Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ausläufern in die Ebene hinausgriff.
    Dort streunte eine einzelne Riesenechse. Sie hob den verhältnismäßig kleinen Kopf und schien den Shift zu beobachten. Ein krächzender Schrei gellte über die Ebene. Darin paarten sich Heißhunger und Wut. Das Tier betrachtete den Shift als Eindringling in sein Herrschaftsgebiet - und gleichzeitig als potentielle Beute.
    Salik paßte sich dem Gefälle der Zyklopenstadt an und flog den Shift steil in die Tiefe. Als er die Ebene erreichte, landete er den Shift zwischen den Ruinen und ließ ihn auf den Raupenketten dahinrollen.
    Wieder brüllte die Riesenechse und dann dröhnte die Ebene unter ihren wirbelnden Säulenbeinen. Das Trampeln des in rasenden Lauf verfallenen Tieres kam immer näher. Salik beschleunigte den Shift, um aus dem Bereich des beutehungrigen Jägers zu gelangen. Er fuhr einige Täuschungsmanöver und behielt einen Zickzackkurs bei. Doch die Riesenechse ließ sich nicht abschütteln. Sie blieb immer in Sichtweite und holte sogar auf. Ihr heiseres Brüllen war ständig über die Außenmikrophone zu hören.
    Als die Echse nur noch hundert Meter hinter ihm war, riß Salik den Shift nach links herum und bog in eine schmale Schlucht zwischen den hochaufragenden Ruinen ein. Gleichzeitig schwenkte er die Bugkanone und schoß eine Impulssalve gegen die E’,asis eines einzelnen Skeletturmes. Der Turm wankte und stürzte in sich zusammen, kaum daß der Shift vorbei war. Damit glaubte Salik, diese Riesenechse abgeschüttelt zu haben.
    Aber als er durch die Straßenschlucht auf einen großen Platz hinauskam, tauchte das Tier plötzlich vor dem Shift auf. Es hatte ihm den Weg abgeschnitten!
    Bevor Salik die Antigravtriebwerke einschalten konnte, um über die Echse hinwegzusetzen, bäumte sich diese auf den Hinterbeinen auf und verstellte den Weg. Salik versuchte, einen Zusammenprall im letzten Moment zu verhindern, indem er den Desintegrator aktivierte, um die Echse zu zerstrahlen. Aber da war es bereits zu spät. Der Bug des Shifts bohrte sich in den Leib des Tieres, schob den Körper einige Meter vor sich her und sackte dann zur Seite ab. Der Flugpanzer hatte sich mit dem Kadaver des Tieres so zwischen den Ruinen verkeilt, daß Salik ihn nicht mehr anfahren konnte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als auszusteigen und das Tier mit einer Handwaffe zu zerstrahlen.
    Noch ehe er dies jedoch in die Tat umsetzen konnte, erfolgte eine Explosion, die das Tier förmlich zerfetzte und ein großes Loch in den Bug des Shifts riß.Salik gelang es noch, den Schutzschirm des Kampfanzugs einzuschalten, wurde jedoch von der Druckwelle aus dem Cockpit und in den Verbindungsgang geschleudert. Er raffte sich auf, betätigte die Notschaltung der Luftschleuse und stürzte ins Freie. Er ging mit eingeschaltetem Schutzschirm sofort in Deckung.
    Aber es erfolgte keine weitere Attacke mehr.
     
    *
     
    Die Riesenechse war förmlich atomisiert worden. Eine Untersuchung der spärlichen Tierreste ergab, daß sich darunter Spurenelemente einer unbekannten Metallegierung befanden. Das überraschte Salik nicht, denn letztlich wies das Verhalten des Tieres darauf hin, daß es beeinflußt und manipuliert worden war. Irgend jemand mußte es auf seinen Shift angesetzt und ihm befohlen haben, ihn zu zerstören.
    Die Frage nach der Identität des Fadenziehers im Hintergrund konnte sich Salik leicht beantworten.
    Für ihn hatte das Duell gegen Amtranik begonnen.
    Obwohl keine unmittelbare Bedrohung bestand, machte er, daß er einige Entfernung zwischen sich und dem Shift-Wrack brachte. Er schaltete das Flugaggregat seines Kampfanzugs ein und flog tiefer in die Zyklopenstadt hinein.
    Dabei schaltete er seinen Schutzschirm wieder aus, um schwerer angepeilt werden zu können, und legte dafür ein größeres Augenmerk auf seine Ortungsgeräte. Das entsprach auch besser seiner Situation. Denn Amtranik besaß einen großen Vorsprung vor ihm, da er schon länger auf Bruder Amos war, und hatte ihn in die Defensive gedrängt.
    Salik spürte die Nähe des Hordenführers fast körperlich. Nur konnte er nicht seinen genauen Standort ausmachen - Amtranik schien überall um ihn zu sein. Doch schrieb Salik dies seinem gestörten Ritterstatus zu. Er hatte damit ein großes Handikap, aber er war dennoch zuversichtlich.
    Die Zyklopenstadt bot überall den gleichen trostlosen Anblick. Nichts von der Technik der Ureinwohner schien erhalten geblieben zu sein. Auch in der Tiefe der Stadt gab es nur die skelettartigen

Weitere Kostenlose Bücher