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0997 - Blut für den Götzen

0997 - Blut für den Götzen

Titel: 0997 - Blut für den Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grund.«
    »Und du meinst, daß ich den habe?«
    Sie hob die Schultern. »Ich bin mir nicht ganz sicher, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Welchen sollte ich denn gehabt haben?«
    »Was weiß ich? Es gibt auch Bullen in zivil, verstehst zu? Obwohl man uns hier nichts nachsagen kann. Du wirst hier keine Drogen finden.«
    »Sehen Polizisten aus wie ich?« stimmte ich die alte Leier an.
    »Nein, eigentlich nicht. Aber man kann nie wissen.«
    »Es geht nur darum, daß ich mit Bill verabredet war und er hier nicht auf mich gewartet hat. Dabei hat er mir das Satisfaction so ans Herz gelegt.«
    »Okay, das akzeptiere ich. Du wirst ihn schon sehen, wenn er nach unten kommt. Die meisten Paare nehmen dann einen Abschlußdrink.«
    »Gut, du hast mich überzeugt.«
    Sie schmiegte sich an mich und bewegte sich dabei so, daß ich die Kurven ihres Körpers spüren konnte, und die waren verdammt nicht zu verachten.
    Dann gingen wir weiter. Diesmal hatte ich einen Arm um ihre Schultern gelegt und hörte zu, wie sie eine Melodie summte. Es dauerte nicht mehr lange, da lag die breite Treppe hinter uns.
    Der Flur im ersten Stock war ziemlich breit. Auch hier lag ein weicher Teppich. Die Lampen an den Decken wiesen eine ebenfalls verspielte Form auf. An den mit Stoff bespannten Wänden hingen kleinere Bilder, deren Motive allesamt aus dem Bereich der Erotik stammten. Ruhig war es hier nicht, denn in den Zimmern rechts und links ging es schon zur Sache. Die einschlägigen Geräusche sprachen für sich.
    »Weiter, John«, sagte Mona und zog mich tiefer in den breiten Flur hinein.
    Nach ein paar Schritten kam ich trotzdem wieder auf Laura zu sprechen. »Wo hat sie denn ihr Zimmer.«
    Mona wußte sofort, wer gemeint war. »Wir müssen noch ein Stück gehen. Es ist die übernächste Tür.«
    Ich grinste. »Aha.«
    »Was denkst du, John? Willst du hineingehen?«
    »Nein, das nicht. Aber…«
    »Komm, laß uns beide zusammenbleiben. Ich kenne ja deinen Freund nicht und weiß auch nicht, wie er zu einem flotten Vierer steht.«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Mona zog mich wieder weiter, aber ich schielte nicht sie an, sondern nach links in die andere Richtung, wo sich die Tür zu Lauras Zimmer befand. Wie alle anderen war auch sie verschlossen. Aus einem Gefühl heraus blieb ich stehen.
    »He!« protestierte Mona. »Willst du doch…?«
    »Nein, das nicht«, erwiderte ich. Ich wußte selbst nicht, was ich wollte, was ich hören wollte, es hatte mich einfach überfallen, und ich war einzig und allein meinem Instinkt gefolgt.
    Zu hören war im Augenblick nichts.
    Aber trotzdem war mein Mißtrauen geweckt worden. Das lag einzig und allein an dem Geruch. Er war so anders als der unten nahe der Bar, und ein Adrenalinstoß jagte mir durch den Körper.
    »Was hast du denn?« beschwerte sich Mona.
    »Du riechst nichts?«
    »Nein, was sollte ich denn riechen?«
    Ich hob die Schultern und trat noch einen kleinen Schritt auf die geschlossene Tür zu.
    Das war genau die Distanz gewesen, die mir noch gefehlt hatte, denn jetzt nahm ich den Geruch deutlich wahr.
    Es roch nach Blut…
    ***
    »O Gott!« Laura wußte nicht, ob sie geschrieen oder nur geflüstert hatte, denn was sie und Bill dort zu sehen bekamen, wo eigentlich die Wand hätte sein müssen, war einfach furchtbar. So schlimm, daß selbst das aus der Wand fließende Blut in den Hintergrund getreten war und sie dieses Erlebnis vergessen konnten.
    Beide sahen eine Szene, die einem Alptraum hätte entsprungen sein können. Es war so schrecklich irreal auf der einen und gleichzeitig so furchtbar real auf der anderen Seite.
    Zwei Personen bildeten den Mittelpunkt vor einem nebligen Hintergrund.
    Eine Frau und ein Monster!
    Das Monster, eine riesenhafte Gestalt, überragte die Frau bei weitem. Man konnte nicht erkennen, ob es aus Stein oder einem anderen Material bestand. Es war grau, es war grün, es war aber auch braun. Die Farben mischten sich darin, und es konnte durchaus sein, daß diese Gestalt einen Panzer trug, der bis über die Handgelenke hinwegreichte und erst dort aufhörte, wo die Finger begannen.
    Sie schauten wie überdimensional gekrümmte Würmer daraus hervor und waren ebenso gekrümmt wie die beiden mächtigen Arme und der Oberkörper. Der Kopf hatte kein richtiges Gesicht. Nase und Maul waren ebenso unter einem Schutz verschwunden wie der obere Teil des Schädels. Nur die Augen waren zu sehen. Aus ihnen strahlte ein kaltes Licht.
    Die mächtige Gestalt hatte sich leicht nach vorn

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