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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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da, wenn sie aus der Schule nach Hause kommt, aber wenn es dich wirklich stört..."
    „Natürlich kannst du sie mitbringen. Das macht mir nichts aus."
    „Hmm. Was ist es dann? Hör mal, ich bin dir nicht böse, wenn dich die Sache mit dem Kuchen ärgert. Aber wenn ich dir verspreche, keine Kuchen mehr nach dir zu werfen..." Sie hoffte, ihm wieder ein Lächeln zu entlocken. Doch vergeblich.
    „Kirstin, die Sache mit dem Kuchen ist mir vollkommen gleichgültig."
    Sie nickte nachdenklich. Was immer ihn wirklich bedrückte, schien er ihr nicht sagen zu wollen. Natürlich konnte sie das verstehen. Er kannte sie kaum gut genug, um ihr etwas Persönliches anzuvertrauen, jedenfalls noch nicht. „Na gut, ich werde jetzt an die Arbeit gehen. Keine Sorge, du wirst Ruhe und Frieden haben, Gordon. Das Haus ist so groß, du wirst nicht mal merken, dass wir da sind", behauptete sie.
    Nicht merken, dass sie da sind? Was für ein Witz. Ein Graupelschauer prasselt e gegen das Fenster in der Bibliothek. Nicht einmal einen Hund würde man bei diesem Wetter vor die Tür schicken. Bestenfalls konnte er sich an einen sicheren Ort zurückziehen, und als Kirstin mit der Kleinen nach oben ging, war ihm die Bibliothek als einigermaßen sicher erschienen.
    Er drückte auf den Knopf der Sprühflasche. Zum ersten Mal in seinem Leben putzte er Fenster. Seine Arme schmerzten schon, seine Finger waren steif, und der Druck im Kopf wurde stärker, weil er so wenig geschlafen hatte. Am liebsten hätte er sich hinge legt, doch solange die beiden im Haus waren, ging das schlecht. Und wie konnte ein Mann untätig bleiben, wenn eine Frau arbeitete? Er nahm ein paar Papiertücher und begann das Fenster abzureiben.
    Dabei fiel ihm ein, wie Kirstin vorhin versucht hatte, den Blaubeerflecken von seiner Jeans abzureiben. Fast hätte er bei ihrem entsetzten Blick, als sie sah, dass er erregt war, laut aufgelacht. Seine Reaktion auf das Reiben hatte natürliche, biologische Gründe. Sicher wusste sie das.
    Vielleicht war sie bloß hier, um ihn wahnsinnig zu machen. Er wollte nichts anderes als Ruhe und Frieden, doch statt dessen plagte er sich mit Geistern herum. Und mit ihr. Besonders mit ihr. Gegen seinen Willen brachte sie ihn zum Lachen. Sie hatte Som mersprossen, war vollkommen ungeschickt und liebte nur schreiende Farben. Sie war genau der Mensch, der am allerwenigsten zu ihm passte. Warum musste er dann immerzu an sie denken?
    Ein dumpfer, ferner Klang ließ ihn aufhorchen. Was war das? Das, was er hörte, hatte starke Ähnlichkeit mit dissonanten Tönen und hätte entstehen können, wenn eine Maus über die Tasten seines Keyboards lief. Verwundert verließ er die Bibliothek, ging zum Turmzimmer hinüber und spähte durch den Türspalt.
    Zu seiner Verblüffung entdeckte er Mellie. Die vergangene halbe Stunde war sie oben bei Kirstin gewesen und hatte sich jetzt offenbar ihrer Aufsicht entzogen. Vergnügt saß sie auf dem Boden, hatte den Koffer mit dem Saxophon geöffnet und dessen Schnüre, Rohrblätter und Lappen in der Gegend verstreut. Das Keyboard anzuschließen war offensichtlich eine Kleinigkeit für sie gewesen. Die kleine Meisterin trug violette Socken, die sie über die weißen

Turnschuhe herabgezogen hatte, und ein rosa Sweatshirt mit vielen großen violetten Pompons. Ihre schwarzen kurzen Locken standen in alle Richtungen ab.
    Es schmerzte Gordon, sie nur anzusehen. Ihr Anblick war für ihn wie ein Stich ins Herz. Dass sie schwarzes, lockiges Haar und blaue Augen wie er hatte, war reiner Zufall. Die Ähnlichkeiten waren eine Laune der Natur. Dennoch dachte er jedes Mal, wenn er sie an schaute, an seine Tochter, die er noch nie gesehen hatte und die er nie kennen lernen würde.
    Er wollte die Kleine nicht anschauen müssen. Es richtete sich nicht gegen sie persönlich, er wünschte sich bloß möglichst weit von ihr weg. Er wäre auch rasch wieder gegangen, wenn sie nicht plötzlich aufgeschaut und ihn in der Tür entdeckt hätte.
    „Oh. Ohne zu fragen, hätte ich die Sachen hier nicht anfassen sollen, stimmt's?"
    „Allerdings." Er betrat das Zimmer.
    „Ich glaube, meine Mom hat mich nicht gehört. Sie ist oben auf der anderen Seite. Aber sie haut mir den Hintern grün und blau, wenn du ihr sagst, dass ich an deinen Sachen war."
    Er ließ sich nicht von ihr becircen, er wollte nur nicht, dass Kirstin mit ihr schimpfte. „Ich habe nicht gesagt, dass ich es deiner Mutter weitererzähle."
    „Oh, gut. Sie sagt immer, dass ich die Sachen

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