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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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meinen Adoptiveltern wiederhergestellt.“ „Haben sie dir geholfen?“
    „Nein, sie haben einen Rechtsanwalt beauftragt, mich unter der Bedingung zu verteidigen, dass ich meinen Namen änderte. Sie trugen den seltenen Namen Strassne, und die Leute brachten mich natürlich sogleich mit ihnen in Verbi ndung.“
    „Seitdem heißt du Justin Dane?“, fragte sie.
    „Nein. Zunächst habe ich mich John Davis genannt, w eil meine ehemaligen Adoptiveltern darauf bestanden haben. Dann haben sie den sehr teuren Verteidiger bezahlt, und John Davis wurde freigesprochen. Sie waren noch nicht einmal im Gerichtssaal. Noch am selben Tag habe ich meinen Namen wieder geändert, ohne es irgendwo eintragen zu lassen, und wurde Leo Holman.“
    „Hast du denn keinen Ausweis vorlegen müssen, um ei n Bankkonto zu eröffnen und dergleichen?“
    „Das war nicht meine Welt. So habe ich nicht gelebt. Ich habe Gelegenheitsjobs angenommen und wurde immer in bar bezahlt. Einige Male musste ich ins Gefängnis, wo ich nie länger als zwei Monate gesessen habe. Nach der Entlassung habe ich den Namen wieder gewechselt, wie oft insgesamt, weiß ich selbst nicht mehr. Es w ar mir völlig egal, ich hatte sowieso keine

Ahnung, wer ich wirklich war. Während des letzten Gefängnisaufenthalts lernte ich Bill kennen, der mir geholfen hat, mein Leben in Ordnung zu bringen. Hin und wieder besuchte er jemanden, und weil er selbst eingesessen hatte, wusste er, was es bedeutete. Offenbar hat er erkannt, dass ich kein hoffnungsloser Fall war, und beschlossen, etwas für mich zu tun. Bei meiner Entlassung holte er mich ab und überließ mir ein Zimmer in seinem Haus, sodass er mich ständig kontrollieren konnte. Ich musste zur Abendschule gehen, den Schulabschluss nachholen, und schließlich gefiel es mir, immer meh r zu lernen und Ziele zu haben. Nach und nach entwickelte ich mich zu einem ordentlichen, anständigen Menschen und brauchte einen Ausweis. Damals nannte ich mich Andrew Lester, wechselte zum letzten Mal den Namen und ließ ihn offiziell eintragen. Seitdem bin ich Justi n Dane. Ich habe angefangen, in Bills Firma zu arbeiten. Später habe ich mir bei ihm Geld geliehen und selbst eine Firma gegründet. Innerhalb von drei Jahren hatte ich alles zurückgez ahlt, und nach acht Jahren habe ich seine Firma gekauft. Versteh das bitte nicht falsch. Ich habe ihn keineswegs übervorteilt, sondern viel mehr bezahlt, als er haben wollte. Das war ich ihm schuldig. Natürlich war er froh darüber, und er hat sich zur Ruhe gesetzt. Danach h abe ich immer mehr Geld verdient und einen Erfolg nach dem anderen erzielt. Etwas anderes kann ich offenbar nicht, ich kann nur gut mit Geld umgehen. Was Beziehungen angeht, habe ich versagt.“
    „Und deine Frau? Du hast sie doch sicher geliebt, oder?“
    „Sehr, und ich habe mir eingeredet, sie würde mich auch lieben. Aber wir haben geheiratet, weil sie schwanger war und ich unbedingt ein Kind haben wollte. Die Ehe war nicht gut. Meine Frau konnte mich am Ende nicht mehr ertragen, wie sie behauptet hat. Wenigstens mit Mark wollte ich eine gute Beziehung haben, weiß jed och nicht, wie ich das machen soll. Offenbar stoße ich alle Menschen in meiner Umgebung immer wieder vor den Kopf.“ „Was deine Mutter und deine Adoptivmutter dir angetan haben, ist wirklich nicht deine Schuld“, stellte Evie fest.
    „Das mag sein. Es ist auf jeden Fall der Grund dafü r, warum ich mit dem Leben und mir selbst nicht zurechtkomme.“ Er lachte freudlos auf.
    Sie umarmte ihn und lehnte sich schweigend an ihn. Angesichts dieser schrecklichen Geschichte gab es nichts mehr zu sagen.
    8. KAPITEL
    Danach wurde das Thema nicht mehr erwähnt. Justin hatte Evie so viel erzählt, wie er selbst ertragen konnte, und sie wusste instinktiv, dass sie damit zufrieden sein musste.
    Alles, was sie über ihn zu wissen geglaubt hatte, w ar falsch gewesen. Er war keineswegs der harte, gefühllose Mann, für den sie ihn gehalten ha tte, und wollte sie nicht aus niederen Beweggründen manipulieren. Stattdessen war er ein g anz einsamer Mensch, den niemand liebte und lieben konnte, wie er glaubte. Seine schlimme Kindheit würde er nie vergessen können. Sie machte ihn so verletzlich, dass er Bele idigungen und Zurückweisungen nicht ertragen konnte und sogleich aggressiv wurde.
    Dass sie ihn durchschaut hatte, würde ihm bestimmt nicht gefallen. Deshalb musste sie es für sich behalten.
    Mark erzählten sie nicht, warum auf einmal eine so entspannte

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