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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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begonnen, bekam aber im letzten Moment noch die Kurve.
    »Sie vermuten richtig. Sven Klein. Sie müssen den Auftritt eben entschuldigen, aber ich habe ein Geräusch gehört und befürchtete nach den Ereignissen der letzten Tage Schlimmeres.«
    »Nun ja, was kann es Schlimmeres geben, als die Mutter seiner Freundin halbnackt mit einer Waffe zu bedrohen? Ich wette, ein Einbrecher wäre Ihnen lieber gewesen.«
    Damit lag sie hundertprozentig richtig.
    »Ich hätte auch zwei Einbrecher vorgezogen. Drei wären vielleicht etwas kompliziert geworden, aber trotzdem machbar.«
    Die Falten um ihre Augen vertieften sich, und Brittas Mutter lachte.
    »Das glaube ich Ihnen gern. Aber ich muss mich für mein unangekündigtes Eindringen entschuldigen. Ich wollte Britta mit einem Frühstück überraschen und mich um Jan kümmern, damit sie ausschlafen kann. Das war ziemlich gedankenlos von mir, da sie erwähnt hatte, dass ihr gemeinsam zu Alex und Dirk wolltet. Na ja, so lernen wir uns wenigstens kennen.«
    Die nächste halbe Stunde kam Sven kaum dazu, seinen Kaffee zu trinken, denn Brittas Mutter nutzte die Gelegenheit, ihn nach allen Regeln der Kunst auszufragen. Er überlegte gerade, ob er sie nicht bitten sollte, sich Mark vorzunehmen, als Britta im Türrahmen erschien. Diese Möglichkeit zur Flucht nutzte er sofort.
    »Guten Morgen, mein Mädchen.« Er drückte ihr einen schnellen Kuss auf den Mund. »Tut mir leid, aber nach dreißig Minuten Kreuzverhör brauche ich eine Dusche.« Zärtlich näherte er sich ihrem Ohr. »Und da du den Bademantel nicht richtig zugemacht hast, wird die ziemlich kalt ausfallen.«
    Der Motorradfahrer fuhr langsam durch Eppendorf und hielt direkt vor dem Grundstück der Familie Kranz. Im Carport stand nicht wie erwartet nur der Mercedes, sondern auch der Volvo der Familie. Das gefiel ihm nicht. An den letzten beiden Wochenenden hatte Laura Kranz den Sonntagvormittag mit den Kindern im Schwimmbad verbracht. Damit hätte er die ideale Gelegenheit gehabt, Kranz allein abzufangen, bevor er zu seinem sonntäglichen Golfspiel aufbrach. Ihm lief die Zeit davon. Wenn er ihn allein erwischen wollte, musste er das jetzt erledigen.
    Die Haustür öffnete sich und Kranz ging zu seinem Mercedes, während er aufgeregt in sein Handy sprach.
    Unbemerkt näherte er sich dem Bankmanager, bis er direkt hinter ihm stand. Als Kranz die Fahrertür öffnete, legte er ihm eine Hand auf die Schulter.
    Kranz fuhr herum, die Hand mit dem Mobiltelefon fiel herab. Nervös glitt sein Blick über den Helm und die schwarze Lederbekleidung.
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie?« Der sonst so selbstsichere Manager war kaum zu verstehen.
    »Die letzte Frage ist einfach zu beantworten: Gerechtigkeit. Sie werden für das bezahlen, was Sie Shara angetan haben.«
    »Wenn es um Geld geht, dann …«
    »Hören Sie eigentlich nie zu? Ich sagte Gerechtigkeit. Gehen Sie zur Polizei oder zur Staatsanwaltschaft und gestehen Sie.«
    Kranz wurde bleich.
    »Ich wollte nur …« Er wich zurück, stieß aber gegen seinen Wagen. Dann stellte er sich gerader hin und hob den Kopf. Unerwartet spiegelte sich ein Teil seiner üblichen Arroganz in seiner Körperhaltung wider. »Wer sind Sie? Wenn einer Ärger mit der Polizei bekommt, dann Sie. Sie können mich nicht vor meinem eigenen Haus bedrohen.«
    »Kann ich nicht? Wenn Sie nicht tun, was ich sage, werden Sie ihren nächsten Besuch in der Fischküche nicht überleben.« Der Motorradfahrer öffnete seine Jacke so weit, dass Kranz seine Pistole sehen konnte.
    Kranz’ Selbstsicherheit verschwand so schnell, wie sie aufgeflammt war.
    In diesem Moment kamen Laura Kranz und ihre Tochter aus dem Haus und sahen neugierig ihnen herüber.
    Dank des Helms würden sie ihn nicht als den Mann aus dem Park identifizieren können, trotzdem war es Zeit, zu verschwinden. Vielleicht brachten die Fragen seiner Frau ihn dazu, sein falsches Spiel zuzugeben. Mehr würde er heute nicht erreichen. Mit einem knappen Nicken Richtung Frau und Tochter ging er zu seiner Yamaha, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und erstarrte. Eine Frau war hinter einem Golf hervorgesprungen und richtete eine Waffe auf ihn.
    »Polizei! Keine Bewegung! Hände über den Kopf, so dass ich sie sehen kann. Finger weg von der Waffe.«
    Ihre zittrige Stimme verriet eine gewisse Unsicherheit, die ihn nicht überraschte. Wieso war sie ohne Partner unterwegs? Damit standen seine Chancen nicht schlecht, doch noch zu entkommen.
    Sie kam langsam auf ihn zu

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