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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Gesichtszüge zur Geltung. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er mit diesem Aussehen den Frauen gefiel. So wie ihr.
    Nein, er gefiel ihr nicht nur, sondern sie hatte sich hoffnungslos in ihn verliebt.
    Aber das würde er niemals erfahren. Kirstin schob die Hände in die Hosentaschen. „Darf ich dich mal stören, oder bist du zu beschäftigt?" Sie deutete mit dem Kopf auf die Papiere.
    „Ich werde nur von zwei neugierigen Brüdern geplagt und muss mich hier mit diesem Papierkram herumschlagen, den ich so lange vor mich hergeschoben habe..." Er unterbrach sich, denn erst jetzt sah er sie genauer an. „Igitt, wie siehst du denn aus! Was hast du denn im Haar hängen?"
    Sie fasste sich gleich an den Kopf. Die Schmutzflecken an Händen und Knien hatte sie

gesehen, aber nicht die Spinnweben in ihrem Haar. Es störte sie jedoch nicht. „Ich habe was auf dem Dachboden gefunden", verkündete sie.
    „Was denn, ein Gerippe?" scherzte er.
    „Nein, aber wusstest du, dass da oben Truhen stehen?"
    „Truhen?"
    „An die zehn. Alle verschlossen. Aber ich sehe, dass du zu tun hast", erklärte sie verständnisvoll, „und ich will natürlich meine Nase nicht in etwas stecken, das vielleicht nur deine Familie angeht..."
    „Das kannst du einem anderen erzählen. Ich seh' dir doch an, dass du vor Neugier umkommst."
    „Okay." Sie lachte. „Hast du was dagegen, wenn ich sie mir mal genauer ansehe? Die Schlösser sind sehr alt. Sicher kann ich sie mit einer Brechstange lockern und..."
    Sofort nahm er die Füße vom Schreibtisch. Die Papiere, die er mit herunterzog und zu Boden fielen, ließ er einfach liegen. „Brechstange sagst du? Moment mal, ich komme mit."
    „Das muss nicht sein. Mach dir keine Sorgen um die Schlösser, Gordon, ich mache das ganz vorsichtig..."
    „Es geht nicht um die Schlösser. Es geht um dich. Nicht beleidigt sein, meine Liebe, aber wenn ich nur daran denke, dass du oben auf dem Dachboden mit Werkzeug herumhantierst, wird mir ganz schlecht. So geschickt, wie du bist, komme ich lieber mit."
    Eine Stunde später oder vielleicht auch zwei - sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren wühlten sie immer noch in staubigen alten Sachen herum. Durch die Dachbodenfenster fiel nicht sehr viel Licht, deshalb hatten sie Taschenlampen und Kerzen mitgebracht. Es war ungemütlich hier oben. Riesige Spinnweben hingen in allen Ecken, und der Wind pfiff durch die Ritzen. Gordon hatte mit der Brechstange alle zehn Truhenschlösser bearbeitet. Allerdings war nur Kirstin von deren Inhalt beeindruckt.
    „Was zum Donnerwetter ist denn das?"
    Sie schaute auf. „Hast du noch nie ein Korsett gesehen?"
    Gordon musterte die Damenunterwäsche im Kerzenlicht. „Das sieht eher aus wie eine Drahtkonstruktion. Das verstehe ich nicht. Warum sollte eine Frau sich in so etwas hineinzwängen?"
    „Das wurde um die Taille gebunden. Die gebogenen Drähte kamen nach hinten, damit Po und Hüften größer wirkten."
    „Das ist ja Wahnsinn. Wie kann man sich dann noch hinsetzen? Und bewegen? Vom Atmen ganz zu schweigen."
    „Connor, du bist wohl nicht romantisch veranlagt, was? Das ist viktorianische Damenunterwäsche. Du musst die Spitzen und die Satinrosen bewundern." Sie lachte, als Gordon sie nur verständnislos ansah.
    Er war nicht mitgekommen, um sich zu amüsieren, aber Kirstin sah, dass ihm das Herumstöbern dennoch Spaß machte. Die Hälfte der Truhen war mit Kleidung und anderen Erinnerungsstücken gefüllt. Die Frauensachen hatten Gordon gelangweilt - bis er die Unterwäsche fand. In zwei anderen Truhen befanden sich Seemannssachen wie Pergamentseekarten, Prismen, Fernrohr und altmodische Wetterkleidung.
    „Weißt du schon, was du mit den ganzen Sachen machen willst?" fragte sie.
    „Ich muss erst mit meinen Brüdern sprechen, aber ich kann mir schon denken, was sie dazu sagen werden. Schmeiß es weg. Bis auf ein paar wenige Sachen, ist das alles Müll."
    „Hm." Sie strich mit den Fingerspitzen über den Spitzenrand eines viktorianischen Bilderrahmens. Der Rahmen war zerbrochen, die Spitze gerissen. Sie wollte ihm schon widersprechen und sagen, vieles könne repariert werden, aber wie alles andere hier besaßen diese Sachen nur einen Wert für die unbekannten Menschen, denen sie einmal gehört hatten. „Findest du es nicht eigenartig, dass alles einfach hier geblieben ist? N icht nur die Truhen, auch die Möbel, das Geschirr und die Wäsche unten. So als wäre jemand nur in Ferien

gefahren und könnte jederzeit zurückkehren. Das

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