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0997 - Blut für den Götzen

0997 - Blut für den Götzen

Titel: 0997 - Blut für den Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir sie nicht bei der Göttin sehen können. Aber Laura weiß auch, daß Eve ab und zu in ihrem Büro sitzt oder sich unter die Gäste mischt. Da muß es dann eine Möglichkeit geben, und das Tor oder der Eingang zu der anderen Welt oder der Vergangenheit scheint mir nicht zu weit entfernt zu sein, denn wir können es riechen. Blut, Zlatko, es riecht nach Blut. Blut für die Göttin, weil sie nur durch den Lebenssaft der Menschen ihre alte Bewegungsfreiheit zurückerhält und die uralte Versteinerung somit von ihr weichen kann. Das will Eve doch - oder?«
    »Was weiß ich…«
    Zlatko spielte hier den Harten. Wir würden uns noch auf etwas gefaßt machen müssen. Ich war davon überzeugt, daß er - ebenso wie Eve - den Weg kannte, um den Eingang zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit zu öffnen.
    Aber womit?
    Wir hörten Laura nicht nur schwer atmen, sondern auch gehen. Sie durchwanderte das Büro und blickte sich um. Dabei schaute sie auch in den Regalen nach, räumte Akten und Schnellhefter zur Seite, ohne etwas zu finden.
    Aber Zlatko war etwas unruhiger geworden. Zwar zeigte er keine äußerliche Nervosität, doch er beobachtete mit immer mißtrauischeren Blicken Lauras Bemühungen, und in seinen Augen stand dabei ein gespannter Ausdruck.
    Das gefiel mir nicht. So wie er schaute nur jemand, der darauf hoffte, daß jemand keinen Erfolg erzielte, aber merken mußte, wie diese andere Person sich immer mehr dem Ziel näherte.
    »Leider«, sagte Laura, »nichts…«
    »Suchen Sie weiter!«
    »Bitte.«
    »Mach weiter«, sagte Bill und unterstützte mich dabei. »Los, du mußt es tun.«
    »Aber…«
    »Bitte, Laura.«
    »Schon gut.«
    Ich hatte mich von Zlatko etwas weiter entfernt, bedrohte ihn aber noch mit meiner Waffe. Er blieb stumm. Nur die Hände hatte er zusammengelegt wie jemand, der beten will.
    Laura hatte inzwischen den Schrank erreicht. Es war ein einfacher Holzspind, dessen Türen nicht abgeschlossen waren. Als Laura beide zugleich aufzog, konzentrierte ich mich wieder auf den Keeper.
    Er schluckte, war nervöser geworden. Für mich ein Beweis, daß wir dicht vor einer Entdeckung standen.
    Ich veränderte wieder meine Stellung, so daß auch ich einen Blick in den Schrank werfen konnte, der in seinem Innern in zwei unterschiedliche Hälften aufgeteilt war.
    In der rechten hingen Kleidungsstücke auf den Bügeln. In der linken Hälfte gab es Fächer unterschiedlicher Höhe. Einige waren leer, bis auf…
    »Was ist das denn?« flüsterte Laura Keller so laut, daß wir jedes Wort verstanden.
    »Wie?« fragte Bill.
    »Hier steht - ach du gütiger Himmel…«
    »Geh mal hin, Bill!«
    Es hätte meiner Aufforderung nicht bedurft, denn mein Freund war bereits unterwegs. Laura trat zurück, um ihm Platz zu schaffen. Ihr Gesicht war dabei blaß geworden.
    Bill hatte mit beiden Händen in das Regal hineingefaßt und den Gegenstand hervorgeholt, über den sich Laura Keller so erschreckt hatte. Auch Bill war blasser geworden. Er hielt ihn zwischen seinen Händen fest und kam damit auf mich zu.
    »Das ist sie John. Das ist die Göttin!«
    Er hatte recht. Als Statue hielt er sie zwischen den Händen und stellte sie dann auf den Schreibtisch.
    Ich hatte bereits beim ersten Anschauen gesehen, daß sie der Gestalt, die wir erlebt hatten, aufs Haar glich. Sie war eine Verkleinerung der Göttin, aber trotz der geringen Größe strahlte sie etwas aus, das mir nicht gefiel.
    Es war schwer zu erklären. Eine böse Aura, die als nicht sichtbarer Schein die Figur umgab.
    Ich winkte Bill zu mir heran und übergab ihm die Waffe. »Halte mal unseren Freund in Schach. Ich möchte mich um die Figur kümmern.«
    »Ist okay.«
    »Was haben Sie vor, John?« rief Laura.
    »Die Figur muß etwas zu bedeuten haben. Das ist nicht nur einfach eine Form, die man in einem Kaufhaus erwerben kann. Ich denke mal, daß sie etwas Bestimmtes ausstrahlt oder beinhaltet. Hast du was bemerkt, Bill?«
    »Nein, ich konnte sie normal an mich nehmen.«
    »Seltsam.«
    Ich stand jetzt neben dem Schreibtisch, faßte sie noch nicht an, sondern schaute nur in das Gesicht und damit auch gegen den Körper der Göttin.
    Auch die Farbe war identisch mit dem Bild, das wir an der Wand und an der Decke gesehen hatten.
    Das Grün, das Braun und dazwischen die grauen Einschlüsse.
    Ich faßte sie an.
    Im ersten Impuls wollte ich die Hand zurückziehen, dann aber ließ ich sie doch an der Figur, ohne mich jedoch an das Material gewöhnt zu haben.
    »War es bei dir auch

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