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0997 - Blut für den Götzen

0997 - Blut für den Götzen

Titel: 0997 - Blut für den Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blut der Frauen!
    Seine mächtigen Schultern hoben sich, und aus den Gelenken heraus strömte es hervor. Bill vernahm deutlich das Knirschen und das leise Knacken. Verbunden mit seinem jetzigen Wissen waren es Geräusche, die ihm einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagten. Wenn die Göttin oder der Götze ungeduldig wurde, dann war es vorbei, dann schaffte er es auch, seine Welt zu verlassen.
    Bill drehte sich um.
    Laura stand bewegungslos auf dem Fleck. Sie war fasziniert. Ihre Augen bildeten starre Kreise, und sie konnte einfach nur nach vorn schauen, wo sich der Götze und die Blonde in der Wand abzeichneten.
    Der Reporter machte ihr keinen Vorwurf. Aber sie mußten weg, solange ihnen noch Zeit dafür blieb und der Götze genug Schwierigkeiten mit sich selbst hatte.
    Einen letzten, großen Schritt ging er auf die bewegungslose Frau zu. Er Wollte sie packen, herumwirbeln und dann zur Tür zerren. Seine Hand lag bereits auf ihrer Schulter, er zerrte sie auch herum und erhaschte dabei ebenfalls einen Blick auf die Wand.
    Die riesige Steingestalt war dabei, ihren rechten Arm auszustrecken.
    »Jetzt weg!« schrie er.
    Da öffnete sich die Tür…
    ***
    »Was ist denn mir dir?« fragte Mona, die durch mein Zögern nervös geworden war.
    »Nichts«, erklärte ich. »Nichts weiter. Ich habe hier nur diesen Geruch wahrgenommen.«
    Sie nickte. »Ja, das stimmt. Du hast gesagt, daß es nach Blut riecht. Aber ich…«
    »Du hast nichts gerochen?«
    Sie stand vor mir, hob die Schultern und wirkte plötzlich wie ein kleines Mädchen. »Nein, eigentlich nicht. Es hat schon anders als sonst gerochen, aber Blut…«
    »Ja, Blut!« bestätigte ich und deutete auf die Tür, hinter der Lauras Zimmer lag. »Dort genau werden wir die Quelle finden, meine Liebe. Da und nirgendwo anders.«
    »Das war aber nie.«
    »Interessiert mich nicht.«
    Ich wollte hin und die Tür öffnen, plötzlich spürte ich die Fingernägel der kaffeebraunen Schönheit, die sich in meinen Oberarm drückten. »Ich will dich nicht daran hindern«, sagte sie schnell. »Aber ich weiß jetzt, daß du kein normaler Gast bist.«
    »Das kann sein.«
    »Scheiße auch, du bist…«
    Sie sprach nicht mehr weiter. Zudem hatte ich mich mit einer wütenden Bewegung von ihr losgerissen und ging den letzten Schritt auf die Zimmertür zu. Mir war es egal, was mit ihr passierte, ich wollte endlich mehr wissen.
    Meine Hand schlug die Klinke nach unten. Ich betete, daß nicht abgeschlossen war - und hatte Glück.
    Die Tür schwang auf.
    Einen Atemzug später war auch ich im Zimmer!
    ***
    »John!«
    Bills Ruf lenkte mich von der übrigen Umgebung ab, so daß ich nur mehr Augen für ihn hatte, für ihn und diese Laura, die ich zum erstenmal sah.
    Er und die dunkelhaarige Frau standen wie auf dem Sprung, um jeden Augenblick auf die Tür zuzulaufen.
    Mein Kommen hatte sie gestört, nur für einen Moment abgelenkt, bevor Bill sich wieder gefangen hatte und den rechten Arm halb anhob. Er streckte ihn aus und deutete auf die Wand hinter mir, während er zugleich schrie: »Das mußt du einfach sehen, John!«
    Ich fuhr herum.
    Dabei sah ich, daß Mona an der Tür stehengeblieben war, was mir sogar lieb war. Dann erschien die Wand in meinem Sichtbereich, aber ich wußte nicht, was Bill damit gemeint hatte.
    Oder doch?
    Da war schon etwas geschehen, aber es war auch im Begriff, von oder aus der Wand zu verschwinden. Ich sah noch den großen und hochkant stehenden Schatten, wie er sich allmählich zurückzog, als wäre er dabei, in das Gestein einzutauchen.
    Ein schon unheimliches Bild, das sich schnell zurückzog, als hätte es Angst vor mir.
    Ich atmete tief durch, war und blieb trotzdem verunsichert. Mona - betrat das Zimmer ebenfalls, schloß die Tür und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Holz.
    Bill Conolly schüttelte den Kopf. Er ließ Laura los, ging gebeugt einige Schritte zur Seite, drehte dort, kehrte wieder zurück und wirkte irgendwie fassungslos.
    Ich hatte mich umgeschaut. Dabei war für mich die Einrichtung weniger von Belang. Ich beschäftigte mich noch immer mit dem Blutgeruch und suchte nach der Quelle.
    Ich fand sie auf dem Boden.
    Die Lache lag genau vor der Wand, die eine so große Rolle hier gespielt haben mußte, und dieser Standort wies darauf hin, daß das Blut durchaus aus der Wand gesickert sein konnte, was zwar schwer vorstellbar, aber nicht unmöglich war.
    »Okay, Bill, ich bin da.«
    »Ja, das sehe ich!« Vorhin schon hatte er erstaunt meinen

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