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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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Haus hat doch deinem Großvater gehört, nicht wahr?"
    Gordon hatte sich wieder über eine der Seemannstruhen gebeugt. „So stand es im Testament. Wie lange er das Haus schon hatte, weiß niemand. Soweit wir wissen, ist er nie bis zur Ostküste gekommen. Er wohnte in Boulder. Hat sein Geld mit Silber verdient. Jedes Jahr im Herbst fuhr er allein in die Berge, um auf die Jagd zu gehen. Wir haben keine Ahnung, ob er das nur so erzählt hat und in Wirklichkeit hier in Maine war. Wir wussten nicht mal, dass er dieses Haus hier hatte."
    „Ein Geheimnis also", murmelte Kirstin.
    „Nehme ich an."
    „Du bist nicht neugierig?"
    Gordon zuckte mit den Schultern. „Es sind eine Menge Frauensachen hier. Mich würde es nicht überraschen, wenn er Frauen nachgejagt ist. Er war viermal geschieden. Und das zu seiner Zeit. Keiner der Connors hatte jemals Glück mit den Frauen. Muss wohl an einem Charakterfehler liegen, der mit den männlichen Genen vererbt wird. Entweder suchen wir uns die falschen Frauen aus, oder wir können die nicht an uns binden, die uns wirklich etwas bedeuten."
    Plötzlich hob er den Kopf, suchte ihren Blick, schaute aber sofort wieder weg. Sie hatte seine Bemerkung als Witz auffassen sollen, erkannte Kirstin, aber sie hatte keine Spur von Humor in seinen Augen entdecken können. Höchstens Trauer. Im Moment allerdings war er von der Aussicht eines der Dachfenster fasziniert. Plötzlich runzelte er die Stirn und reckte sich. „Mist, guck dir mal das Wetter an!"
    Sie ging zu ihm und spähte auch durch das verstaubte runde Fenster. Bei schönem Wetter war sie zu Hause abgefahren, aber jetzt hingen dicke, bleigraue Wolken über dem Atlantik, und Schnee fiel in großen, dichten Flocken.
    „Ist Mellie zu Hause bei deinem Vater?"
    „Ja."
    „Du solltest dich lieber beeilen. Der Wind hört sich nicht gut an. Die Straßen sind bestimmt schon zu. Beeil dich, lass einfach alles stehen und liegen."
    Sie beeilte sich, aber für Gordon war es noch nicht schnell ge nug. Er begleitete sie nach unten, half ihr in die Jacke, reichte ihr ihren Handwerkskasten und die Handtasche. Kirstin zweifelte nicht daran, dass er besorgt war wegen des Wetters, aber jetzt schien er sehr bemüht, sie nicht anzusehen. Auf dem Dachboden hatten sie sich gut unterhalten, sie war ihm näher gekommen, und er hatte von sich erzählt. Jedes Mal, wenn das passierte, zog er sich rasch wieder zurück.
    „Du hast doch deine Wagenschlüssel?"
    „Ja." Sie wusste ja, dass er bald abreisen würde, dass er nicht einmal annähernd soviel für sie empfand wie sie für ihn und dass es verrückt war, sich mehr von ihm zu wünschen. Sie hatte ja Mellie, an die sollte sie denken und sich reif und vernünftig verhalten.
    Das tat sie auch. Bloß bei keinem anderen Mann hatte ihr Herz jemals so vor Erregung geklopft wie bei Gordon. Und es schmerzte sie, wie schnell er sie loswerden wollte.
    Er riss die Haustür auf und schaute betroffen nach draußen. „Ich weiß nicht, ob du noch fahren solltest."
    „Keine Sorge, ich schaffe das. Es sind nur ein paar Kilometer, und ich bin bei jedem Wetter unterwegs." Doch in dem Moment, als sie zur Tür hinaustrat, schlug ihr bitterkalt der Schnee ins Gesicht. Nicht zum ersten Mal sah sie einen Schneesturm wie aus dem Nichts auftauchen - die Winter in Maine waren nun einmal unbe rechenbar -, aber der hier war ausgesprochen stark. Sie konnte kaum die Hand vor Augen sehen, so heftig schneite es. Schon nach ein paar Schritten merkte sie, dass unter der oberen lockeren Schicht alles vereist war.
    Gordon stand noch in der Tür.
    „Es ist alles in Ordnung!" rief sie ihm zu. „Geh ruhig rein. Wirklich, ich schaffe das. Bis

Dienstag... huch!" Ausgerechnet in diesem Augenblick rutschte sie aus, fiel aber nicht hin, sondern fing sich noch rechtzeitig ab.
    „Nichts ist in Ordnung", rief Gordon, und so, wie er war, lief er ihr hinterher, um sie zurückzuholen. „Du fährst nicht, es ist zu glatt. Komm sofort zurück, Kirstin."

8. KAPITEL
    Sie waren gerade wieder im Haus, da klingelte in der Bibliothek das Telefon. Gordon lief hin, nahm den Hörer ab und gab ihn gleich an Kirstin weiter, die ihm gefolgt war. „Dein Vater."
    Kirstin zog sich die Strickmütze vom Kopf und presste sich den Hörer ans Ohr. „Nein, Dad. Es tut mir leid, dass du dir Sorgen ge macht hast. Wir hatten so viel zu tun und dabei nicht gemerkt, wie die Zeit verging. Ich habe den Sturm nicht heraufziehen sehen... um Himmels willen, so schlimm soll das

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