Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0997 - Blut für den Götzen

0997 - Blut für den Götzen

Titel: 0997 - Blut für den Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
streichelte ihren Busen, und Zlatko schaute weg. Er schien beruhigt zu sein. »Es ist nur nicht seine Art, einen Termin platzen zu lassen.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen. Hier ist noch niemand verlorengegangen.«
    Auf die nächste Bemerkung hatte ich mich innerlich vorbereitet. »Dann wird sich Bill auch noch blicken lassen.«
    »Ach - Bill heißt er.«
    »Ja, kennst du ihn?«
    Mona überlegte. Meine Hand lag jetzt auf ihrem Oberschenkel, und ich spürte die Wärme der nackten Haut. »Es gib hier mehrere Bills, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Darf ich ihn dir beschreiben?«
    Sie lachte laut, trank und nickte dabei.
    Ich brauchte genau zwei Sätze, um sie davon in Kenntnis zu setzen. Mona hatte ihr Glas kaum abgesetzt, als sie nickte. »Ja, den Bill meinst du.«
    »Dann kennst du ihn?«
    »Klar. Er war auch heute hier.«
    Mir fiel der erste Stein vom Herzen. »Gut«, sagte ich, »gut. Aber er ist doch nicht wieder gegangen?«
    »Nein, das nicht. Oder doch? Ich sah, wie er nach oben ging, mit Laura. Sie ist relativ neu, aber Bill schien einen Narren an ihr gefressen zu haben, denn bei jedem Besuch hat er nur sie mitgenommen.«
    »Dann hat Laura ihr Zimmer oben?«
    »Im ersten Stock.«
    Ich trank mein Glas fast leer. »Und du?«
    »Ich auch.«
    »Sehr schön.« Ich zwinkerte ihr zu, wobei ich meine wahren Gedanken nicht verriet. »Dann gehen wir doch auch. - Mußt du dich bei deinem Chef abmelden?«
    »Ich habe eine Chefin.«
    »Oh. Wo steckt sie denn? Hier in der Nähe?«
    »Nein, heute hat sie sich noch nicht blicken lassen. Wenn es Probleme gibt, können wir uns an Zlatko wenden, der hat alles im Griff.«
    »So sieht er auch aus.«
    »Unterschätze ihn nicht. Er ist gefährlich. Er weiß sich durchzusetzen. Zlatko hat seine Erfahrungen überall auf der Welt gesammelt. Man spricht davon, daß er ein harter Dschungelkämpfer gewesen ist.« Mona schauderte, und ich sah die Gänsehaut auf ihrer Haut. »Streit möchte ich mit ihm nicht bekommen.«
    »Da hast du recht. Ich auch nicht.«
    »Dann komm!«
    Wir rutschten beide vom Hocker. Ich bekam mit, wie Mona dem Mann hinter der Bar einen knappen Wink gab.
    Zlatko nickte. Für ihn war die Sache in Ordnung. Mona konnte mich mit auf ihr Zimmer nehmen.
    Es war sogar besser, daß wir gingen.
    Das lenkte Zlatko von mir ab.
    Mona hängte sich bei mir ein. Sie war kleiner als ich und reichte mir nur bis zur Schulter. Arm in Arm schlenderten wir zur Treppe, vorbei an anderen Paaren.
    »Magst du deine Chefin?« fragte ich.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Nur so.«
    »Sie ist in Ordnung.«
    »Und deine Kolleginnen?«
    »Sind es auch.«
    »Schließt du Laura damit ein?«
    Vor der ersten Stufe blieben wir stehen. Mona schaute mich an. Dann wurden wir zur Seite gedrückt, weil ein Mann mit zwei jungen Dingern die Treppe hochwollte. Er war nicht mehr nüchtern und wurde von seinen Begleiterinnen mehr geschoben.
    »Was hast du eigentlich immer mit Laura? Nichts gegen sie, aber ich bin bei dir. Und ich habe mehr Erfahrung als sie, denke ich, denn sie ist neu.«
    »Entschuldige, aber neu bin ich auch. Ich dachte nur an meinen Freund, der so oft von ihr gesprochen hat.«
    »Sie muß wirklich gut sein.«
    »Mal sehen.«
    »Du kannst sie doch auch kennenlernen.«
    »Erst einmal habe ich dich.« Ich drückte sie an mich, und das gefiel Mona. Jedenfalls tat sie so.
    Der Knabe mit den beiden Mädchen war mittlerweile verschwunden. Sein Lachen hallte noch über die Treppe hinweg und in die Geräuschkulisse hier unten hinein.
    Dann gingen wir hoch. Mona bewegte sich leicht wie eine Feder neben mir, vergaß aber nicht, mir hin und wieder einen etwas skeptischen Blick zuzuwerfen, den sie auch durch ihr Lächeln nicht mildern konnte.
    »Habe ich was an mir?« fragte ich. »Du schaust mich immer so prüfend an.«
    »Stimmt.«
    »Was ist der Grund?«
    Sie legte eine Hand auf das Geländer und stoppte auf der Treppenmitte. Unter uns versanken die Sohlen im Teppich. Das Licht des großen Lüsters verlor sich allmählich. »Ich weiß auch nicht, John, aber ein wenig komisch bist du schon.«
    »Meinst du verklemmt?«
    »Nein, das nicht. Verklemmte Typen sehen anders aus.«
    »Da bin ich ja beruhigt. Komm, laß uns weitergehen!«
    Mona wollte noch nicht. Sie ließ ihre dünnen Rasta-Zöpfe durch eine Hand gleiten, schaute mich aus den großen, dunklen Augen prüfend an und sagte: »Ich habe das Gefühl, als würde ich dich nicht interessieren. Du denkst nur an deinen Freund und an Laura. Und das hat einen

Weitere Kostenlose Bücher