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0990 - Der Killer-Clown

0990 - Der Killer-Clown

Titel: 0990 - Der Killer-Clown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tasche und knetete meine Finger durch. »Sinclair am Morgen - bringt Kummer und Sorgen.«
    »Das habe ich schon mal gehört.«
    »Bestimmt von meinen Kollegen.«
    »Kann sein.«
    »Und wo finden wir den Toten?«
    »Stilecht«, erklärte ich. »Der Mann liegt im Zelt. Mitten in der Manege.«
    »Wie es sich für einen Zirkus gehört.«
    »Sie sagen es, Mr. Nazareth.«
    »Ha, ha, über den Witz kann ich ebenfalls nicht mehr lachen. Gehen wir endlich.«
    Den Gefallen tat ich ihm gern, aber ich sorgte dafür, daß Suko an meiner Seite blieb. Die Kollegen brauchten wir nicht zu führen, denn das Zelt war nicht zu übersehen.
    Wir sonderten uns von den anderen ab und blieben etwas zurück. Sukos gespanntem Gesicht war anzusehen, daß er reden wollte und ihn die Fragen quälten. »Du hast natürlich dafür gesorgt, daß Shao und ich nicht mehr einschlafen konnten oder es zumindest schwer damit hatten.«
    »Wie ich.«
    »Kann ich mir denken - jetzt, wo ich deinen Wohnwagen gesehen habe. Ist ja nicht eben eine Luxushütte.«
    »Innen sieht er anders aus.«
    »Meinetwegen.« Suko nickte. »Ist sonst noch etwas vorgefallen nach unserem Gespräch?«
    »Nein, nichts.« Ich deutete auf die Runde. »Eigentlich müßte dir doch etwas auffallen.«
    Suko hob die Schultern.
    »Denk mal nach.«
    »Hör auf, John. Ich bin nicht gekommen, um irgendwelche Rätsel zu lösen. Was ist es?«
    »Die Stille, Suko, einfachnur die Stille. Um diese Zeit müßten die meisten Mitarbeiter auf den Beinen sein oder sich zumindest die ersten Menschen gezeigt haben. Aber es ist ruhig. Man schläft, und das hat man auch in der Nacht getan. Niemand wurde wach, obwohl meine Befreiungsversuche nicht lautlos über die Bühne liefen. Aber es war keiner da, dem etwas aufgefallen wäre. Abgesehen von diesem Killer-Clown und dessen Opfer. Und das wirkt im nachhinein auf mich wie inszeniert.«
    Suko stimmte mir zu. »Das ist verdammt unnatürlich, John. Da hast du schon recht. So müde kann kein Mensch sein. Das ist schon wie eine Seuche.«
    »Aber eine unnatürliche.«
    »Was willst du tun?«
    »Die Leute wecken.« Ich grinste scharf, dann wurde ich wieder ernst.
    »Dieser Schlaf ist nicht natürlich. Er kommt mir einfach vor, als hätte jemand dafür gesorgt.«
    »Wie denn?«
    »Gas.«
    Suko runzelte die Stirn. »Du gehst aber hart ran.«
    »Ich weiß es eben nicht. Möglicherweise auch durch Magie. Den Clown dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen. Mittlerweile kommt es mir so vor, als hätte er auf mich gewartet. Er hat mir ja auch erklärt, wie wenig er die Templer mag. Da kann man einhaken.«
    »Erst müssen wir ihn finden.«
    »Auch das.«
    »Wann taucht den Jane Collins hier auf?«
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls haben wir keine Uhrzeit abgemacht. Ich denke mal, daß sie im Laufe des Vormittags hier erscheinen wird. Ist auch egal. Wir werden uns jetzt die Leiche anschauen, dann kannst du sehen, wie dieser Killer-Clown gewütet hat.«
    Unsere Kollegen waren bereits im Zelt verschwunden. Wir hatten noch ein paar Schritte zu gehen, passierten ein Kassenhaus und hörten plötzlich den Kollegen Bethlehem toben. Was er sagte, bekamen wir nicht so genau mit. Er war zu weit entfernt und befand sich mit seiner Mannschaft im Zelt, aus dem er wenig später wieder auftauchte, hochrot im Gesicht, den Hut in der Hand haltend. Seine Augen funkelten. Er drehte den Kopf wie jemand, der etwas suchte. Wir waren sein Ziel. Als er uns entdeckt hatte, schrie er noch einmal wütend auf und lief uns mit langen Schritten entgegen.
    »Das riecht nach Ärger«, sagte Suko.
    »Das gibt auch Zoff.«
    »Warum? Ich kann mir keinen Grund vorstellen. Leichen und Tatorte zu untersuchen, ist sein Job.«
    »Laß ihn reden.«
    Kollege Bethlehem hatte seinen Hut wieder aufgesetzt. Allerdings etwas nach hinten gedrückt. Er schaute und ballte die Hände zu Fäusten.
    »Hören Sie«, fing er an, nachdem er tief Luft geholt hatte. »Ich bin ja ein gütiger Mensch, aber was Sie mir da eingebrockt haben, kann ich nicht akzeptieren.«
    »Moment, Kollege, Moment. Ich weiß selbst, daß der Tote nicht gut aussieht und er schon lange dort liegt…«
    Bethlehem unterbrach mich mit einem Schrei. »Schon lange dort liegt?«
    Er zerrte an meinem Ärmel. »Los, Sinclair, gehen Sie mit. Begleiten Sie mich in das Zelt, und dann können Sie mir den Toten zeigen.«
    »Was soll das? Haben Sie selbst keine Augen im Kopf?«
    »Doch!« flüsterte er. »Die habe ich schon. Ich habe Augen im Kopf. Sehr gute

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