlassen hatte. »Alles deutet darauf hin.«
    »Und wo willst du anfangen?«
    »Keine Ahnung, aber mich würde schon interessieren, was eine gewisse Julia Sargasso zu diesen Vorfällen zu sagen hat.«
    »Wer ist das?«
    »Die Besitzerin oder Direktorin.« Suko lächelte. »Die natürlich auch schläft.«
    »Davon gehe ich aus, sonst hätten wir sie längst gesehen.«
    Wir hatten das Zelt verlassen und schauten den Wagen unserer Kollegen nach, die abfuhren. »Es gefällt mir nicht, John. Die haben die Flinte verdammt schnell ins Korn geworfen.«
    »Hättest du sie gern länger hier gehabt?«
    »Gern nicht. Aber sie hätten uns bei der Suche nach der Leiche helfen können.«
    Ich schaute zu Boden und nickte vor mich hin. »Im Prinzip hast du recht, aber ich bin mit dieser Lage sehr zufrieden. Die Leute hätten nur alles aufgescheucht und den Killer vielleicht verscheucht oder ihn

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