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0991 - Die letzte Horde

Titel: 0991 - Die letzte Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterschätzt hatte.
     
    *
     
    Taumelnd kam Larsa wieder auf die Beine. Ein glühendes Metallstück hatte ihr eine Schramme über die linke Wange gerissen. Die Wunde erzeugte brennenden Schmerz. Blut rann ihr übers Gesicht. Valba war unverletzt, aber die Hitze der Explosion hatte ihr das Kraushaar versengt. Der Tara-VIII hatte den Zwischenfall unbeschädigt überstanden, ebenso der Kegelrobot, der weit von der Szene entfernt gewesen war.
    Larsa sprang über die glühenden, qualmenden Reste der GarbeschMaschine hinweg. Wenige Meter vor ihr lag das Ende des Ganges. Es gab je drei Türen zur Rechten und zur Linken und eine weitere in der Stirnwand des Korridors. Sie hatte keine Ahnung, wie die Gefangenen verteilt waren. Im schlimmsten Fallwürden sie alle sieben Turen öffnen müssen.
    Der Blaster versprühte einen nadelfeinen Energiestrahl, der sich mühelos durch das schwere Panzerplast fraß. Larsa arbeitete mit verbissener Entschlossenheit. Die Explosion des Roboters mußte in der Befehlszentrale gehört worden sein. Wie viele Sekunden blieben ihr noch, bis Amtranik mit einer ganzen Kompanie von Maschinen über sie herfiel?
    Die Tür ließ sich aufschieben. Der Raum dahinter - leer und finster. Weiter, die nächste Tür! Auf der anderen Seite des Ganges arbeitete Valba. Der Tara hatte die Tür in der Stirnwand übernommen. Der Kegel hielt weiter hinten im Korridor Wache.
    Die zweite Tür bescherte ihr den ersehnten Erfolg. Zwei Männer - sie kannte sie; sie gehörten zur Mannschaft der TRANTOR, nur ihre Namen kannte sie nicht. Schaut mich nicht so verstört an! Ihr seid frei! Hört ihr - frei! Sie schob sie beiseite, winkte in Richtung des Kegelroboters. Dort ist der Ausgang. Mein Gott - beeilt euch! Hinter ihr gellte ein Aufschrei: „Larsa !„ Sie wollte sich umwenden, aber jemand umschlang sie mit bärenstarken Armen und riß sie fast von den Beinen.
    „Larsa - ich wußte, daß du kommen würdest! „ War das Grador Shako? Hatte ihn je zuvor jemand schluchzen hören. „Du weißt nicht, wie es war, Larsa! Eng, finster und ständig ..."
    „Halt’s Maul, du Waschlappen!" grollte Valba Sringhalus düstere Stimme. „Erzähl’s uns später. Larsa, wir haben sie alle. Nichts wie raus hier!"
    Larsa entwand sich der Umarmung. Sie gab Grador einen Stoß, der ihn in Richtung des Kegelroboters torkeln ließ. Die sechs Befreiten waren immer noch wie benommen. Sie bewegten sich zu Iangsam, begriffen die Anweisungen nicht, die Larsa ihnen gab. Falls es zum Kampf kam, waren sie Ballast.
    Der Eingang zum Schacht lag linker Hand. Der Kegelrobot schoß plötzlich davon wie von Furien gehetzt, in Richtung der Befehlszentrale.
    „Was, zum Teufel ... !„ knurrte Valba.
    Da drang aus der Tiefe des Korridors ein Geräusch, wie Larsa es nie zuvor gehört hatte: ein Brüllen von ungebändigter Wildheit, ausgestoßen mit solcher Macht, daß der Boden zitterte. Larsa stockte das Blut in den Adern, als sie die riesige Gestalt des Anführers der letzten Horde aus dem Halbdunkel auftauchen sah.
     
    *
     
    Die Szene lief vor ihr ab wie ein Bildstreifen. Sie hatte das unwillkürliche Gefühl, am Geschehnis nicht beteiligt zu sein; sie war nur Zuschauerin. Sie sah den Kegelroboter in entgegengesetzter Richtung an dem zyklopenhaften Barbaren vorbeigleiten. Amtranik schenkte ihm keine Beachtung. Warum sollte er auch? Es war einer seiner eigenen Maschinen.
    Sie sah Grador Shako und den alten Paar Kox mit ihren Begleitern sich vor dem Schachtausgang drängen, mit entsetzten Augen. Es war ein ganz und gar unrealistischer Filmstreifen. Warum nahm sie nicht Reißaus? Warum fuhren sie nicht mit der Antigravplatte nach oben? Der Kegelrobot! Nur der Kegel wußte, wie die Platte in Bewegung zu setzen war. Was hatte er dort hinten verloren? Warum war er nicht hier?
    Sie sah die fremdartige Waffe in Amtraniks vierfingriger Hand. Sie sah, wie er im Laufen die Mündung ausrichte.te. Als werde ihr die Szene in dutzendfacher Vergrößerung vorgeführt, gewahrte sie, wie einer der vier Finger sich um den Auslöser krümmte. Der Tara machte eine blitzschnelle Bewegung.
    „Nicht töten!" schrie sie.
    Ein helles Summen drang aus dem Hintergrund des Korridors. Amtraniks wütendes Gebrüll verwandelte sich in ein röchelndes Gurgeln. Der eigene Schwung trug den Barbaren noch ein paar Meter weit. Er hatte die kräftigen Arme hilflos in die Höhe geworfen. Die Waffe flog in hohem Bogen davon. Es dröhnte, als det mächtige Körper des Kriegers von Garbesch

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