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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Plaude rn. Es wurde viel gelacht, und Evie fühlte sich ausgesprochen wohl. Sie wünschte, Justi n würde genauso empfinden, und war besorgt um ihn. Wie kam er mit seiner Mutter zurecht?
    Endlich erschienen die beiden auf der Terrasse. Hope hatte sich bei Justin eingehakt und lächelte ihren Mann mit Tränen in den Augen an.
    „Er ist gekommen, Toni“, sagte sie. „Ich habe es im mer gewusst.“
    „Ja, das hast du, Liebes“, stimmte er ihr ruhig zu.
    Justin wandte keinen Blick von seiner Mutter. In seinem Gesicht spiegelten sich jedoch keine Emotionen. Seine Miene wirkte völlig ausdruckslos.
    Eigentlich hatte sie auch keine andere Reaktion erwartet. Justin würde lieber sterben, als sich irgendwelche Gefühlsregungen anmerken zu lassen. So gar bei ihr fiel es ihm schwer, Gefühle zu zeigen.
    Auf einmal begriff sie, dass er offenbar überhaupt nichts empfand. So viele Jahre lang hatte er Angst vor Zurückweisung gehabt, dass er gefühlsmäßi g blockiert war. Als er sie ansah, lächelte sie ihn zuversichtlich an, wie um ihn zu beruhigen und ihm zu versichern, dass sich alles Weitere von selbst ergeben würde.
    Er hätte sich freuen und glücklich sein müssen. Sta ttdessen war er – wie so oft – in diesem für ihn so wichtigen Augenblick von allem, was um ihn her geschah, ausgeschlossen. Evie floss das Herz vor Mitleid über.
    Während sie seine Mutter aufmerksam betrachtete, wurde ihr klar, warum Primo sich sogleich sicher gewesen war, dass Justin Hopes Sohn war. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war unverkennbar.
    Carlo und Ruggiero musterten ihren neuen Bruder interessiert, ehe sie ihm die Hand schüttelten. Auch die anderen reichten ihm die Hand , und alle schienen ihn zu akzeptieren. Schließlich stellte Toni Evie seiner Frau vor. Hope begrüßte sie freundlich, aber Evie entging der kritische Blick nicht, und sie fragte sich, was Justin seiner Mutter erzählt hatte.
    Jedenfalls freute sie sich darüber, dass Hope sich besitzergreifend an Justins Arm klammerte, als wollte sie ihren Sohn nie wieder gehen lassen. Es tat ihm bestimmt gut, zu wissen, wie glücklich seine Mutter war, ihn endlich bei sich zu haben. Vielleicht würde er bald alles, was ihn quälte und ihm jahrelang keine Ruhe gelassen hatte, vergessen können.
    Nachdem sich Evie eine Zeit lang mit den Zwillingsbrüdern unterhalten hatte, zeigte Toni ihr seine Bibliothek. Zu seiner großen Freude interessi erte sie sich sehr für die vielen alten Bücher und nahm eins heraus, um es zu lesen.
    „Du sprichst wirklich perfekt Italienisch.“ Er läch elte sie strahlend an.
    „Danke. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, Bücher aus dem Italienischen und Französischen ins Englische zu übersetzen.“
    „Ah ja. Ich freue mich sehr darauf, dass du bald zu unserer Familie gehören wirst.“
    „Bitte, das …“, begann sie.
    „Ja, ich weiß.“ Er hob die Hände. „Du redest nicht gern darüber. Ich sage auch nichts mehr zu dem Thema.“
    Beim Abendessen war die ganze Familie versammelt. Justin saß neben Hope, und die beiden unterhielten sich angeregt. Zufrieden stellte Evie fest, dass er jetzt weniger angespannt war, seine Mutter immer wieder anlächelte und ganz normal mit ihr redete.
    „Wann lerne ich deinen Sohn kennen?“, fragte Hope. „Er ist mein erstes und bisher einziges Enkelkind. Meine anderen Söhne nehmen sich viel Zei t damit, zu heiraten und Kinder zu bekommen.“ Alle lachten, und sie fügte hinzu: „Lass ihn doch nachkommen. Könnte er nicht morgen schon hier sein?“

Obwohl sie es mit einem charmanten Lächeln vorschlug, spürte Evie den eisernen Willen, der dahintersteckte. Diese Frau war es offenbar gewöhnt , dass man ihre Wünsche erfüllte. „Morgen noch nicht“, antwortete Justin. „Ich müsste nach London fliegen und ihn holen.“ „Nein, du hast mir doch erzählt, was für eine gute Haushälterin du hast. Lily, so heißt sie, oder? Sie kann ihn doch herbringen.“
    „Sie hat Angst vor dem Fliegen“, mischte Evie sich ein. „Mark soll nicht allein reisen. Ich fliege morgen nach London und komme übermorgen mit ihm zurück“, bot sie an.
    Hope bedankte sich, und damit war die Sache entschieden. Justin warf Evie einen dankbaren Blick zu.
    Nach dem Essen zog sie sich zurück, weil sie am näc hsten Morgen früh aufstehen musste. Gern hätte sie noch mit Justin unter vier Augen geredet, aber das konnte warten. Momentan war Hope wichtiger für ihn als alles andere.
    Als Evie gerade ins Bett gehen und das

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