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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu Boden stürzte.
    Geräuschlos kam der Kegelrobot herbeigeglitten. Der Waffenarm mit dem Schocker verschwand unter der metallenen Hülle des eigenartig geformten Robotkörpers.
    „Danke!" sagte Larsa. „Sieh zu, daß wir so rasch wie möglich aufbrechen können."
    Amtranik lag auf dem Rücken. Mit aller Kraft kämpfte er gegen die lähmende Wirkung des Schocktreffers.
    Er zuckte und wand sich, aber die Lähmung ergriff immer mehr von ihm Besitz.
    „Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst, Amtranik", sagte sie. „Die Tage der Horden von Garbesch sind vorüber. Nur wenn du auf Kampf und Mord verzichtest, wirst du mit deinen Kriegern überleben. Es ist dafür gesorgt, daß eure Horden niemals mehr Entsetzen und Verzweiflung über die Völker dieser Galaxis bringen können. Ein mächtiger Einfluß lähmt eure Sinne, wohin immer ihr euch auch wenden mögt, und verdammt euch zur Hilflosigkeit.
    Wenn du dich mir ohne Feindseligkeit näherst, bin ich bereit, dir darüber zu berichten."
    Amtraniks Augen wurden trübe, die Zuckungen des mächtigen Kör.pers erlahmten.
    „Wir sind soweit", sagte Valba.
    Larsa trat auf die Antigravplatte. Der Aufzug setzte sich in Bewegung.
     
    6.
     
    „Aus welchem Grund brachten Sie ihn ausgerechnet im Labor unter?" erkundigte sich Larsa und machte aus ihrer Ungehaltenheit keinen Hehl.
    Der Mediker wirkte unsicher.
    „Wir hatten eine Reihe von Untersuchungen durchzuführen. Das Labor enthielt die entsprechenden Geräte."
    „Das ist ein geophysikalisches Labor." Larsa hielt ihren Ärger nicht länger zurück. „Welche Geräte könnte es dort geben, die sich für die Untersuchung eines Kranken eignen?"
    „Detektoren, die auf schwache Signale im hochfrequenten Bereich des hyperelektromagnetischen Spektrums ansprechen", verteidigte sich der Mediker. „Wir planten eine Tiefensondierung des Bewußtseins des Patienten."
    Beides war richtig. Die Detektoren waren vorhanden, und ja, sie eigneten sich für die Untersuchung der geringfügigen hyperenergetischen Tätigkeit eines organischen Bewußtseins ebenso wie für die Analyse der Signale, die von den Imbus-Quarzen ausgingen.
    Valba Sringhalu trat ein. Sie schien an Larsas Miene zu erkennen, daß der Haussegen im Augenblick ein wenig schief hing.
    „Was ist los?" wollte sie wissen.
    „Sie haben den Simudden-Orbiter umgebracht", sagte Larsa niedergeschlagen.
    „Wir haben niemanden umgebracht! „ protestierte der Mediker. „Der Kerl wurde zum Berserker. Er lief Amok. Er hat einem unserer Leute den Arm ausgekugelt, und einem zweiten hätte er um ein Haar den Hals umgedreht."
    „Und dann?" fragte Valba.
    „Jemand versuchte, ihn mit einem Schocker unschädlich zu machen. Der Orbiter bekam die volle Ladung ab und ging wie ein Sack zu Boden. Normalerweise wäre er mit fünf Stunden Bewußtlosigkeit davongekommen."
    Der Mediker zuckte mit den Schultern. „Aber ich nehme an, seine Psychophysik war so durcheinander, daß sie den Nervenschock nicht verkraften konnte."
    Larsa zwang sich zur Ruhe. Der Vorfall war bedauerlich, aber wem war hier ein Vorwurf zu machen?
    „Der Orbiter ging also von völliger Apathie zum Amoklauf über. Binnen welcher Zeit, würden Sie sagen?"
    „Ein paar Sekunden, höchstens zehn."
    „Im Labor werden die letzten Proben Imbus-Quarz aufbewahrt. Kam der Patient damit in Berührung?"
    Der Mediker dachte nach.
    „Ich kann es nicht sagen. Seine Liege stand unmittelbar vor einem orangefarbenen Schrank, als er ..."
    „Danke", sagte Larsa, „das genügt."
    Der Mann sah sie verblüfft an.
    „Sie werden jetzt ... Sie beabsichtigen...", stotterte er.
    „Keine Angst. Ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Höchstens einen kleinen. Beim nächsten Mal untersuchen Sie Ihren Patienten in einem medizinischen Labor!"
    Ihre Augen begegneten Valbas fragendem Blick, nachdem die Tür sich hinter dem Mediker geschlossen hatte.
    „Was machst du daraus? Der orangefarbene Schrank enthält unsere letzten Kristallproben."
    Larsa nickte. Gedanken in bunter Fülle wirbelten ihr durch den Verstand. Sie hatte keine Lust, sich zu unterhalten. Aber Valba verdiente eine Antwort.
    „Es ist nicht unmöglich, daß die Nähe des Kristalls beschleunigend auf den Abbau der Apathie des Orbiters wirkte. Drastisch beschleunigend sogar. Zehn Sekunden, sagt der Mediker."
    Valba seufzte.
    „Es bleibt uns nichts erspart, wie?"
    „Nichts", bestätigte Larsa. „Wenn Amtranik erfährt, wie die Kristalle auf den Zustand seiner Horden-kämpfer wirken, dann

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