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0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

Titel: 0993 - Das Rätsel der Schattenfrau
Autoren: Jason Dark
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gehört. Da seid ihr näher am Ball.«
    »Das sehe ich ein. Gut, Wladimir, zunächst einmal vielen Dank für alles, und ich hoffe, daß wir uns in nächster Zeit persönlich sehen. Auch Grüße von Glenda und Suko, die neben mir stehen.«
    »Ja, grüß sie zurück, und gib Glenda einen Kuß von mir.«
    Da blitzten ihre Augen, und sie schüttelten entschieden den Kopf. »Sie will nicht, Wladimir. Dabei weiß ich nicht, ob es an dir oder an mir liegt.«
    »An dir, John!« rief Glenda.
    »Hast du gehört?«
    »Klar. Ich sage nur: Bessere dich, John.« Unser russischer Freund lachte und legte auf.
    Ich nickte gegen den Apparat und fragte: »Was meint ihr zu den neuen Auskünften?«
    »Rußland kannst du vergessen, John.« Glenda hatte das Wort ergriffen.
    »Da tut sich nichts. Der Fall geht hier weiter. Du mußt auf diese Totenfrau setzen.«
    »Glenda hat recht«, stimmte Suko zu.
    »Richtig, aber ich kann sie nicht herzaubern. Ich muß mich auf ihr Versprechen verlassen.«
    »Hoffentlich bist du da nicht verlassen«, meinte Glenda.
    »Das glaube ich nicht. Sie hat sich mit einer Intensität da hineingehängt, die schon außergewöhnlich ist. Es wird wieder zu einer neuen Begegnung zwischen uns beiden kommen. Davon bin ich fest überzeugt. Das lasse ich mir auch nicht ausreden.«
    »Weiß du schon, wie du dich dann verhalten wirst?«
    »Nein, Suko, weiß ich nicht.« Ich stand auf. »Aber ich weiß, daß ich jetzt eine kleine Mittagspause machen werde, um mich anschließend in meine Wohnung zurückzuziehen, wo ich ungestört sein will.«
    »Keine Sorge«, sagte Glenda. »Wir werden dir schon nicht auf den Wecker fallen. Aber hör dann auf, dich zu beschweren, sollte etwas schiefgehen.«
    »Alles wird seine Ordnung haben.«
    Die beiden hatte ich nicht davon überzeugen können, aber auch mir war nicht wohl bei der Sache. Ich dachte wieder an den toten Frogg. Er hatte tatsächlich an die Kräfte der Hellseherin geglaubt, sie sogar gefürchtet, wie aus seinen Unterlagen hervorgegangen war, denn nicht grundlos hatte er uns um Hilfe gebeten.
    Ausgerechnet wir hatten einem Gangster geholfen. Wir hätten uns intensiver über den Mann erkundigen sollen, Sir James eingeschlossen.
    Allerdings ging ich davon aus, daß sein Beruf nicht mit dem Geist der toten Hellseherin in Zusammenhang stand. Dafür waren dann andere Personen zuständig.
    »Wo willst du denn was essen?« fragte Suko.
    »In der Kantine. Bei dem Wetter will ich nicht freiwillig nach draußen gehen.«
    »Ich komme mit.«
    »Was ist mit dir, Glenda?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihr müßt schon allein essen. Ich bin bei der Kollegin eingeladen.«
    »Dann feiere mal schön.«
    Sie lachte mich an. »Im Dienst feiern? Nur bis zu einem bestimmten Grad.«
    »Oder einer bestimmten Promillegrenze?«
    »Das konnte auch nur von dir kommen«, sagte sie mit verächtlich klingender Stimme.
    »Bis dann«, sagte ich mit einem Grinsen, bevor Glenda mich noch mehr ausschimpfen konnte.
    ***
    Schottland!
    Eine kleine Stadt nahe der Berge. Lauder. Kein besonderer Ort, der von Touristenströmen durchzogen wurde, denn er lag einfach zu abseits und auch an keinem der bekannten Seen oder Sehenswürdigkeiten. Wer hier lebte, der ließ es sich gutgehen, der wollte sein Dasein genießen und fühlte sich eingebettet in einen stets gleichen Kreislauf, der ebenso existent war wie die vier Jahreszeiten.
    November in Schottland.
    Ein Monat der Gegensätze. Nebel, Regen auf der einen, aber auch Sonne und Schnee auf der anderen Seite. Im November konnte sich das Wetter oft nicht entscheiden, ob es nun herbstlich bleiben oder winterlich werden sollte.
    Meist lag es dazwischen, was auch nicht das Wahre sein konnte. Da schickte man dann keinen Hund auf die Straße, denn Nebel und feuchtkalte Luft waren nicht jedermanns Sache.
    In Lauder wohnten die unterschiedlichsten Typen und Charaktere. Jung und Alt bildeten eine harmonische Gesellschaft. Manche Bewohner waren sehr verschlossen, andere in den Traditionen verhaftet, was den tiefen Groll gegenüber den Engländern einschloß, und wieder andere hatten sich hier zur Ruhe gesetzt, um die Ruhe und die Landschaft zu genießen.
    Wer von Süden nach Lauder wollte, konnte über die A 68 fahren, die bis Edinburgh führte und weiter zur Küste.
    Die Straße teilte praktisch eine Bergkette. Auf der östlichen Seite lagen die Moorfoot Hills, auf der westlichen die Lammermuir Hills, deren Kuppen bereits einen weißen Schleier bekommen hatten.
    In Lauder wohnten
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