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0997 - Blut für den Götzen

0997 - Blut für den Götzen

Titel: 0997 - Blut für den Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Namen gerufen, jetzt schaute er mich ebenso erstaunt an, als sähe er einen Geist vor sich und keinen Menschen aus Fleisch und Blut.
    »Muß ich dich jetzt fragen, woher du kommst?«
    »Nein, das brauchst du nicht. Später kann ich dir die Antwort geben. Ich will erst mal wissen, was hier geschehen ist.«
    »Keine Ahnung, John. Zumindest keine genaue, das muß ich dir ehrlich sagen.«
    »Dann erzähl mir das Ungenaue.«
    Dazu kam Bill nicht mehr, denn Laura hatte eine Frage. »Ist das dieser John Sinclair, von dem du mir erzählt hast?«
    »Genau.«
    Sie nickte mir zu. »Ich bin Laura geller«, sagte sie. Dann wandte sie sich an meine Begleiterin. »Hi, Mona.«
    Das Rasta-Mädchen nickte nur.
    »Muß ich Sie fragen, Laura, ob Sie hier arbeiten?«
    Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Ja und nein, John. Ich habe mich hier eingeschlichen.«
    »Sie ist so etwas wie eine Kollegin«, klärte Bill mich auf. »Schriftstellerin. Sie möchte ein Buch über gewisse Urtriebe schreiben und hat deshalb recherchiert.«
    »Über diesen Puff hier?«
    Laura Keller wehrte ab. »Nein, John, nein, das nicht. Er gehört als Begleiterscheinung dazu. Aber es sind einige Mädchen spurlos verschwunden. Durch intensive Recherchen bin ich auf eine bestimmte Spur gestoßen, und da wollte ich nachhaken.«
    »Welche denn?«
    »Es geht um eine Göttin oder einen Götzen und um eine Frau, die Amorana heißt. Sie ist die Chefin hier und will dafür sorgen, daß die Göttin wieder erwacht. Das ist alles.« Sie reckte ihr Kinn vor und schaute mich an.
    »Mehr nicht?« fragte ich sarkastisch.
    »Nein.«
    »Ist trotzdem ein wenig viel auf einmal.«
    »Mag sein, aber nicht für den, der eingeweiht ist.«
    »Das könntest du ja übernehmen, Bill«, schlug ich meinem Freund vor.
    Er atmete auf. »Nichts lieber als das. Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dich hier zu sehen. Himmel, das ist Vielleicht ein Streß und ein Horror gewesen!«
    »Kann ich mir denken.«
    Bill schielte auf die leere Wand, bevor er zum Bett ging und sich darauf niederließ. »Man kann durchaus sagen, daß ich vom Himmel in die Hölle geraten bin, denn was sich hier ereignet hat, ist wirklich nicht mehr schön gewesen. Und alles fing damit an, daß aus der Wand hinter dir Blut rann.«
    »Das glaube ich dir sogar. Es war nicht mal geruchlos. Ich habe es selbst gerochen. Das war noch vor der Tür. Weshalb sind wir wohl in dieses Zimmer gekommen? Normalerweise stört man ja nicht, wie ich von Mona erfahren habe.«
    »Ja.« Der Reporter nickte. »Hier läuft vieles anders.« Er hob die Schultern und ließ sie wieder sacken. »Ich komme damit auch nicht zurecht, wenn ich ehrlich bin. Auf keinen Fall dürfen wir die Augen verschließen, denn letztendlich geht es um Laura.« Bill wechselte den Blickwinkel und schaute Mona an. »Wahrscheinlich auch um sie, denn die Göttin oder das verdammte Monster sind unersättlich. Sie wollen es haben. Das Blut ist wichtig. Es ist so etwas wie eine Gelenkschmiere, wobei die Knochen der Toten dann im Wasser treiben, über dem eine dichte Dunstschicht liegt.«
    »Noch verstehe ich nur Bahnhof«, gab ich zu.
    »Das wird sich ändern.«
    »Dann mal los!«
    In den nächsten Minuten erfuhr ich, was sich hier abgespielt hatte. Bill und Laura wechselten sich mit ihren Berichten ab und gingen dabei nicht emotionslos vor.
    Ich mußte ihnen glauben. Bewiesen bekam ich nichts, obwohl ich hin und wieder gegen die betreffende Wand schaute, wo alles normal aussah, bis eben auf die getrocknete Blutlache davor und die dünnen, rötlichen Streifen.
    Bill stand auf. »Jetzt bist du an der Reihe, John. Was sagst du zu den Vorfällen?«
    »Zunächst mal nichts.«
    Im Hintergrund und noch immer nahe der Tür stand Mona. Sie fing an zu lachen, das heißt, es war weniger ein Lachen als ein Kreischen. Dabei hatte sie die Arme hochgerissen und fuhr mit ihren Fingern durch die Haare.
    »Hör auf!« fuhr ich sie an.
    Sie machte weiter. Aber sie sprach dabei. Worte wie Opfer, Göttin und Blut drangen ihr so glatt über die Lippen, daß Laura, Bill und ich uns erstaunt anschauten.
    Da ich Mona am nächsten stand, ging ich rasch auf sie zu. »He, was hast du?«
    Sie wich zurück und wollte sogar aus dem Zimmer laufen, aber da war ich schneller. Bevor sie die Klinke zu fassen bekam, hatte ich sie zurückgerissen.
    »Hiergeblieben, Süße!«
    »Hör auf!« giftete sie mich an und schlug nach mir. »Hör auf, verdammt noch mal! Du tust mir weh!«
    »Das stört mich nicht«, sagte

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