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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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erkundigst du dich nach ihm?«
    »Was weißt du über ihn?«
    »Wie du schon sagtest, er war ein Fremder, ein Krieger. Bei seinem Pferd war ein Hufeisen locker. Ich habe es festgemacht.«
    »Und du hast ihn vorher noch nie gesehen?«
    »Nein. Er hielt sich hier nur kurz auf. Er bat um Met, den hat er auch bezahlt; und während ich das Hufeisen befestigte, haben wir uns ein wenig unterhalten. Das war alles.«
    »Sag mir«, forderte ihn Fidelma eindringlich auf, »ist Elen, Gwndas Tochter, zu diesem Zeitpunkt hier vorbeigekommen?«
    »Woher weißt du das?« erwiderte Iorwerth baß erstaunt. »Ja, sie ist hier vorbeigekommen. Ich erinnere mich daran, weil mich der Krieger nach ihr fragte.«
    »Du hast ihm natürlich gesagt, wer sie ist, nicht wahr?«
    »Ich sagte, sie sei die Tochter von Gwnda, dem Fürsten von Pen Caer.«
    »Hat er dir verraten, warum er das wissen wollte?«
    »Ich glaube, er äußerte etwas wie: ›Da geht ein hübsches Mädchen vorbei. Wer ist das?‹«
    »Sonst habt ihr euch über nichts weiter unterhalten?«
    Iorwerth schüttelte den Kopf. »Nein, soweit ich mich erinnere. Er vertrieb sich die Zeit, während ich mit dem Hufeisen beschäftigt war. Das ist alles.«
    »Hat er zufällig seinen Namen genannt?«
    Wieder machte Iorwerth eine verneinende Geste.
    »Auch nicht, woher er kam?«
    »Nein, obwohl ich das erraten habe.«
    »Wirklich? Und was hast du erraten?«
    »Er stammte entweder aus Ceredigion oder einem Ort an der Grenze zu Ceredigion.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Wir Schmiede stehen in Verbindung miteinander. Es ist leicht, die Herkunft bestimmter Arbeiten auszumachen. An seinem Pferd und seinen Waffen erkannte ich, und das kann ich beschwören, daß sie in Ceredigion hergestellt waren.«
    »Sehr gut.«
    »Warum erkundigst du dich nach dem Fremden?«
    »Aus reiner Neugier.« Fidelma lächelte. »Ich will dich noch etwas anderes fragen. Bist du jemals ein Krieger gewesen?«
    Iorwerth war erstaunt. »Nie im Leben. Ich war immer nur Schmied.«
    »Wie ich weiß, hast du dein Handwerk in Dinas erlernt, war es nicht so?«
    Iorwerth fühlte sich getroffen und kniff die Augen zusammen. Dann sagte er langsam: »Es ist viele Jahre her, daß ich das letztemal in Dinas war.«
    »Zwanzig Jahre?«
    »Das ist ungefähr richtig. Woher weißt du das alles?«
    Fidelma hatte etwas aus ihrem marsupium geholt und hielt es ihm hin. Es war die Kette aus Rotgold mit dem mit Edelsteinen verzierten Hasenanhänger.
    »Hast du das schon einmal gesehen?« fragte sie.
    Iorwerth starrte auf die Kette und den Anhänger, und Blässe breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    »Wo hast du das her?« fragte er langsam.
    »Erkennst du sie?« erkundigte sie sich noch einmal.
    »Die habe ich vor zwanzig Jahren zum letztenmal gesehen. Wo hast du sie her?«
    »Iolo, der Schäfer, hat sie vor seinem Tode Idwal gegeben. Iolo sagte dem Jungen, die Kette hätte seiner Mutter gehört.«
    Iorwerth schreckte zurück. Seine Augen weiteten sich, der Mund stand leicht offen. Dann gewann er offenbar die Fassung wieder, seine verzerrten Gesichtszüge glätteten sich.
    »O mein Gott!« rief er.
    Ehe Eadulf und Fidelma noch etwas tun konnten, packte er die Mähne seines ungesattelten Pferdes, schwang sich hinauf und ritt in wildem Galopp über die Brücke in den Wald hinein.

K APITEL 19
    »Nun gut, er hat die Kette erkannt. Doch was sagt uns das? Was können wir daraus ableiten?« fragte Eadulf übellaunig.
    Fidelma lächelte ihn zufrieden an. »Die Schlußfolgerung ist ganz einfach, Eadulf. Ich glaube, das Bild rundet sich ab.«
    Eadulf schien fast so überrascht wie Iorwerth zuvor. »Das kannst du doch nicht ernst meinen!«
    »Aber gewiß doch«, erwiderte Fidelma trocken. »Wollen wir nur hoffen, daß unser junger Freund Dewi bald aus der Abtei Dewi Sant zurück ist.«
    »Was ist dann?«
    »Ganz einfach. Wir werden die Schuldigen benennen und nach Porth Clais zurückkehren, um auf ein Schiff zu warten. Du willst doch sicher die Reise nach Canterbury fortsetzen, oder?«
    Eadulf erwiderte nichts darauf.
    »Gut«, fuhr Fidelma fort, als hätte sie eine Antwort erhalten. »Heute, am Vorabend zu Allerheiligen, dem alten heidnischen Totenfest, können wir feiern. Gehen wir auf das Fest und sehen uns das Feuer an.«
    »Bist du sicher, daß du die Lösung gefunden hast?« fragte Eadulf wenig überzeugt.
    »Ich hätte es sonst nicht gesagt«, entgegnete Fidelma ruhig.
     
    Die Abendmahlzeit, die von der schweigsamen Buddog serviert wurde, fand in

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