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0997 - Blut für den Götzen

0997 - Blut für den Götzen

Titel: 0997 - Blut für den Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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griff zu, um sie abzustützen. Sie wollte die Stripperin zur Seite führen, in Sicherheit bringen, während wir uns um die Decke kümmern mußten. Dazu sollte es nicht kommen, denn Zlatko hatte seinen Platz an der Theke verlassen und bahnte sich einen Weg durch die Gäste. Sie kümmerten sich wieder um ihre Mädchen. Einige Paare hatten sich auch in die entsprechenden Räume zurückgezogen.
    Zlatko stand neben mir. Er packte und schleuderte mich herum. Ich schaute in sein Gesicht, das verzerrt war. »Hauen Sie ab!« brüllte er mich an. »Nehmen Sie Ihren komischen Freund mit und machen Sie, daß Sie wegkommen…«
    »Wir bleiben! Und wir bleiben so lange, bis wir das grauenvolle Geheimnis hier geklärt haben!«
    Zlatko schnappte nach Luft. »Was? Sind Sie denn wahnsinnig? Wollen Sie in den Tod rennen?«
    »Nein, nur zu Eve. Oder soll ich Amorana sagen?«
    Meine Worte hatten dem Mann die Sprache verschlagen. Die Augen verengten sich. »Was wissen Sie über Amorana?«
    »Zu wenig. Und leider auch zu wenig über die Göttin oder über den Götzen.«
    Jetzt hatte ich bei ihm in ein Wespennest gestochen. Die anderen Gäste kümmerten sich nicht um uns. Trotz des Trubels kamen wir uns ziemlich allein vor. »Es gibt Dinge, die für gewisse Menschen einfach nicht geschaffen sind. Und wenn diese Leute das nicht begreifen, kann es oft tödlich für sie enden.«
    »Sollte das jetzt eine Drohung sein?« fragte Bill.
    »Auch. Und ein Ratschlag.«
    »Läßt du dir drohen, John?«
    »Bestimmt nicht.«
    Zlatko drehte sich wieder zu mir um. »Du bist wahnsinnig und lebensmüde zugleich…«
    Ich ließ ihn nicht weiterreden. Meiner Ansicht nach hatten wir schon zuviel Zeit verloren. »Kommen Sie mit, wir wollen uns Eves Büro anschauen.«
    Zlatko hatte nicht begriffen oder wollte es auch nicht, denn er schaltete auf stur. Er schüttelte den Kopf und bereitete sich auf einen körperlichen Widerstand vor, aber er kam nicht voran, denn plötzlich schaute er in die Mündung meiner Beretta.
    »Zum Büro!«
    Der Mann rührte sich nicht. »Ach, versuchst du es jetzt mit Gewalt?«
    »Überhaupt nicht. Aber als Polizist habe ich das Recht, eine Waffe einzusetzen. Ist das klar?«
    »Du bist ein…«
    »Gehen Sie!«
    Wieder löste sich ein Tropfen von der Decke, und diesmal erwischte er Zlatko. Er klatschte auf die vordere Seite seines Kopfes und rann über die Stirn in Richtung Nasenwurzel, wo er einen roten Streifen hinterließ.
    Zlatko fluchte. Er sprang zurück, schaute in die Höhe, wischte das Blut aus seinem Gesicht und verschmierte es dabei. Dann brüllte er auf, nicht ohne Grund.
    Die Decke sah nicht mehr so aus wie sonst. Sie hatte sich auf eine unerklärliche Weise verändert, denn dort malte sich eine schreckliche Szenerie ab.
    Wir sahen Amorana alias Eve, und wir sahen den mächtigen und gewaltigen Götzen hinter ihr stehen. Er überragte sie wie schon bei seinem ersten Auftreten.
    So konnten wir sehen, was da passierte.
    Die Göttin hatte ein Opfer bekommen. Sie hatte sich Mona geholt, und sie war dabei, etwas Schreckliches mit ihr anzustellen.
    Weit hatte die Göttin ihr Maul aufgerissen, so daß ihr fratzenhaftes Gesicht jetzt nur aus einem Rachen zu bestehen schien.
    Und genau auf ihn führte sie Mona zu…
    ***
    Es war still geworden, sehr still, viele Paare waren verschwunden. Aber diejenigen, die zurückgeblieben waren, wurden Zeugen eines schrecklichen, unbegreifbaren Vorgangs, denn die andere Welt hatte sich auch ihnen eröffnet. Vielleicht war es auch ein Stück dieser alten Zeit, ein Ausschnitt aus der Vergangenheit, wie auch immer, aber der Schrecken blieb eben existent und gegenwärtig.
    Mona hatte keine Chance.
    Sie bewegte sich auch nicht. Sie schaute nur aus der mächtigen Faust hervor und wirkte in dieser gewaltigen Hand wie eine Puppe. Amorana stand neben der Göttin, sie schaute hoch und streckte ihr wie eine Betende die Arme entgegen.
    Ich wußte, daß ich nichts tun konnte, um den grauenhaften Vorgang zu stoppen, deshalb konzentrierte ich mich auf die Bewegung der Steinernen.
    War sie flüssiger geworden? Noch nicht. Aber sie würde sich besser bewegen können, wenn Mona in diesem Rachen verschwunden war, denn dann hatte die Göttin wieder einen entsprechenden Nachschub bekommen.
    Sie schob Mona in den Rachen.
    Es war verrückt, es war einfach nicht zu glauben. Als hätte jemand einen Kuchenteig in den Ofen geschoben, und kaum war Mona verschwunden, klappte das Maul wieder zu.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Neben

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